Donald Trump: Senatoren entmachten Trump - Experte spricht von "Experiment"

Trumps Mega-Zölle lösen eine Welle der Entrüstung aus. Neben dem Börsen-Beben und den vehementen Gegenmaßnahmen von Staaten wie China proben auch Trumps eigene Senatoren mit einem neuen Gesetzesentwurf den Aufstand. Wird Trump jetzt entmachtet?

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Donald Trump hat mit seiner Zoll-Politik viele Kritiker:innen heraufbeschworen - auch aus den eigenen Reihen. (Foto) Suche
Donald Trump hat mit seiner Zoll-Politik viele Kritiker:innen heraufbeschworen - auch aus den eigenen Reihen. Bild: dpa/POOL/AP
  • Harvard-Ökonom entsetzt über Donald Trumps Handelspolitik
  • Widerstand gegen den US-Präsidenten wächst: Selbst Musk stichelt öffentlich
  • Trump bald entmachtet? Gesetzesentwurf soll Schlimmeres verhindern

Donald Trumps Zollpolitik könnte laut Banken-Expert:innen nicht nur in eine Weltwirtschaftsrezession und zu einem massiven Handelskrieg führen, sondern vielleicht auch bald zum Ende der Präsidentschaft Donald Trumps. Seine eigenen Senatoren sägen zumindest mit einem neuen Gesetzesentwurf schon einmal am Stuhl des noch mächtigsten Mannes der Welt.Harvard-ÖkonomProf. Kenneth Rogoff ordnet gegenüber den Medien Trumps aktuelle Lage ein - die verheerender nicht hätte sein können.

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Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärt Prof. Kenneth Rogoff, renommierter Wissenschaftler der Harvard University und Ex-Chefökonom des Internationalen Währungsfonds: Trumps Politik würde sich zum "schlechtesten wirtschaftlichen Experiment der Nachkriegszeit" entwickeln. Und mit dieser Meinung ist der Experte nicht allein. Denn was hier wie ein stümperhaftes Szenario aus einem Planspiel von Wirtschaftsstudent:innen anmutet, ist für viele Expert:innen schlichtweg einfach nur überholt. Es sei eine "tief verwurzelte Überzeugung, dass es eine positive Wirkung von Zöllen gebe", erklärt Rogoff gegenüber der "Bild". Diese stamme aus den 1970er-Jahren, aus einer Zeit, wo Japan noch der größte Konkurrent der USA war.

Der Freihandel jedoch sei der Garant für den wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahrzehnte gewesen, ist sich Rogoff absolut sicher: "Es ist sehr schwer, einen Wirtschaftswissenschaftler zu finden, der Trump zustimmt. Die lange Geschichte von Zöllen zeigt, dass sie dem Land, das sie einführt, viel mehr schaden als den Konkurrenten des Landes."

Hätte Donald Trump nur zehn Prozent Zölle für alle eingeführt, sei dies zwar eine "schlechte Idee", aber nicht das "Ende der Welt". So jedoch sei die USA "chaotisch und unvorhersehbar" geworden. Und mit dieser Meinung steht Rogoff nicht alleine. In den sozialen Medien äußern sich hochrangige Wirtschaftsbosse zu Trumps Handelsdesaster - einer davon galt lange Zeit sogar als Trumps engster Berater.

Wirtschaftsbosse laufen Sturm gegen Donald Trump - selbst Musk mobilisiert gegen den Präsidenten

So äußerte sich Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank "JPMorgan" in einem dringlichen Schreiben an seine Aktionäre folgendermaßen: "Meine ernsthafteste Sorge ist, wie sich dies auf Amerikas langfristige wirtschaftliche Bündnisse auswirkt."

US-Fondsmanager und Milliardär Bill Ackman richtete sich auf der Kurznachrichtenplattform "X" an die Öffentlichkeit. Er sprach sogar davon, dass Trump ein "Atomkrieg gegen jedes Land der Welt" anzetteln wolle.

Tesla-Chef Elon Musk stichelt gegen Donald Trump bei "X"

Besonders hart dürfte Trump die versteckte Kritik von Tesla-Chef Elon Musk treffen. Nachdem Medien berichten, dass das enge Band zwischen dem US-Präsidenten und dem Tesla-Chef längst zerbrochen sei, äußerte sich dieser bereits mehrfach bei "X" bezüglich der aktuellen Handelspolitik Amerikas. Er sei für eine "Null-Zoll-Politik", hieß es hier noch vor wenigen Tagen. Am Montag schließlich veröffentlichte der Tesla-Chef, der sich jüngst einer Welle von Gewaltprotesten ausgesetzt sah, bei "X" ein Video, welches den verstorbenen US-Ökonomen Milton Friedman zeigt. Darin erklärte Friedman für Laien, dass ein Bleistift aus Bestandteilen der ganzen Welt zusammengesetzt sei. Ein Symbol für einen "freien Markt", der auf "Harmonie und Frieden zwischen den Völkern" beruhe, so Friedman. Etwas, was Donald Trump bei seiner aktuellen US-Politik wohl ein wenig aus dem Blick verloren habe.

Aufstand in den eigenen Reihen - Senatoren gehen gegen Donald Trump mit Gesetzesentwurf vor

Die kleine Revolte von Tech-Milliardär Elon Musk ist jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts eines neuen Gesetzesentwurfes, dem sogenannten "Trade Review Act von 2025", den gleich mehrere Trump-Senatoren auf den Weg bringen wollen. Der überparteiliche Gesetzesentwurf, den aktuell bereits sieben republikanische Senatoren unterzeichnet haben, sieht vor, dass der US-Kongress künftig Zölle genehmigen müsse. Ted Cruz, republikanischer Senator aus Texas warnte sogar öffentlich, dass man ein "Blutbad" erleben würde, wenn Trumps Zölle eine Rezession auslösen würden.

Und auch Trumps Migrationspolitik stößt auf Widerstand. So wurden zahlreiche Abschiebefälle Sache des Obersten Gerichtshofs. Man stelle die Notwendigkeit, die Politik Donald Trumps also in gleich mehrerer Hinsicht infrage. Der Unmut der Bevölkerung wächst stetig. Neben zahlreichen Protesten gegen den US-Präsidenten bleibt nun die Frage, wie scharf die anderen Staats- und Regierungschefs mit den USA und ihrem Präsidenten Donald Trump ins Gericht gehen. Während die EU ankündigte, mit Donald Trump verhandeln zu wollen, haben asiatische Staaten bereits angekündigt, ein eigenes, von Amerika unabhängiges Handelsabkommen schließen zu wollen. Zudem werden knallharte Gegenzölle diskutiert.

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