Wladimir Putin: Das bisher "deutlichste Signal" - Kremlchef zum Rücktritt bereit?

Wladimir Putin bereitet offenbar schon jetzt seine Nachfolge vor. Bei einem Treffen mit einem Kriegsverbrecher in Moskau betonte er seine Bereitschaft, das Land zu übergeben. Ist dies das bislang "deutlichste Signal" für einen möglichen Rücktritt?

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Wie lange bleibt Wladimir Putin noch russischer Präsident? (Foto) Suche
Wie lange bleibt Wladimir Putin noch russischer Präsident? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Gavriil Grigorov
  • Spekulationen um möglichen Rücktritt von Wladimir Putin
  • Laut Medienbericht gab es das bisher "deutlichste Signal" bei einem Treffen mit Kriegsverbrecher Nursultan Mussagalejew
  • Kreml soll sich bereits auf den Niedergang Putins vorbereiten

Seit Beginn der brutalen Invasion in der Ukraine kursieren auch zahlreiche Gerüchte über den Gesundheitszustand von Wladimir Putin. Es wurde spekuliert, der Kremlchef leide an Krebs oder Parkinson. Selbst der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj behauptete vor wenigen Wochen, dass Putin bald sterben würde. Bereitet Moskaus Machthaber deshalb bereits seine Nachfolge vor? Laut einem aktuellen Medienbericht verdichten sich die Hinweise darauf.

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Wladimir Putin könnte zum Rücktritt bereit sein laut Medienbericht

Laut dem britischen Boulevardblatt "The Sun" habe es das bislang "deutlichste Signal" für Putins Bereitschaft zum Rückzug bei einer Ehrung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Nursultan Mussagalejew in Moskau gegeben. Der 27-Jährige soll während des Ukraine-Kriegs beim Massaker in Butscha beteiligt gewesen sein. Kiew beschuldigt ihn unter anderem, die Folterung eines Zivilisten (29) an einem Kontrollpunkt angeordnet zu haben. Das Opfer soll anschließend in einen Wald gebracht und erschossen worden sein.

Wladimir Putin bereitet offenbar Kriegsverbrecher als neue russische Elite vor

Trotz dieser Vorwürfe lobte Putin Mussagalejew laut "The Sun" aber als Teilnehmer an einem Programm namens "Zeit für Helden", aus dem die nächste Generation russischer Führungskräfte hervorgehen soll. Der Kremlchef sagte außerdem: "Das ist das Volk, das ist die Elite, die Zukunft des Landes liegt in ihren Händen. Und ich habe keine Angst, das Land an solche Leute zu übergeben." Putin könnte also gezielt Kriegsverbrecher als zukünftige Führungspersönlichkeiten aufbauen wollen, schreibt "The Sun" weiter. Außerdem übte der Präsident Kritik an der alten Garde. Die künftige Elite solle nicht aus reichen Oligarchen, die Geld "gestohlen" hätten bestehen, sondern aus Männern wie Mussagalejew, "die das Vaterland verteidigen".

Spekulationen um mögliche Nachfolger - Rechnet der Kreml bereits mit Putins Niedergang?

Nursultan Mussagalejew ist derzeit Bezirksleiter und stellvertretender Minister in der russischen Region Orenburg. Er forderte beim Treffen mit Putin, nach dem Ende der "speziellen Militäroperation" in der Ukraine ein Museum für "alle Verteidiger des Vaterlands" zu errichten. Der ehemalige Kreml-Berater Nikolay Petrov sagte zu den wilden Spekulationen über Putins bevorstehenden Rückzug, dass der russische Präsident "seinen Schöpfer wahrscheinlich nicht überleben wird". Er fügte hinzu: "Die Eliten sind Geiseln Putins, absolut abhängig von ihm." Petrov prophezeit zudem einen "internen Machtkampf" um die Macht - möglicherweise könnte der Tschetschenen-Führer Ramsan Kadydrow mit militärischer Unterstützung an die Spitze gelangen. Der Kreml stelle sich bereits auf den Niedergang des alternden Machthabers ein. "Putin altert, und unabhängig von seiner körperlichen Verfassung, in die er viel investiert, hört er allmählich auf, ein autokratischer Zar zu sein", so Petrov weiter.

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