Wadim Schamarin: Sieben Jahre Haft in Strafkolonie - Putin schaltet ehemaligen Top-General aus

Ein Militärgericht in Moskau hat den ehemaligen Vizegeneralstabschef Wadim Schamarin zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er muss seine Strafe in einer Kolonie für Schwervebrecher absitzen. Putin setzt damit offenbar seine Säuberungen im russischen Militär fort.

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Wadim Schamarin war bis 2024 Vizegeneralstabschef im russischen Militär. Jetzt wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: Korruption. (Foto) Suche
Wadim Schamarin war bis 2024 Vizegeneralstabschef im russischen Militär. Jetzt wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: Korruption. Bild: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP | Uncredited
  • Ex-Vizechef des russischen Generalstabs zu sieben Jahren Haft in Strafkolonie verurteilt
  • Wadim Schamarin wurde Korruption vorgeworfen
  • Putin setzt damit wohl Säuberung im russischen Militärapparat fort

Große Erfolge im Ukraine-Krieg bleiben für Wladimir Putin schon lange Zeit aus. Im vergangenen Jahr musste bereits Verteidigungsminister Sergej Schoigu seinen Posten räumen und wurde durch den Wirtschaftswissenschaftler Andrej Beloussow ersetzt. Die Säuberung im russischen Militärapparat war damit aber längst nicht vorbei. Nun muss ein weiterer Ex-General, der für Schoigu arbeitete, wegen Korruption in den Knast.

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Wadim Schamarin, früherer Vizechef des russischen Generalstabs, wurde in Moskau zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er soll die Strafe in einer Kolonie für Schwerverbrecher absitzen. Das berichten russische Nachrichtenagenturen wie Interfax und Tass. Schamarin darf außerdem sieben Jahre lang kein öffentliches Amt bekleiden, sein Generalsrang wird ihm aberkannt.

Der Fall: Zwischen 2019 und 2023 soll Wadim Schamarin Bestechungsgelder in Höhe von 36 Millionen Rubel (derzeit knapp 380.000 Euro) von einem Telefonhersteller angenommen haben. Im Gegenzug erhöhte er Umfang und Kosten des staatlichen Auftrags.

Vertrauter von russischem Ex-Verteidigungsminister Sergej Schoigu wegen Korruption verurteilt

Der Stabsoffizier soll die Vorwürfe gestanden haben. Sein Anwalt sagte gegenüber Tass: "Wir sind mit dem Urteil einverstanden und werden keine Berufung einlegen." Gleichzeitig sei Wadim Schamarin weiterhin bereit, an der speziellen Militäroperation in der Ukraine teilzunehmen. "Wir werden uns weiterhin darum bemühen, dass unser Antrag auf Teilnahme an der militärischen Sonderoperation genehmigt wird. Wenn dem Antrag stattgegeben wird, wird Vadim Shamarin als regulärer Soldat einberufen", so der Anwalt.

Zum Hintergrund: Wadim Schamarin wurde im Mai 2024 im Zuge des Rücktritts von Verteidigungsminister Sergej Schoigu entlassen - vor dem Hintergrund des nur langsamen Vorankommens russischer Truppen bei der Invasion in die Ukraine. Während Schoigu mit der Ernennung zum Sicherheitsberater von Kremlchef Wladimir Putin einen ehrenvollen Abgang bekam, sind seither eine Reihe seiner engsten Mitarbeiter von den Sicherheitsbehörden wegen verschiedener Korruptionsdelikte angeklagt worden. Darunter auch der ehemalige Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow.

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/news.de/dpa

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