
- Weiterer russischer Angriff in Europa wird befürchtet
- Sönke Neitzel warnt vor Sapad-Manöver in Belarus im Herbst
- Russische Truppen könnten über die Suwalki-Lücke vorstoßen
Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Universität Potsdam warnte vor wenigen Wochen, Deutschland könnte möglicherweise den letzten Sommer in Frieden erleben. Er befürchtet weitere russische Angriffe auf europäische Länder. Hintergrund ist das bevorstehende "Sapad"-Manöver im Herbst - ein großangelegtes gemeinsames Militärmanöver russischer und belarussischer Truppen nahe der Nato-Ostgrenze. Neitzel erläuterte im NDR-Podcast "Streitkräfte und Strategien" nun, was Kremlchef Wladimir Putin seiner Einschätzung nach vorhaben könnte.
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Militärhistoriker Sönke Neitzel warnt vor Putin-Angriff auf Europa
Der Militärexperte betonte zunächst, ein weiterer russischer Angriff in Europa sei "ein Szenario, mit dem wir rechnen müssen." Er fügte hinzu: "Ich habe nicht gesagt, es wird so kommen." Dennoch könne auch er nicht die Zukunft vorhersagen oder in Putins Kopf schauen. "Aber wir sehen eine dramatische Entwicklung der Sicherheitspolitik", so Sönke Neitzel im Interview mit dem NDR. "Ich nehme Putin als jemanden wahr, der weiter Krieg auch gegen uns Deutsche führt, der uns schwächen will."
Nutzt Wladimir Putin das Sapad-Manöver für einen Angriff über die Suwalki-Lücke?
Sönke Neitzel verwies erneut auf das geplante Sapad-Manöver. Er hält zunächst einen Angriff auf einen den baltischen Staat Litauen für möglich.
Dies könnte laut "Focus online" über die Suwalki-Lücke geschehen - einen dünn besiedelten Landstrich zwischen der russischen Exklave Kaliningrad und Belarus. Hier verläuft die rund 100 Kilometer lange Grenze zwischen Litauen und Polen. Die Suwalki-Lücke gilt als Achillesferse der Nato. Sollte Russland hier einen Vorstoß wagen, könnte die einzige Landverbindung zwischen den baltischen Staaten und ihren Nato-Partnern blockiert werden.
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gom/hos/news.de
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