Wladimir Putin: Ex-Trump-Berater sicher: Kremlchef will US-Präsidenten manipulieren

Donald Trump will seine "gute Beziehung" zu Wladimir Putin nutzen, um für Frieden in der Ukraine zu sorgen. Doch ist dem Kremlchef ein gutes Verhältnis zum US-Präsident wirklich wichtig? Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolton zweifelt dies an.

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Gaukelt Wladimir Putin (l.) Donald Trump (r.) ein gutes Verhältnis zueinander nur vor? Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Wire | White House
  • Ex-Trump-Berater sagt: Putin will nicht mit US-Präsident befreundet sein
  • Kremlchef würde den Republikaner laut John Bolton manipulieren
  • Auch Trumps Meinung über Wolodymyr Selenskyj sei durch Putin beeinflusst worden

Russland und die Vereinigten Staaten haben sich in den vergangenen Wochen wieder angenähert. US-Präsident Donald Trump telefonierte mit Kremlchef Wladimir Putin, um ein Friedensabkommen im Ukraine-Krieg voranzutreiben. Vertreter beider Länder trafen sich zudem zu ersten gemeinsamen Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand. Unterdessen stellte Trump nach einer Auseinandersetzung mit seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus die Militärhilfen für die Ukraine vorerst ein. Sehr zur Freude des Kremls. Die Handlungen des US-Präsidenten werfen Fragen auf. Wird Trump von Putin manipuliert? Ein ehemaliger Mitarbeiter des Republikaners hat dazu eine klare Meinung.

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Wladimir Putin manipuliert Donald Trump laut Ex-US-Sicherheitsberater John Bolton

John Bolton war während Trumps erster Amtszeit als US-Präsident Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus, ehe er sich mit der Regierung überwarf im September 2019 zurücktrat. Der 76-Jährige glaubt, dass Wladimir Putin in Wahrheit kein gutes Verhältnis zum amerikanischen Staatsoberhaupt will. "Trump denkt, er und Putin seien Freunde. Das ist nicht das, was Putin denkt", sagte Bolton im Interview mit "The Sun". Er warnte außerdem vor den Versuchen des Kremlchefs, Trump zu manipulieren: "Putin würde nichts lieber tun, als den Deal mit Trump zu unterzeichnen, weil er glaubt, dass er von Trump bekommen kann, was er will. Er hat bereits einen großen Teil davon bekommen. Trump ist von einer vollständigen Wiederherstellung der ukrainischen Souveränität und territorialen Integrität abgerückt. Keine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO. Also ist das für den Kreml in Ordnung."

Hintergrund: Trump hatte am Freitag bei einer Pressekonferenz noch einmal betont, dass er schon immer ein gutes Verhältnis zu Putin gehabt habe und dem Kremlchef glaube. Der US-Präsident sagte außerdem, dass es ihm leichter falle mit Russland als mit der Ukraine zu verhandeln. Allerdings drohte er dem Kreml auch mit weiteren Sanktionen und Zöllen, um Putin an den Verhandlungstisch zu bringen.

Donald Trump wurde offenbar bei Meinung über Ukraine-Präsident Selenskyj von Putin beeinflusst

Laut John Bolton würde Donald Trump neben Putin zudem andere autoritär und diktatorisch regierende Staatschefs wie China-Präsident Xi Jinping und Nordkorea-Machthaber Kim Jong Un für ihre Stärke und "widerspruchsfreie Herrschaft" bewundern. "Das sind ziemlich große Kerle - und Trump möchte auch ein großer Kerl sein", so der Ex-Sicherheitsberater gegenüber "The Sun". Bolton kritisierte Trump außerdem für dessen Umgang mit Wolodymyr Selenskyj. "Man nennt seine Freunde nicht Diktatoren." Dieses Wort benutzte Trump für Selenskyj, weil in der Ukraine aktuell aufgrund des Krieges Wahlen ausgesetzt sind.

Putin versucht offenbar schon lange Trumps Meinung über Selenskyj in eine negative Richtung zu beeinflussen. John Bolton sprach mit der "Sun" vor wenigen Tagen auch über ein Telefonat zwischen dem russischen und amerikanischen Regierungschef aus dem Jahr 2019. "Putin sagte, wir kennen die Comedy-Shows dieses Mannes (Selenskyj, Anmerkung der Redaktion) im russischen Fernsehen, und er ist als Komiker in Ordnung, und deutete damit nur an, dass er dem Amt des Präsidenten nicht gewachsen sei", so der Ex-Trump-Berater.Vieles von dem, was Putin gesagt habe, scheine sich heute in Trumps Attacken auf den Ukraine-Präsidenten wiederzuspiegeln.

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