Nach "Diktator-Aussage von Trump: Selenskyj bietet Rücktritt an - unter dieser Bedingung

Es ist eine überraschende Aussage, mit der aktuell wohl niemand gerechnet hätte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich zu einem möglichen Rücktritt, nachdem er von Trump mehrfach als "Diktator" bezeichnet wurde.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bietet überraschend im Tausch gegen einen Nato-Beitritt seinen Rücktritt an. (Foto) Suche
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bietet überraschend im Tausch gegen einen Nato-Beitritt seinen Rücktritt an. Bild: dpa/Boris Roessler
  • Wahlen in der Ukraine: Jetzt spricht Selenskyj von Rücktritt
  • Donald Trump bezeichnete Selenskyj als "Diktator"
  • Unter diesen Umständen trittSelenskyj als Präsident der Ukraine zurück
  • Wie konkret ist die Aussage des ukrainischen Präsidenten?
  • Nato-Beitritt wäre das Ende der Verhandlungen mit Russland

Es sind harte Worte, die Donald Trump gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verlor. Er sei aufgrund fehlender Wahlen in der Ukraine eigentlich ein "Diktator", der keine Berechtigung habe, das Land zu regieren. Ein schwerer Vorwurf, der wohl auch in der Ukraine für Kopfschütteln gesorgt hat. Dem wollte Selenskyj selbst wohl doch noch etwas entgegensetzen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nun nämlich seine Bereitschaft zum Rücktritt im Gegenzug für einen Beitritt des Landes zur Nato erklärt. "Wenn es um Frieden für die Ukraine geht, dann bin ich bereit (meinen Posten zu verlassen)", sagte der Staatschef auf einer Pressekonferenz in Kiew.

Nato-Beitritt der Ukraine: Rücktritts-Bereitschaft an "unrealistische" Bedingung geknüpft

Das könnte auch im Gegenzug für die Aufnahme seines Landes in das Militärbündnis erfolgen. Seine Priorität seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine, und ein Nato-Beitritt sei die beste Variante. Er selbst wolle nicht jahrzehntelang regieren.

Aber wie ernst zu nehmen ist solch ein Rücktrittsangebot?

Es gilt allgemein als sicher, dass ein Beitritt der Ukraine in das Nato-Bündnis die Verhandlungen mit Russlands Diktator Wladimir Putin endgültig beenden würde. Dieser gab sich in den vergangenen Wochen ungewohnt gesprächsbereit und wolle sich in den kommenden Tagen mit US-amerikanischen Vertretern treffen, um einen möglichen Stillstand der Kriegsgebaren zu verhandeln. Selenskyj selbst sei bei derlei Verhandlungen bisher außen vor gelassen. Es scheint, als wäre das Rücktrittsangebot seine Reaktion auf die schleppenden Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und Russland. Erst unlängst habe die USA den Zugang zu wertvollen "Bodenschätzen" der Ukraine gefordert, um im Gegenzug weitere Kriegshilfen zu leisten. Selenskyj erteilte Trump eine Abfuhr.

Am Montag jährt sich zum dritten Mal der russische Einmarsch in das osteuropäische Land. Einer der von Russland verkündeten Kriegsgründe ist die Verhinderung eines Beitritts des Nachbarn zur westlichen Militärallianz Nato. Zuletzt hatte die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump Kiew auch zu Präsidentschaftswahlen gedrängt. Selenskyjs Amtszeit wäre ursprünglich im Mai vorigen Jahres beendet gewesen, allerdings verlängerte sie sich wegen des andauernden Kriegsrechts.

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/news.de/dpa

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