Die Freude über Donald Trumps Rückkehr als US-Präsident könnte in Russland größer nicht sein: Im Staatsfernsehen überschlagen sich Wladimir Putins Propaganda-Akteure in ihren Lobeshymnen, dass Trump endlich nach Russlands Pfeife tanzt.

- Russland feiert neuen USA-Kurs unter Donald Trump
- Ukraine-Gesandter der USA fordert Neuwahlen in der Ukraine
- Jubel im russischen Staatsfernsehen: Tanzen die USA nach Putins Pfeife?
Seit dem 20. Januar 2025 ist Donald Trump offiziell wieder als US-Präsident in Amt und Würden - die Auswirkungen von Trumps zweiter Amtszeit bekamen nicht nur die Menschen in den USA bereits zu spüren, als Trump kurz nach seiner Vereidigung begann, Dekrete zu erlassen und mit der Ankündigung von Strafzöllen einen Handelskrieg mit Mexiko, Kanada oder China vom Zaun brach.
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Donald Trump wird in Russland für politische Neuausrichtung gefeiert
In Russland scheint Trumps Gebaren weniger Entsetzen und Sorgen um die Zukunft denn Freude und Jubel auszulösen. Diesen Eindruck könnte man jedenfalls bekommen, wenn man im russischen Staatsfernsehen eine Gesprächsrunde mit namhaften Experten einschaltet. Auch außerhalb Russlands blieben die Lobeshymnen, die die kremltreuen TV-Gesichter im Staatsfernsehen anstimmten, nicht unbemerkt, sondern wurden auf dem X-Account der US-Journalistin Julia Davis Gegenstand eines kritischen Posts, der mit den Worten "Währenddessen in Russland: Die Top-Experten des staatlichen Fernsehens erklären, wie begeistert sie über Amerikas neu eingeschlagene Richtung unter Donald Trump sind" eingeleitet wurde.
Meanwhile in Russia: state TV's top experts expressed how thrilled they are with America's new direction under Trump. This and more in my latest article, linked below ⤵️https://t.co/IDjDsOBN7I
— Julia Davis (@JuliaDavisNews) February 4, 2025
Tanzen die USA längst nach Wladimir Putins Pfeife? Talkshow-Ausschnitt zeigt Lobeshymnen in Russland
Die Gründerin des Portals "Russian Media Monitor", Julia Davis, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Russland von Staatsmedien verbreitete Inhalte zu analysieren und darin übermittelte Informationen mit Nachrichtenwert einem breiteren Publikum mit Übersetzungen zugänglich zu machen. Bei YouTube hat der Kanal "Russian Media Monitor" aktuell knapp 90.000 Follower.
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Russland-Experten feiern neuen US-Kurs unter Donald Trump
In dem achteinhalbminütigen Talkshow-Ausschnitt kommen mehrere Personen wie Andrey A. Sidorov, Geschichtsprofessor an der Moskauer Universität, und der russische Politiker Henry Sardaryan zu Wort, die Donald Trumps politische Entscheidungen bereits wenige Tage nach der Amtsübernahme im Weißen Haus frenetisch feiern. So hieß es unter anderem:
- "Die Trump-Regierung breitet bereits ihre Flügel aus."
- "Wir sind uns gewiss einig, dass in der modernen Welt eine Konfrontation bevorsteht. Wir stehen auf der Seite von Autokratien, von Diktaturen und autokratischen Nationen, die nicht gegen die Demokratie kämpfen, sondern gegen Oligarchien. In den Ländern, die gegen [Russland] sind, sind nicht die Menschen die wahre Quelle der Gewalt, sondern Oligarchen und andere Kräfte, die politische Entscheidungen treffen."
- "In den USA gehen bedeutsame Veränderungen vor sich. Man erkennt, dass die USA unseren Standpunkt adaptiert haben, anders als noch Joe Biden [als US-Präsident] oder in anderen europäischen Ländern. Das könnte dem selbsternannten Anführer der Ukraine [Präsident Wolodymyr Selenskyj] einen Herzinfarkt verpassen."
- "[Der US-amerikanische Ukraine-Gesandte] Keith Kellogg sagte, dass in der Ukraine unabhängige Wahlen stattfinden müssten - genau so, wie es [Wladimir Putin] schon vorher klar und deutlich gesagt hatte. Verhandlungen [zum Ende des Ukraine-Krieges] können geführt werden, aber nicht mit Selenskyj, denn er ist kein legitimer Anführer dieses Landes. Diese Worte von Keith Kellogg zeigen, dass die Amerikaner unsere Sicht der Dinge übernommen haben."
Hintergrund: US-Gesandter Kellogg fordert Neuwahlen in der Ukraine
Unlängst hatte der Sondergesandte von Donald Trump, Keith Kellogg, öffentlich Neuwahlen in der Ukraine gefordert, die seit knapp drei Jahren dem Angriffskrieg von Wladimir Putin und der russischen Armee ausgesetzt ist. Eine Forderung, die in der Ukraine für Beunruhigung sorgt, wird sie doch als Beweis dafür verstanden, "dass Trump und Putin sich darin einig sind, Selenskyj loszuwerden", wie der "Focus" einen früheren ukrainischen Minister zitiert.
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loc/news.de
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