Von news.de-Redakteur - Uhr

Ricarda Lang: Nach Spott für Friedrich Merz: Ehemalige Grünen-Chefin ledert gegen eigene Partei

Ricarda Lang ist bislang nicht als Verteidigerin von CDU-Chef Friedrich Merz aufgefallen. Doch nun sah sich die ehemalige grüne Parteichefin gezwungen, auch ihre eigene Partei für deren Umgang mit dem Unions-Kanzlerkandidat zu kritisieren.

Ex-Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang teilte gegen ihre eigene Partei aus. (Foto) Suche
Ex-Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang teilte gegen ihre eigene Partei aus. Bild: picture alliance/dpa | Marcus Brandt
  • Ricarda Lang übt scharfe Kritik an SPD und Grünen
  • Ex-Grünen-Chefin reagiert auf Spott für CDU-Chef Friedrich Merz
  • FDP-Politiker Wolfgang Kubicki stimmt Ricarda Lang zu

SPD und Grüne haben in den vergangenen Tagen deutliche Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz geübt. Der Kanzlerkandidat der Union sorgte für Schlagzeilen, weil er einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag einbrachte und diesem durch Stimmen der in Teilen rechtsextremen AfD zu einer Mehrheit verhalf. Aktuellen Umfragen zufolge bleiben CDU/CSU sowie auch die AfD trotz der deutschlandweiten Proteste dagegen die stärksten Parteien mit 30 beziehungsweise 22 Prozent der Stimmen. Dabei wollte sich Merz durch die Abstimmung auch gegenüber den Rechtspopulisten absetzen. Nun ging die ehemalige Parteivorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, auf teils hämische Reaktionen gegenüber dem CDU-Politiker nach den jüngsten Umfrageergebnissen ein, kritisierte dabei auch ihre eigene Partei scharf.

Lesen Sie auch:

Ricarda Lang äußert sich zur Häme für Friedrich Merz und kritisert SPD und Grüne

Auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb sie:

  • "Friedrich Merz hat große Fehler im Umgang mit den Rechtsextremen gemacht, ich habe dafür selbst harte Worte gefunden."
  • "Aber dieses fast hämische 'wollte er nicht die AfD halbieren höhöhö' von manchen aus meiner Partei und der SPD finde ich ziemlich befremdlich."
  • "Man kann nicht in Regierungsverantwortung sein während sich die AfD verdoppelt und dann so tun, als ob dafür alleine die Opposition verantwortlich wäre."

Damit machte sie deutlich, dass die Schuld für das Erstarken der AfD nicht allein bei der Union liege. Auch bei ihrer eigenen Partei sowie dem Koalitionspartner sieht sie offenbar fatale Fehler im Umgang mit der in Teilen rechtsextremen Partei. Näher ging sie darauf allerdings zunächst nicht ein.

FDP-Politiker Wolfgang Kubicki springt Ricarda Lang zur Seite

Für ihre ungewohnt deutliche Kritik an den politischen Partnern bekommt Ricarda Lang Zuspruch vom stellvertretenden Vorsitzenden der FDP, Wolfgang Kubicki (72). Dieser schrieb zu dem X-Post der ehemaligen grünen Parteichefin: "Richarda Langs Analyse teile ich. Die Sozialdemokraten und Grünen scheinen sich selbst über die Umfragewerte der AfD zu freuen. Wer so ignorant mit den eigenen Fehlleistungen und Versäumnissen umgeht und dabei andere, die sich um die Problemlösung kümmern, als 'rechtsextrem' brandmarkt, hat den Schuss nicht gehört. WK". Weitere Kommentare zu Ricarda Langs Meinungsäußerung lauten:

  • "Nö, Merz ist nicht alleine dafür verantwortlich. Daran sind auch die Leute schuld, die so blöd sind, der Hetze und Häme im AfD-Sprech, die Merz seit drei Jahren über die Ampelparteien ausschüttet, glauben. Wer die Narrative der Faschisten übernimmt, macht diese nur stärker."
  • "Der große Fehler lag eigentlich bei SPD und Grünen, die keinen Kompromiss wollten."
  • "Da haben Sie absolut recht. Es waren sicher nicht, wie viele sagen, die Grünen alleine, aber es ist schön, dass sie sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Wie Herr Linnemann, der die 16 Jahre Regierung CDU vergisst, in der auch nicht alles richtig war."

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/loc/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.