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UN warnt vor Atomkatastrophe: Raketeneinschläge im AKW Saporischschja - Notstrom fiel stundenlang aus

Die Angst vor einer nuklearen Katastrophe wächst. Das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja wird derzeit nur noch über eine Notstromleitung versorgt. Die UN sieht Europa kurz vor einem atomaren Desaster.

Die UN warnt vor einer Atomkatastrophe. (Foto) Suche
Die UN warnt vor einer Atomkatastrophe. Bild: Adobe Stock / lassedesignen

Gleich zu Beginn der Invasion der Ukraine vor mehr als einem Jahr nahm Russland das Atomkraftwerk in Saporischschja (Südukraine) ein. Aufgrund von Einschlägen russischer Raketen bereitet Europas größtes Atomkraftwerk der UN große Sorgen. Eine nukleare Katastrophe sei wahrscheinlich.

Internationale Atomenergiebehörde (IAEA): Notstrom in Atomkraftwerk Saporischschja fiel aus

Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) jetzt via Twitter warnt, werde das Atomkraftwerk Saporischschja nach einem Raketeneinschlag nur noch über eine Notstromleitung versorgt. Seit drei Wochen laufe nur eine verbliebene externe Hauptstromleitung (750-kV-Leitung). Am9. März sei das AKW für 11 Stunden sogar von dieser getrennt und auf die Versorgung durch Diesel-Notstromaggregate angewiesen gewesen. Grund für den zeitweisen Ausfall der Notstromleitung sei den ukrainischen AKW-Betreibern zufolge ein russischer Raketenangriff gewesen, der die reguläre Stromversorgung gekappt habe. In dem IAEA-Tweet heißt es zur allgemeinen Stromversorgung des Kraftwerks Saporischschja zudem: "Die letzte verbleibende 330-kV-Stromleitung am KKW #Saporischschja, die seit dem 1. März beschädigt ist, ist immer noch getrennt." Sie würde derzeit repariert.

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IAEA-Chef Grossi: "Nukleare Sicherheit im Atomkraftwerk Saporischschja in prekärem Zustand"

Sollte auch die externe Notstromleitung beschädigt werden, über die das Atomkraftwerk nun ausschließlich versorgt und dessen Reaktoren gekühlt werden, würde das zu einem Totalausfall und zu einer nuklearen Katastrophe führen. "Dies zeigt erneut, wie gefährdet die nukleare Sicherheit in Europas größtem Kernkraftwerk ist", erklärt Rafael Grossi, Chef der IAEA. Er warnte laut "Daily Mail" am Mittwoch: "Die nukleare Sicherheit im Atomkraftwerk Saporischschja bleibt in einem prekären Zustand. Ich fordere erneut ein Engagement aller Seiten, um die nukleare Sicherheit und den Schutz des Kraftwerks zu gewährleisten." Bei einer Überhitzung des Reaktorbrennstoffs könnte es zu einem Atomunfall, wie etwa 2011 im japanischen Fukushima kommen, mit gravierenden Gesundheitsfolgen für die Ukraine sowie für zahlreiche umliegende Länder inklusive ganz Europa.

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UN soll nukleare Katastrophe im Atomkraftwerk Saporischschja für wahrscheinlich halten

In einem Tweet bedankt sich Grossi bei UNO-Generalsekretär Antonio Guterres: "Ich schätze die Unterstützung der UN für die IAEA bei ihrer unverzichtbaren Aufgabe, das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja zu schützen." Konkreter wird er nicht. Laut "Daily Mail" warne aber auch die UN eindringlich vor einer nuklearen Katastrophe und halte den Ernstfall für wahrscheinlich.

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/bos/news.de

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