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Wladimir Putin auf Siegeskurs: Bachmut als Todesfalle! Macht Präsident Selenskyj einen fatalen Fehler?

Wird Bachmut zur Todesfalle für die verbliebenen ukrainischen Truppen? Während Wladimir Putin alles daran setzt, den Belagerungsring um die umkämpfte Stadt zu schließen, bleibt Selenskyj stur und will Bachmut keinesfalls aufgeben. Ein fataler Fehler?

Putin könnte von Selenskyjs Fehler bei der Bachmut-Strategie profitieren. (Foto) Suche
Putin könnte von Selenskyjs Fehler bei der Bachmut-Strategie profitieren. Bild: news.de-Montage (picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Office/Planet Pix via ZUMA Press Wire | - (links); picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel (rechts))

Wird Bachmut zur Todesfalle für die verbliebenen ukrainischen Truppen? Die Stadt, in der nach ukrainischen Angaben nur noch einige Tausend von einst mehr als 70.000 Einwohnern leben, ist seit dem Spätsommer umkämpft. Bachmut ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen Siwersk und Bachmut im Gebiet Donezk. Bei einem Fall der Stadt eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.

Ukraine-Soldaten in Bachmut rasten aus und beschweren sich über mangelnde Unterstützung

Innerhalb der ukrainischen Führung soll es mittlerweile große Uneinigkeit darüber geben, wie man in Bachmut weiter agiert. So berichtet die "Bild"-Zeitung aktuell, dass sich der ukrainische Präsident seit Wochen mit dem Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, streiten soll. Während Saluschnyj dafür plädiert, Bachmut aufzugeben, ist Selenskyj entschieden dagegen. Auch die ukrainischen Truppen sollen mittlerweile nicht mehr vom Kurs ihres Präsidenten überzeugt sein. So veröffentlichte der "Kyiv Independent" jüngst einen Artikel, in dem sich die Ukraine-Soldaten über die Zustände in Bachmut beschweren. Es gebe "wenig Unterstützung durch gepanzerte Fahrzeuge, Mörser, Artillerie, Drohnen und taktische Informationen" und es werde "jeden Tag schlimmer".

Ukraine-Präsident Selenskyj will Bachmut nicht aufgeben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widersprach diesen Spekulationen und hat die Einigkeit der militärischen Führung in Kiew im Kampf um die Stadt Bachmut öffentlich erneut betont. Nach einem Treffen mit Generälen sagte Selenskyj in einer Videobotschaft am Montagabend, es sei die einhellige Entscheidung getroffen worden, nicht zu weichen, sondern die Truppen zu verstärken. "Die ukrainischen Streitkräfte verteidigen jeden Teil der Ukraine und werden dies auch weiterhin tun." Es werde die Zeit kommen, da jede Stadt und jedes Dorf des ukrainischen Staates befreit seien.

Zweifel am Kurs des Ukraine-Präsidenten: Tausenden Soldaten droht Kriegsgefangenschaft bei Fall Bachmuts

Für einen Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus Bachmut spricht laut "Bild", dass die Stadt "strategisch lange nicht so wichtig (sei), um sie mit Tausenden Soldaten zu verteidigen." Stattdessen könnten die in Bachmut verbliebenen Streitkräfte für Gegenoffensiven in den Regionen Luhansk und Saporischschja eingesetzt werden. Zudem besteht die große Gefahr, dass Hunderte wenn nicht sogar Tausende ukrainische Kämpfer in Kriegsgefangenschaft geraten, sollte es den Russen gelingen, den Belagerungsring um Bachmut zu schließen.

Wladimir Putin auf Siegeskurs: Bachmut wäre erst der Anfang

Laut "Bild"-Analyse gibt es allerdings auch Gründe gegen einen Abzug der Truppen aus Bachmut. Würden Wladimir Putins Truppen Bachmut einnehmen, würde dies den russischen Streitkräften einen massiven Motivationsschub versetzen und den Glauben an einen Sieg im Ukraine-Krieg neu entfachen. Zudem würde Putin nach Bachmut die nächsten Städte angreifen und nahegelegene Städte wie Tschassiw Jar und Kostjantyniwka würden zu neuen Frontstädten werden. "Ihre Einwohner (müssten) zu Zehntausenden flüchten und Russland hätte mit Bachmut einen weiteren 'sicheren Ausgangspunkt' für seine Angriffe in Richtung Westen", erklärt die "Bild".

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/bua/news.de/dpa

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