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Panzer-Lieferungen : Macht Scholz Deutschland zu Putins Zielscheibe?

Bundeskanzler Olaf Scholz hat es nach längerem Zögern nun doch beschlossen: Deutschland liefert Leopard-2-Panzer an die Ukraine. Macht er die Bundesrepublik damit zur Zielscheibe Russlands? Erinnerungen an den Kalten Krieg kommen hoch.

Hat Wladimir Putin es jetzt auf Deutschland abgesehen? (Foto) Suche
Hat Wladimir Putin es jetzt auf Deutschland abgesehen? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

Es ist beschlossene Sache: Nach langer Diskussion liefert Deutschland Leopard-2-Panzer an die Ukraine. Die sollen dem von Krieg befallenem Land sowohl in der Defensive als auch in der Offensive gegen die Russen einen großen Vorteil bringen. Doch ziehen die Lieferungen dafür die deutsche Bundesrepublik in den Krieg hinein?

Panzer-Lieferung: Macht Scholz Deutschland zu Putins Zielscheibe?

In der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Scholz?" erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, dass die Entscheidung für die Leopard-2-Panzer-Lieferung erst nach sorgfältiger Überlegung getroffen worden sei, er habe sich dazu "niemals von irgendwem treiben und beeindrucken lassen". Zudem achtete er genau auf seine Rhetorik, sprach stets davon, dass die Ukraine den Krieg nicht verlieren dürfe - nie aber davon, dass das Land diesen gewinnen solle. "Russland muss scheitern im Ziel, sich die Ukraine Untertan zu machen", so Scholz, der damit die imperialen Ziele seitens Russland im Ukraine-Krieg hervorhob.

Von vielen Seiten erntet Scholz für die Panzer-Lieferungen Lob. Unter anderem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüße die Entscheidung laut "Bild": "In einem kritischen Moment im Krieg Russlands können diese der Ukraine helfen, sich zu verteidigen, zu gewinnen und sich als unabhängige Nation durchzusetzen."

Nicht nur Applaus - viele Bürger wegen der Leopard-2-Panzer-Lieferungen besorgt

Es gibt jedoch auch große Besorgnis bei den Bürgern, durch die Leopard-Lieferungen mit in den Krieg gezogen zu werden. "Da hofft man jeden Tag auf #Frieden,fleht jede kleinste Zeit nach Frieden,hört #Panzer sollen in 3 Monaten geliefert werden versteht,stürzt in Schmerz,also ist klar,dass in 3Monaten noch #Krieg ist,dass dieser dann erst richtig weitergeht", heißt es in einem Tweet.

Dass gleich nach der Zusage der Panzer-Lieferungen nun auch noch Kampfjets von der Ukraine gefordert werden, wird ebenfalls scharf kritisiert: "#Melnyk weiß ganz genau, dass die paar #Leopard2 Panzer nicht viel bringen, deshalb jetzt die Forderung nach Flugzeugen. Es geht der #Ukraine️ nur darum uns mit allen Mittel in deren Krieg mit Russland hinein zu ziehen. Unsere Politiker sind zu dumm um das zu durchschauen."

Auch Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht wütet via Twitter: "Das war abzusehen: Dem Scharfmacher & #Bandera-Verehrer #Melnyk reichen deutsche #Leopard-Panzer nicht. Nun möchte er #Kampfjets. Einknicken von #Scholz ist Katastrophe. Was ist mit seinem Versprechen, Deutschland vor direkter Kriegsteilnahme zu schützen?"

Erinnerungen an den Kalten Krieg? Russland droht Deutschland wegen Leopard-2-Lieferungen

Ob die Sorgen begründet sind? Russland drohte Deutschland zwar bereits im Vorfeld mit Konsequenzen bei einer Unterstützung der Ukraine selbst in geringerem Ausmaß - die Leopard-2-Lieferungen scheinen die Russen nun aber noch mehr anzustacheln, Deutschland Panik vor einem Angriff zu machen. Im russischen TV hetzte Moderator Wladimir Solowjow: "Dass deutsche Panzer [in der Ukraine] auftauchen, wird für uns definitiv zur Abwägung führen, dass Deutschland, Militärstützpunkte und andere Orte legitime Ziele sind." Ob dieLeopard-2-Lieferungen Erinnerungen an den Kalten Krieg wecken? Wie "Bild" berichtet, standen damals4.700 der deutschen Kampfpanzer den Sowjets gegenüber und waren deren weitaus überlegen.

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/gom/news.de

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