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Wladimir Putin gnadenlos: Kreml-Beamte rekrutieren Blinde und Menschen mit Behinderungen für Ukraine-Krieg

Die Rekrutierungspannen in der Putin-Armee nehmen offenbar kein Ende. Die Rekrutierungsbeamten scheinen "jeden zu verpflichten, den sie in die Finger bekommen". Auch Blinde und Menschen mit Behinderungen.

Wladimir Putins Rekrutierungen laufen offenbar nicht immer fehlerfrei ab. (Foto) Suche
Wladimir Putins Rekrutierungen laufen offenbar nicht immer fehlerfrei ab. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

Der Wirbel um die von Wladimir Putin angeordneten Reservisten-Rekrutierungen im Ukraine-Krieg nimmt kein Ende. Der Kreml-Plan sieht vor, seine offenbar arg dezimierten Truppen um 300.000 Mann aufzustocken, um die anvisierten Ziele im russischen Nachbarland umzusetzen. In seiner Ansprache an die Nation, in der er die Einberufung ankündigte, versicherte Wladimir Putin den Russen, dass nur diejenigen für die Einberufung in Frage kämen, die "derzeit in der Reserve" seien oder bereits über militärische Erfahrung verfügten. Offenbar weit gefehlt. Die Einberufungen kommen einem peinlichen Desaster gleich.

Peinliche Rekrutierungspannen bei Putin: Rollstuhlfahrer soll zum Militär

Trotz dieser Zusicherungen haben die Rekrutierungsbeamten der Armee beschlossen, "jeden zu verpflichten, den sie in die Finger bekommen", wie es "Express.co.uk" formuliert. Jüngsten Berichten zufolge schließt das offenbar auch Russen mit körperlichen Behinderungen und chronischen Krankheiten ein. Neuestes Beispiel: In einem Fall erhielt Oleg Vasiliev eine Aufforderung, sich bei seinem örtlichen Militärrekrutierungsbüro zu melden, berichtet "Express.co.uk". Der Mann, der in Moskau mit spinaler Muskelatrophie lebt, sitzt im Rollstuhl. Dennoch wurde er aufgefordert, sich im Büro seines örtlichen Militärkommissariats zu melden.

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Putin-Beamte wollen Blinden für Ukraine-Krieg rekrutieren

Auch der 34-jährige Dmitry Klyukvin erhielt dem Bericht zufolge seinen Einberufungsbescheid von den örtlichen Beamten. Klyukvin ist seit seiner Geburt blind, obwohl er ein aktiver Sportler und Meister im Kampfsport ist. Als er beim Rekrutierungsbüro vorsprach, erlaubten ihm die Beamten, nach Hause zu gehen, und entschuldigten sich für ihren Fehler. Sie boten ihm jedoch keine Garantie, dass er in Zukunft nicht doch einberufen werden würde.

Keine Rücksicht bei Vorerkrankungen

Rücksicht auf Vorerkrankungen scheint es nicht zu geben: Rodion Iljin wurde laut "Express.co.uk" aufgefordert, sich zur militärischen Ausbildung zu melden, obwohl er an Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck leidet. Iljin, der zusammen mit anderen Wehrpflichtigen zu einem Militärstützpunkt in Nowotscherkassk geschickt wurde, erkrankte drei Tage nach seiner Einberufung schwer, da sein Blutdruck und sein Blutzuckerspiegel stark anstiegen. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und befindet sich seit zwei Wochen in ärztlicher Behandlung. Trotz seines ernsten Zustands hätten die Beamten betont, dass er immer noch in der Lage ist, in der Armee zu dienen.

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/fka/news.de

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