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Wladimir Putin macht ernst: Nato bereitet sich auf Atomkrieg vor - Putin rüstet Belarus auf

Die Nato bereitet sich auf einen Atomkrieg vor. Es sei eine "routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme", heißt es. 2022 ist dennoch einiges anders. Denn Wladimir Putin rüstet in Belarus kräftig auf.

Wladimir Putin (r.) stellt mit Belarus-Machthaber Lukaschenko gemeinsame Truppen auf. (Foto) Suche
Wladimir Putin (r.) stellt mit Belarus-Machthaber Lukaschenko gemeinsame Truppen auf. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Dmitry Azarov

Die Nato beginnt heute ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung "Steadfast Noon" werden nach Bündnisangaben in den kommenden zwei Wochen bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein - darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. Schauplatz soll insbesondere der Luftraum über Belgien, Großbritannien und der Nordsee sein. Auch die Bundeswehr ist beteiligt.

Nato trainiert für Atomkrieg: Die nukleare Abschreckung soll effizient bleiben

Die Nato betont, dass "Steadfast Noon" keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. "Bei der Übung, die bis zum 30. Oktober läuft, handelt es sich um eine routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme, die in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Weltgeschehen steht", teilte das Bündnis am vergangenen Freitag mit. Nato-Sprecherin Oana Lungescu sagte: "Diese Übung trägt dazu bei, dass die nukleare Abschreckung des Bündnisses sicher und effizient bleibt."

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Training mit Atomwaffen: Nuklearbomben in Norditalien, in Belgien, der Türkei und Niederlanden

Zum Übungsszenario und zu Details macht die Nato keine Angaben. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern unter anderem geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen. US-Atomwaffen sollen unbestätigten Angaben zufolge in Norditalien, in Belgien, der Türkei sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato sieht vor, dass sie im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. Deutschland hält dafür Kampfjets vom Typ PA-200 Tornado bereit.

Anders als bei früheren "Steadfast Noon"-Übungen ist in diesem Jahr, dass die Nato proaktiv über den Beginn informiert. In Bündniskreisen wird dies damit begründet, dass diesmal stärker als sonst gezeigt werden soll, dass die Nato selbst auf ein Schreckensszenario wie einen Atomkrieg gut vorbereitet ist. Neue Sorgen vor einem russischen Atomwaffeneinsatz schürte zuletzt die völkerrechtswidrige Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebieten. Unter anderem Kremlchef Wladimir Putin kündigte danach an, man werde sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen.

Putin rüstet Belarus mit Atomjets auf

Derweil macht Wladimir Putin mit der Verlagerung und Neu-Aufteilung seiner Truppen ernst. Die angekündigte Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe von Russland und Belarus kommt voran. Moskau hat inzwischen erste Soldaten in das Nachbarland geschickt. Die russische Agentur Tass zitierte einen Sprecher des Minsker Verteidigungsministeriums, wonach die Gesamtzahl knapp 9000 Soldaten betragen werde. Wie das britische Portal "Express.co.uk" berichtet, habe Putin zudem abgesegnet, dass mehrere belarussische Kampfjets so ausgerüstet werden, dass sie Atomwaffen tragen können. Das russische Außenministerium bestätigte die Aufrüstung der SU-27-Jets bereits.

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/news.de/dpa

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