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Jewgeni Prigoschin: "Entweder Gefangene oder eure Kinder!" "Putin-Koch" verteidigt Rekrutierung im Knast

Wegen Personalmangel an der Front soll Jewgeni Prigoschin, bekannt als "Putins Koch", in Straflagern nach Kämpfern suchen. Ein Video soll zeigen, wie der Unternehmer den Gefangenen eine Begnadigung verspricht.

"Putins Koch" Jewgeni Prigoschin rekrutiert offenbar Kämpfer für den Ukraine-Krieg in Straflagern. (Foto) Suche
"Putins Koch" Jewgeni Prigoschin rekrutiert offenbar Kämpfer für den Ukraine-Krieg in Straflagern. Bild: picture alliance/dpa/Pool TASS Host Photo Agency/AP | Sergei Bobylev

Der als Koch von Kremlchef Wladimir Putin bekannte russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin hat russischen Medien zufolge den Einsatz von Gefangenen im Angriffskrieg gegen die Ukraine verteidigt. Wer nicht wolle, dass in dem Konflikt private militärische Firmen und Gefangene eingesetzt würden, der solle seine eigenen Kinder an die Front schicken, berichteten russische Medien unter Berufung auf Prigoschins Pressedienst am Donnerstag. "Entweder private militärische Firmen und Gefangene oder Eure Kinder - entscheidet selbst", meinte er.

Jewgeni Prigoschin: "Putins Koch" rekrutiert Straftäter als Kämpfer im Ukraine-Krieg

Der 61-Jährige reagierte demnach als "Experte" auf die Veröffentlichung eines Videos, das ihn beim Anwerben von Gefangenen in einem Gefängnis zeigen soll. Prigoschins Unternehmen teilte der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit, dass der Mann in dem Video dem Geschäftsmann "verdammt ähnlich" sei und ein guter Redner sei. Eine direkte Bestätigung des als echt geltenden Clips gab es aber nicht.

Prigoschin sagte, dass Straftäter durch den Kampfeinsatz ihre "Schuld gegenüber der Heimat" begleichen könnten. Der Unternehmer gilt als Financier der russischenSöldnergruppe "Wagner", die international in Konfliktgebieten wie etwa in Syrien, in der Ukraine, in Mali und Libyen aktiv ist. Der Westen hat Prigoschin, der einst als Koch mit Putin Bekanntschaft geschlossen hatte, mit Sanktionen belegt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt.

Personal-Mangel an der Front! Jewgeni Prigoschin verspricht Gefangenen Begnadigung

In Russland kursieren seit Wochen Berichte, dass Prigoschin ohne Rechtsgrundlage Gefangene in Straflagern für den Krieg in der Ukraine anwerbe - wegen Personalmangels an der Front. In dem nun von dem Kremlgegner AlexejNawalny und Medien verbreiteten Video verspricht der Prigoschin ähnliche Mann den Gefangenen eine Begnadigung und Freiheit nach sechs Monaten Kampfeinsatz in der Ukraine. Dabei betont er auch, dass nicht jeder überleben werde. Als Beispiel sagte er, dass von 40 in St. Petersburg angeworbenen Wiederholungstätern drei einen "Heldentod" gestorben seien.

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/sba/news.de/dpa

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