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Ukraine-Krieg aktuell: Gegenoffensive mit einer Million Soldaten! Wird die Mega-Armee Putin stoppen?

Die Ukraine will die russischen Truppen in den besetzten Gebieten offenbar mit einer Million eigenen Soldaten zurückdrängen. Doch wie erfolgsversprechend sind die Pläne von Präsident Wolodymyr Selenskyj? Das analysierte Militärexperte Gustav Gressel jetzt für die "Bild".

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj will die besetzen Gebiete von den Russen zurückerobern. (Foto) Suche
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj will die besetzen Gebiete von den Russen zurückerobern. Bild: picture alliance/dpa/AP | Andrew Kravchenko

Die russischen Truppen konnten im Osten und Süden der Ukraine zuletzt strategisch wichtige Gebiete besetzen. Doch die schrecklichen Kämpfe sind wohl noch längst nicht vorbei. Um die Kreml-Armee wieder zurückzudrängen, soll Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj bis zu eine Million Soldaten zusammenziehen lassen. Militärexperte Gustav Gressel vom "European Council on Foreign Relations" analysierte für die "Bild" jetzt die Erfolgschancen einer solch groß angelegten Gegenoffensive.

Militärexperte Gustav Gressel bei "Bild": Ukraine braucht mehr Feuerkraft

Laut Gressel würde sich bei den aktuellen Kampfhandlungen um Cherson im Süden des Landes bereits ein Mangel an Feuerkraft bei den Ukrainern bemerkbar machen. "Man braucht Kampfpanzer und viel Artillerie", sagte der Militärexperte gegenüber der "Bild". Zwar könnten die Ukrainer die Russen "an einigen Stellen ausmanövrieren, durchstoßen und leichtere russische Kräfte schlagen". Doch selbst mit einer Million Soldaten würden sich die Ukrainer aufgrund der mangelnden Feuerkraft gegen schwer verteidigte russische Stellungen schwertun. "Die Frage ist nicht, wie viele Menschen die Ukraine unter Waffen hat, sondern mit welcher Ausrüstung", wird Gressel zitiert. Er schlage der Ukraine aus militärischer Sicht deshalb vor, mit der Gegenoffensive noch abzuwarten, bis weitere schwere Waffen aus dem Westen kommen. Womöglich könne sich die Ukraine das jedoch nicht leisten, weil Russland bereits die Annektion von Cherson vorbereite. Das Land nehme deshalb auch militärische Nachteile in Kauf.

So könnten die ukrainischen Soldaten erfolgreich gegen die Putin-Truppen sein

Dennoch will sich Gustav Gressel laut der "Bild" nicht festlegen, wie eine Gegenoffensive letztendlich ausgehen könnte. Denn die Ukraine könnte zum Beispiel mit HIMARS-Mehrfachraketenwerfer-Systemen aus den USA besser ausgerüstet sein als öffentlich bekannt. Wenn die Ukraine der Vorstoß im Süden gelänge, könnte es laut Gressel für die Russen eng werden, weil sie zeitnah keine Reserven ins Feld führen könnten. Eine erfolgreiche Rückeroberung könnte der Ukraine zudem eine Atempause für spätere russische Angriffe verschaffen und mehr Kräfte für weitere besetzte Gebiete im Süden des Landes wären frei. Einen erfolgreichen Vorstoß der Ukraine könnte Russland aber auch durch weitere Angriffe im Nordosten bei Charkiw verhindern. Denn dadurch könnte der Kreml Kiew dazu zwingen, ukrainische Kräfte aus Cherson abzuziehen.

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