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Hendrik Streeck bei "Maischberger": Deshalb ist der Virologe gegen einen Herbst-Lockdown

Aktuell scheint die Corona-Lage in Deutschland entspannt, doch Experten blicken bereits sorgenvoll in die zweite Jahreshälfte 2022. Erwartet uns ein neuer Lockdown? Der Virologe Hendrik Streeck lehnt dies strikt ab.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck lehnt einen Herbst-Lockdown 2022 ab. (Foto) Suche
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck lehnt einen Herbst-Lockdown 2022 ab. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Dieser Tage beherrschen Themen wie der Ukraine-Krieg oder die Amok-Fahrt von Berlin das Nachrichtengeschehen - noch vor wenigen Monaten war die Coronavirus-Pandemie an erster Stelle der News und beherrschte unser aller Alltag. Inzwischen scheint die Gefahr verflogen, die Maskenpflicht ist vielerorts Geschichte, kaum einer macht sich noch die Mühe, tägliche Updates zu Infektionszahlen zu studieren. In Expertenkreisen laufen jedoch schon die Vorbereitungen auf einen Neuanstieg der Fallzahlen in der zweiten Jahreshälfte 2022. Schon jetzt steht die Frage im Raum, ob Deutschland auf einen neuen Pandemie-Lockdown zusteuert.

Lockdown-Gefahr im Herbst? "Maischberger"-Talk zu neuen Coronamaßnahmen

Diesem Aspekt widmete sich Prof. Hendrik Streeck am Mittwochabend in der Talkrunde "Maischberger" in der ARD. Am 8. Juni 2022 war der Bonner Virologe bei Sandra Maischberger zu Gast und sprach unter anderem über die Corona-Situation, der Deutschland in den kommenden Monaten ausgesetzt sein könnte.

Corona-Expertenrat wappnet sich für Pandemie-Herbst - gibt's einen neuen Lockdown?

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte zuvor eine Rechtsbasis für schnelle Reaktionen auf mögliche steigende Infektionszahlen in Herbst und Winter gefordert.Dabei wurde ein neuerlicher Lockdown zur Eindämmung des Infektionsgeschehens nicht angesprochen, allerdings auch nicht explizit ausgeschlossen. Streeck ist Mitglied des Rats wie auch eines davon unabhängigen Sachverständigenausschusses, der bis Ende Juni die bisherigen Corona-Maßnahmen bewerten soll.

Virologe Hendrik Streeck lehnt Lockdown ab: "Würde ich nicht empfehlen"

"Ich kann auch nichts versprechen, aber ich hoffe, dass eine solche Entscheidung nie wieder getroffen wird", antwortete Streeck auf die Wahrscheinlichkeit eines neuen Corona-Lockdowns angesprochen. Er selbst "würde keinen Lockdown empfehlen", so Streeck bei "Maischberger". 

Streeck führte zur Begründung aus, wenn er die Kombination aus existierenden erwünschten Wirkungen den unerwünschten Wirkungen gegenüberstelle, würde er keinen Lockdown mehr empfehlen. Wichtig sei zudem, dass mit dem anlasslosen Testen aufgehört werde - auch an Schulen. Der Virologe plädierte vielmehr für ein detailliertes Erfassungssystem, das die tagesaktuelle Lage in Deutschlands Kliniken widerspiegele - "dass wir verstehen, wer ist im Krankenhaus, warum ist jemand im Krankenhaus, wie viele freie Betten und wie viel Personal gibt es in den Krankenhäusern, und das jeden Tag", so Streeck.

Streeck bei "Maischberger": Reichen Impfungen und Masken im Corona-Herbst 2022 aus?

Der Virologe verwies vielmehr auf die Erkenntnisse aus früheren Pandemie-Wellen und die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen wie Corona-Impfungen und Maskenpflicht: "Ich denke, wir haben da enorm viel gelernt und haben so viele Instrumente an der Hand, mit denen wir arbeiten können", so Streeck zur Vorbereitung auf die zweite Jahreshälfte, die unabhängig von drohenden Corona-Wellen erfolgen solle.

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/news.de/dpa

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