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Hochwasser aktuell im News-Ticker: 156 Unwetter-Tote! Altmaier will Arbeit des Katastrophenschutzes prüfen

Die massiven Regenfälle hören nicht auf: Am Samstagabend trafen schwere Unwetter Teile Bayerns und die Sächsische Schweiz. Zwei Menschen sind im Hochwassergebiet in Oberbayern gestorben. Die Zahl der Unwetter-Toten erhöhte sich am Sonntag auf 156. Alle aktuellen Flut-News gibt's hier.

Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung nach dem Unwetter. (Foto) Suche
Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung nach dem Unwetter. Bild: dpa

Unwetter hatten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Schneise der Verwüstung hinterlassen - mehr als 150 Menschen starben durch die Fluten. Noch immer werden etliche Menschen vermisst. Bei neuen Unwettern im Süden und Osten Deutschlands hat am späten Samstagabend der Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern den Katastrophenfall ausgerufen. Auch in der Sächsischen Schweiz gingen gewaltige Regenmassen nieder. Die Zahl der Todesopfer durch die Flutkatastrophe in Deutschland stieg am Sonntag auf 156.

Merkel werde sich in der Gemeinde Schuld, die besonders schwer von der Unwetterkatastrophe getroffen wurde, ein Bild von der Lage machen, teilte die Staatskanzlei in Mainz mit.

Hochwasser-Drama in Deutschland: Zahl der Unwetter-Toten steigt auf 156

In Rheinland-Pfalz ist der Kreis Ahrweiler Schwerpunkt der Katastrophe. Auch in Teilen Nordrhein-Westfalens ist die Lage katastrophal. In vielen Ortschaften sei weiterhin das Strom- und Telefonnetz ausgefallen. Angehörige, Freunde oder Bekannte, die jemanden vermissen, können sich unter der Rufnummer 0800 6565651 bei der Polizei melden. Die Hotline sei rund um die Uhr erreichbar und nehme jeden Hinweis entgegen.

Aktuelle Entwicklungen rund um die Flut-Katastrophe im News-Ticker

Tag 4 der Flut-Katastrophe in Deutschland. Die Lage in den Hochwassergebieten ist auch am Sonntag noch immer angespannt. Alle aktuellen Entwicklungen rund um das Flut-Drama in Westdeutschland lesen Sie hier im News-Ticker.

+++ 18.07.2021: Erdrutsch in Erftstadt: Laut Experten weiterhin akute Lebensgefahr +++

In Erftstadt-Blessem besteht nach Einschätzung von Experten in der Nähe einer Abbruchkante weiterhin akute Lebensgefahr. Das teilte Landrat Frank Rock nach einem Gespräch mit den Fachleuten vor Ort am Sonntag mit. Die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe in dem besonders betroffenen Stadtteil müsse weiterhin überprüft werden. Eine abschließende Einschätzung sei noch nicht möglich.

In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein. Der Ortsteil war evakuiert worden. Die Behörden sprachen ein Betretungsverbot aus. "Angesichts der Zerstörung in Teilen des Ortes, grenzt es an ein Wunder, dass wir bisher keine Todesopfer zu beklagen haben. Das ist ein Stück weit erleichternd. Gleichwohl müssen wir mit Hochdruck an einer Perspektive für die Bewohner arbeiten, die verständlicherweise schnellstmöglich wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren möchten", so Rock.

+++ 18.07.2021: Altmaier will Arbeit des Katastrophenschutzes prüfen +++

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier fordert eine umfassende Aufarbeitung etwaiger Fehler beim Katastrophenschutz bei der Flutkatastrophe in Westdeutschland. "Es muss, sobald wir die unmittelbare Hilfe geleistet haben, auch geschaut werden: Gibt es Dinge, die nicht gut gelaufen sind, gibt es Dinge, die schief gelaufen sind? Und dann muss korrigiert werden", sagte der CDU-Politiker am Sonntag im "Bild live"-Politiktalk "Die richtigen Fragen". "Es geht nicht um Schuldzuweisungen, es geht um Verbesserungen für die Zukunft."

Altmaier sagte, anders als bei früheren Hochwasserkatastrophen hätten die Menschen diesmal nicht Stunden oder Tage gehabt, um sich vorzubereiten. Deshalb müsse man darüber reden: "Haben wir ausreichend Vorsorge getroffen, um solche Ereignisse rechtzeitig zu erkennen?" In Bayern, Österreich und an anderen Orten gebe es ja bereits ähnliche Geschehnisse. "Das ist ein wichtiger Warnschlag, ein Warnsignal für uns alle", sagte Altmaier.

+++ 18.07.2021: Kanzlerin in Katastrophengebiet - «Gespenstische Bilder» +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihrem Besuch in den vom Hochwasser schwer getroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz schnelle Hilfe angekündigt. "Wir stehen an Ihrer Seite, Bund und Land", sagte sie am Sonntag in Adenau im Kreis Ahrweiler. Bund und Land würden dabei Hand in Hand arbeiten.

Sie sei gekommen, um sich ein reales Bild von den surrealen, "gespenstischen Bildern" vor Ort zu verschaffen, sagte Merkel. "Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die hier angerichtet ist."

+++ 18.07.2021: Unwetterschäden an 600 Kilometern Bahngleisen und 80 Stationen +++

Die Unwetterkatastrophe in Deutschland hat auch bei der Bahn gravierende Schäden hinterlassen, die in den nächsten Tagen Folgen für die Reisenden und Pendler haben werden. Nach einem ersten Lagebild gab es in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz "massive Beschädigungen" an 80 Stationen und Haltepunkten sowie an Gleisen auf mehr als 600 Kilometern Länge, wie die Deutsche Bahn am Sonntag in Düsseldorf mitteilte.

Auch Weichen, Signaltechnik, Stellwerke, Brücken sowie Fahrzeuge seien durch Wasser, Schlamm und Geröll beschädigt worden. Nun werde mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Schäden zu beseitigen. 2000 Bahnbeschäftigte seien seit Mittwoch in den betroffenen Regionen im Einsatz. Noch immer müsse an vielen Stellen Wasser abfließen und danach Schlamm und Geröll abgetragen werden. Auf der linken Rheinseite fahren seit Sonntag zwischen Bonn und Koblenz wieder Züge.

Der Nahverkehr mit S-Bahnen und Regionalzügen bleibe in NRW und in Teilen von Rheinland-Pfalz "stark beeinträchtigt", hieß es in der Mitteilung mit Blick auf das Ahrtal, die Eifel, das Siegerland und die Gegend um Hagen. Auf Pendler kämen zum Wochenstart noch auf "erhebliche Einschränkungen» zu, in NRW fielen 30 Linien ganz oder teilweise aus oder würden umgeleitet. "Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt." Es gibt Bus-Ersatzverkehr - "sofern in den Krisenregionen die Straßeninfrastruktur noch intakt ist".

Beim Fernverkehr meldete das Unternehmen Fortschritte: Der ICE fährt wieder von Köln nach Brüssel, Bonn ist wieder an den Fernverkehr angeschlossen, und die Fahrt von Berlin nach Köln und Düsseldorf ist wieder möglich. Zum Start in die neue Woche rechnet die Bahn mit "einer weiteren Normalisierung des Fernverkehrs für Ziele in NRW". Die DB empfiehlt Reisenden, sich vor Fahrtantritt unter www.bahn.de/aktuell oder unter der kostenlosen Hotline 08000 996633 zu informieren.

+++ 18.07.2021: Weitere Häuser im Berchtesgadener Land evakuiert +++

Weitere Häuser im Hochwassergebiet des Berchtesgadener Landes müssen evakuiert werden. Das betreffe einen Teilbereich an der Königsseer Ache, teilte das Landratsamt am Sonntag mit. Wie viele Menschen betroffen seien und was wo genau drohe - also Hochwasser oder ein Hangabrutsch - konnte eine Sprecherin noch nicht sagen. Die Entscheidung sei erst vor kurzem getroffen worden.

Die betroffenen Menschen würden direkt kontaktiert. "Wichtig ist, auf die Anweisungen der Einsatzkräfte zu achten, zügig das betroffene Gebiet zu verlassen und sich zum angeordneten Sammelpunkt zu begeben." Zuvor wurden 135 Menschen in Sicherheit gebracht. Denn in Schönau am Königssee droht ein Hangabrutsch, ein Geologe sei vor Ort, um die Lage zu bewerten, so das Landratsamt. Es sei immer noch schwer, die Lage insgesamt zu beurteilen. Es regne immer wieder, auch heftiger, sagte die Sprecherin.

+++ 18.07.2021: Bundeskanzlerin Merkel im Eifel-Katastrophengebiet eingetroffen +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Sonntag zu einem Besuch in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz eingetroffen. Gegen Mittag war Merkel in der Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Flutkatastrophe getroffen worden war. Die Kanzlerin wolle sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, hieß es im Vorfeld. Begleitet wurde sie unter anderem von der Mainzer Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

Der Ortsbürgermeister von Schuld, Helmut Lussi, begrüßte Merkel. Fernsehbilder zeigten sie auf einer Brücke im Gespräch mit Einsatzkräften. Für den Nachmittag war ein Pressestatement in Adenau geplant. Die Unwetterkatastrophe im Landkreis Ahrweiler hat bislang 110 Todesopfer gefordert, 670 Menschen wurden verletzt.

+++ 18.07.2021: Kreis Euskirchen weiterhin teilweise ohne Strom +++

Nach der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen haben Teile des Kreisgebiets Euskirchen weiterhin keinen Strom. "Durch die enormen Schäden und das vielerorts immer noch stehende Wasser ist die Inbetriebnahme von Umspannanlagen und Ortsnetzstationen schwierig", teilte der Kreis am Sonntag mit.

+++ 18.07.2021: Zahl der Hochwasser-Toten in NRW auf 46 gestiegen +++

Die Zahl der Hochwasser-Toten in Nordrhein-Westfalen ist weiter gestiegen. "Wir haben insgesamt mindestens 46 Tote in Zusammenhang mit dem Hochwasser", sagt eine Sprecherin des Innenministeriums in Düsseldorf. Am Vortag hatte das Ministerium mindestens 45 Todesopfer gemeldet. Teile des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sind schwer von den Fluten getroffen worden.

+++ 18.07.2021: Hoch "Dana" verringert zumindest zeitweise Unwettergefahren +++

Erleichterung bei den von Unwettern geplagten Menschen in Deutschland: Das Hoch "Dana" über den Britischen Inseln sorgt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für freundlicheres, vor allem trockeneres Sommerwetter. Erst zum kommenden Wochenende steigt die Gewitter- und Unwettergefahr nach Angaben der Meteorologen vom Sonntag wohl wieder deutlich an.

Die aktuelle Wetter-Vorhersage für Deutschland lesen Sie hier.

+++ 18.07.2021: Nahe Flut-Zentrum: 300 Menschen feiern im Rhein-Erft-Kreis illegale Techno-Party +++

Unter einer Autobahnbrücke der A 61 hat die Polizei im von der Flutkatastrophe stark betroffenen Rhein-Erft-Kreis eine Technoparty mit schätzungsweise 200 bis 300 Menschen aufgelöst. Die Gäste hätten die Corona-Regeln nicht eingehalten und keine Maske getragen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

+++ 18.07.2021: Sinkende Pegelstände in Wassenberg - aber keine Entwarnung +++

Nach dem Bruch eines Damms der Rur gibt es noch keine Entwarnung im nordrhein-westfälischen Wassenberg. Zwar seien sinkende Wasserpegel in allen Ortsteilen zu beobachten und die Wassermassen könnten zunehmend wieder über die Kanalisation aufgenommen werden. Im teilweise unter Wasser stehenden Stadtteil Ophoven könnten aber weitere Dammbrüche noch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, teilte die Stadt am Sonntag mit.

"Die Lage ist recht unüberschaubar", sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagmorgen. Etwa 700 Bewohner von Ophoven an der Grenze zu den Niederlanden hatten in der Nacht zum Samstag ihre Häuser verlassen müssen. Man prüfe derzeit, welche Bewohner in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren dürfen. Einige Straßen konnten wieder genutzt und an das Stromnetz angeschlossen werden, hieß es bei der Stadt.

Auch in der Ortschaft Ohe sei die Stromversorgung überwiegend wiederhergestellt, die Menschen durften teilweise wieder in ihre Wohnungen zurück. Die Vorwarnung für eine Evakuierung in den Ortschaften Effeld und Steinkirchen wurde aufgehoben. Es wurde dringend darum gebeten, von nicht notwendigen Besuchen in den Hochwassergebieten abzusehen. Wie groß der Schaden durch den Dammbruch ist, ist bislang noch nicht bekannt. Die Rur hat ihre Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas.

+++ 18.07.2021: Hochwasser im Südwesten klingt langsam ab +++

Nach Hochwasser und Überschwemmungen in Baden-Württemberg entspannt sich die Lage allmählich. Die Wasserstände an Hoch- und Oberrhein und am Bodensee seien zwar weiter auf einem hohen Niveau, teilte die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) am Sonntag mit. Das Hochwasser klinge aber ab. Am Rhein-Pegel Maxau bei Karlsruhe wurde am frühen Samstagabend mit 8,65 Metern der Scheitelwert erreicht. Das entspricht einem Hochwasser, wie es im statistischen Mittel nur alle zehn Jahre vorkommt.

Die Rhein-Schifffahrt zwischen Iffezheim und Germersheim war bereits in der Nacht zum Mittwoch eingestellt worden. Am Donnerstag wurde die Sperrung bis Mannheim ausgedehnt. Mit einer Freigabe ist nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Oberrhein erst in der kommenden Woche zu rechnen.

+++ 18.07.2021: Hochwasserzentrum gibt Entwarnung für Nebenflüsse der Oberen Elbe +++

Nach heftigem Regen mit Überschwemmungen hat das Landeshochwasserzentrum in Sachsen Entwarnung für die Nebenflüsse der Oberen Elbe gegeben. "Mit dem Nachlassen der Niederschläge ab den Nachtstunden beruhigte sich die Lage, und die Wasserführung in den Fließgewässern fiel deutlich", teilten die Experten am Sonntag mit. Nur noch am Pegel der Wesenitz in Bischofswerda wurde demnach in der Region Alarmstufe 1 erreicht. In den Unterläufen von Kirnitzsch, Lachsbach und Wesenitz fielen die Wasserstände deutlich.

Der Behörde zufolge hatte es in den Einzugsgebieten der Kirnitzsch, der Sebnitz, der Polenz und der Wesenitz lokal innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter pro Quadratmeter geregnet. Daraufhin war es am Samstagabend und in der Nacht zu Sonntag zu Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen.

+++ 18.07.2021: Menschen in Erftstadt suchen Angehörige - 70 Fahrzeuge geborgen +++

In der vom Hochwasser besonders betroffenen Ortschaft Erftstadt westlich von Köln suchen zahlreiche Menschen nach ihren Angehörigen. Bisher wurden laut Angaben der Stadt bei der am Samstag eröffneten "Personenauskunftsstelle" 59 Menschen gemeldet, deren Aufenthaltsort ungewiss ist. 16 davon kämen aus Erftstadt.

Unter den Gesuchten seien auch Bewohner einer Altenpflegeeinrichtung, die am Samstag evakuiert werden musste. Viele Menschen wüssten nicht, wo ihre Angehörigen sein könnten, weil etwa das Telefonnetz zusammengebrochen war, erklärte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Sonntag.

Den Angaben der Stadt zufolge konnten Einsatzkräfte bislang 70 Fahrzeuge bergen, 25 stünden noch im Wasser. Bislang wurden keine Menschen in den Autos und Lastwagen entdeckt. Zwei Fahrzeuge konnten Helfer bislang nicht sichten, weil sie unter einen Lkw lagen.

+++ 18.07.2021 Landrat: Zwei Tote im Berchtesgadener Land - eine natürliche Ursache +++

Zwei Todesopfer hat es im vom Hochwasser betroffenen oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land gegeben. Landrat Bernhard Kern (CSU) erklärte am Sonntagmorgen auf einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall, dass ein Opfer allerdings an einer natürlichen Ursache verstorben sei. Aber auch das könne mit dem Unwetter zusammenhängen, sagte Kern.

Sintflutartige Regenfälle hatten am Samstagabend den Fluss Ache im Landkreis über die Ufer treten und Hänge abrutschen lassen. Die Feuerwehr und andere Hilfskräfte sind auch noch am Sonntag im Dauereinsatz.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (3.v.r.) und Malu Dreyer (r,SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, sprechen mit einem betroffenen Anwohner während ihres Besuchs in dem vom Hochwasser verwüsteten Dorf Schuld bei Bad Neuenahr-Ahrweiler. (Foto) Suche
Bundeskanzlerin Angela Merkel (3.v.r.) und Malu Dreyer (r,SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, sprechen mit einem betroffenen Anwohner während ihres Besuchs in dem vom Hochwasser verwüsteten Dorf Schuld bei Bad Neuenahr-Ahrweiler. Bild: dpa

+++ 18.07.2021: 130 Menschen wegen Hochwassers in Sicherheit gebracht +++

Rund 130 Menschen mussten wegen des Hochwassers im Berchtesgadener Land aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Darunter seien 80 Menschen aus einer Siedlung in Schönau am Königssee, die angesichts von "geologischen Problemen" weggebracht wurden, sagte Landrat Bernhard Kern am Sonntag in Bad Reichenhall. Was genau damit gemeint war, sagte Kern nicht. Unklar war, ob die Siedlung länger gesperrt werden muss oder ob die Sperrung bald wieder aufgehoben werden kann. Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden sei eingestellt, so Kern. Auch Straßen seien "extremst in Mitleidenschaft gezogen" worden.

+++ 18.07.2021: 890 Hilfskräfte im Hochwassergebiet im Einsatz +++

890 Hilfskräfte sind im vom Hochwasser betroffenen oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land derzeit im Einsatz. Inzwischen gebe es viel Unterstützung aus anderen Regionen, sagte Landrat Bernhard Kern (CSU) am Sonntagmorgen auf einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall. Die örtlichen Hilfskräfte seien seit Samstagabend im Dauereinsatz.

Der Landkreis hatte nach starken Regenfällen den Katastrophenfall ausgerufen. Der Fluss Ache trat über die Ufer und Hänge rutschten ab. Der Einsatzleiter sprach von dramatischen Szenen. Es habe bis zu 500 Einsätze gegeben. Häuser hätten evakuiert werden müssen, weil diese vom Einsturz bedroht seien. Menschenleben seien in Gefahr gewesen. Die Lage bleibt angespannt, denn die nächste Regenfront ist bereits angekündigt.

+++ 18.07.2021: Nach Stark- und Dauerregen weiter Hochwassergefahr im Osten Bayerns +++

Die Hochwasserlage in Teilen Bayern bleibt angespannt. Betroffen war am Sonntagmorgen besonders der Osten Bayerns vom Berchtesgadener Land bis Passau. Ergiebiger Stark- und teils Dauerregen hatte am Alpenrand sowie im Bayerischen Wald die Wasserstände massiv ansteigen lassen. Im Laufe des Sonntags sollte der Regen in den betroffenen Regionen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) weniger werden.

Im niederbayerischen Passau stiegen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. An der Donau im Bereich Passau gebe es aktuell Überschwemmungen der Meldestufe 3. Hier sei der Scheitel im Laufe des Tages erreicht. Die Wasserstände würden aber noch bis Montag auf diesem Niveau bleiben.

Der oberbayerische Landkreis Berchtesgadener Land hatte in der Nacht den Katastrophenfall ausgerufen. Sintflutartige Regenfälle haben in der Nacht auch weite Teile Österreichs erfasst. An den Zuflüssen zum Inn, am Inn selbst sowie im Gebiet von Iller und Regen gebe es an vielen Flüssen Überschwemmungen der Meldestufe 1. An der Donau könne es bis Kelheim zu Überschwemmungen bis zur Meldestufe 2 kommen.

+++ 18.07.2021: Experten sollen Lage an der Steinbachtalsperre neu bewerten +++

An der von einem Bruch bedrohten Steinbachtalsperre bei Euskirchen fließt das Wasser langsamer ab als erwartet. Deshalb sollen Experten am Sonntag die noch immer angespannte Lage am Staudamm neu bewerten, wie die Bezirksregierung Köln auf Twitter mitteilte. Die ursprünglich geplante Prognose, am Sonntagnachmittag gegen 15.00 Uhr Entwarnung geben zu können, kann den Angaben zufolge deshalb nicht gehalten werden.

Aus der Talsperre wird Wasser abgelassen, um Druck von dem Damm zu nehmen. Der Wasserstand sinke aber langsamer als erwartet, hieß es am Samstagabend. Entwarnung könne erst gegeben werden, wenn die Talsperre zu zwei Dritteln entleert sei. Bis dahin bestehe weiter akute Dammbruchgefahr, wie die Bezirksregierung am Samstag warnte. Die Orte Swisttal und Rheinbach unterhalb der Steinbachtalsperre an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz waren evakuiert worden.

+++ 18.07.2021: Zahl der Unwetter-Toten in Deutschland steigt auf 156 +++

Die Zahl der Todesopfer durch die Flutkatastrophe in Deutschland ist nochmals deutlich gestiegen und liegt nun bei 156. Wie das Polizeipräsidium in Koblenz am frühen Sonntagmorgen mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz um weitere zwölf auf 110. Ebenso wurden 670 Personen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Behörde äußerte die Befürchtung, "dass noch weitere Todesopfer hinzukommen". Zahlreiche Menschen in Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen galten weiterhin als vermisst.

In NRW waren bis Samstagabend 45 Tote gezählt worden. Zudem kamen mindestens zwei Menschen bei Überschwemmungen im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land ums Leben.

+++ 18.07.2021: Pegel in Passau steigen - Polizei schleppt vorsorglich Autos ab +++

Im bayerischen Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Anwohner hätten trotz Hochwasserwarnungen versäumt, ihre Fahrzeuge umzuparken. «Wenn wir sie nicht abschleppten, dann schwimmen die Dinger bis Österreich», sagte die Polizeisprecherin. Der Pegel der Donau war nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes im Laufe des Samstags um fast zwei Meter auf 7,80 Meter gestiegen. Der Wasserstand der Inn stieg in den vergangenen zwölf Stunden von 3,30 auf 5,40 Meter.

+++ 18.07.2021: Regenmassen sorgen für Überflutungen in der Sächsischen Schweiz +++

Immense Regenfälle verursachten am Samstag auch in Teilen Sachsens heftige Überschwemmungen. In der Sächsischen Schweiz waren mehrere Ortslagen von Städten und Gemeinden nicht mehr erreichbar. Besonders betroffen seien Neustadt, Sebnitz, Bad Schandau, Reinhardtsdorf-Schöna und Gohrisch, informierte das Landratsamt am Abend. Die Bahnstrecke zwischen Bad Schandau und dem tschechischen Decin wurde gesperrt. "Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar", erklärte das Lagezentrum des Innenministeriums in Dresden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums wurde am Abend am Pegel Neustadt 1 an der Polenz die Alarmstufe 4 überschritten. In den Unterläufen der Kirnitzsch, der Sebnitz und des Lachsbaches habe es einen "extremen Wasserstandsanstieg" gegeben. "Es sind starke Überschwemmungen zu erwarten", warnte das Hochwasserzentrum.

+++ 18.07.2021: Zwei Tote im Hochwassergebiet in Oberbayern +++

Zwei Menschen sind im Hochwassergebiet in Oberbayern gestorben. Es sei aber noch unklar, ob deren Tod in Zusammenhang mit dem Hochwasser stehe, sagte die Sprecherin des Landratsamt Berchtesgadener Land, Alexandra Rothenbuchner. Der Landkreis hatte am Samstagabend den Katastrophenfall ausgerufen.

Nach heftigen Regenfällen war der Fluss Ache über die Ufer getreten und hatte Straßen überflutet. Hänge rutschten ab, Keller liefen voll Wasser. Einzelne Häuser mussten deshalb geräumt werden, sagte Rothenbuchner. Aktuell sei aber niemand in seinem Haus eingeschlossen.

+++ 17.07.2021: Katastrophenfall in Oberbayern nach starkem Regen ausgerufen +++

 

Der Landkreis Berchtesgadener Land hat wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Es gebe sehr viele Murenabgänge, die Feuerwehr sei überlastet, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein am späten Samstagabend. Betroffen seien vor allem die Orte Berchtesgaden und Bischofswiesen im Südosten Bayerns. Einzelne Häuser seien schon geräumt worden. Die Bevölkerung sei aufgerufen, Keller zu verlassen und die Straßen zu meiden, da über diese viel Wasser schieße.

Die Lage sei dramatisch, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein. Das Wasser schieße aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Betroffen waren vor allem die Orte Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im äußersten Südosten Bayerns. Dort trat das Wasser stellenweise über die Ufer und überflutete Straßen. Hänge rutschten ab. Einzelne Häuser mussten deshalb geräumt werden, sagte Rothenbuchner. "Es kommen ständig Notrufe rein", sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim.

Medien berichteten von Rekord-Pegelständen an der Ache - bis 22.00 Uhr lagen sie schon bei etwa 3,75 Metern. Bilder zeigen Straßen, die sich in reißende Bäche verwandeln. Menschen waten knietief im Wasser. Alle paar Hundert Meter sei die Feuerwehr im Einsatz, berichtet ein Augenzeuge. Traktoren räumten Schutt beiseite. Zum Teil stehe das Wasser bis zu 50 Zentimeter hoch. Ebenso ist in Chamerau in der Oberpfalz der Roßbach wegen Starkregens über die Ufer getreten. Ein Gebäude sei mit Sandsäcken vor den Wassermassen geschützt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Im gesamten Landkreis gab es fünf weitere Einsätze der Feuerwehr aufgrund von vollgelaufenen Kellern oder überschwemmten Straßen.

+++ 17.07.2021: Dramatische Lage in Oberbayern nach starkem Regen +++

Häuser evakuiert, Erdrutsche, überflutete Straßen, voll gelaufene Keller - in Oberbayern ist die Feuerwehr nach starkem Regen seit Samstagabend im Dauereinsatz. Die Lage sei dramatisch, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein.

Betroffen seien vor allem die Orte Berchtesgaden und Bischofswiesen im äußersten Südosten Bayerns. Dort schieße das Wasser aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Wegen abrutschender Hänge seien schon einzelne Häuser geräumt worden. Der Landkreis koordiniere ab sofort den Einsatz. Die Menschen in den Orten seien dazu aufgerufen worden, ihre Keller nicht mehr zu betreten.

"Es kommen ständig Notrufe rein", sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim. Im Landkreis Berchtesgadener Land seien sämtliche Feuerwehren gefordert. «Die Lage ist unübersichtlich», sagte der Sprecher. "Es regnet stark." Bundesstraßen seien überflutet oder wegen Murenabgängen gesperrt worden.

+++ 17.07.2021: Zahl der Toten bei Unwetterkatastrophe steigt in NRW auf 45 +++

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Unwetterkatastrophe auf 45 gestiegen. Das teilte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums am Samstagabend mit. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer gegenüber Freitag um zwei erhöht.

Keine Toten wurden bislang bei der Bergung der Fahrzeuge auf der überfluteten Bundesstraße 265 bei Erftstadt gefunden, wie ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises berichtete. Bei der Überprüfung der insgesamt 28 Autos und Lastwagen, die von den Wassermassen überspült worden waren, kamen auch Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zum Einsatz.

+++ 17.07.2021: Mindestens 141 Unwetter-Tote in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz +++

Nach dem langsamen Rückzug der Wassermassen wird in den Überschwemmungsgebieten nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar. Insgesamt lag die Zahl der bestätigten Todesopfer am Samstagabend bei 141 - 43 davon in Nordrhein-Westfalen, 98 in Rheinland-Pfalz. Es wird befürchtet, dass noch weitere hinzukommen, weil einige Autowracks und vollgelaufene Keller noch nicht kontrolliert werden konnten. Hunderte Menschen wurden laut Polizei verletzt.

Während sich das verheerende Hochwasser aus vielen Flutgebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz langsam zurückzieht, wird in den Trümmern weiterhin nach Todesopfern und Verletzten gesucht. Unter den Opfern in Nordrhein-Westfalen sind vier Feuerwehrleute, wie am Samstag bekannt wurde. Mitten im Chaos gibt es auch kleine Hoffnungsschimmer: Trotz mehrerer eingestürzter Häuser gab es zum Beispiel bislang keine bestätigten Todesopfer in dem extrem unter Wasser stehenden Stadtteil Blessem. Man könne aber nicht ausschließen, noch Tote zu finden, sagte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises. In Blessem südwestlich von Köln bildeten sich nach den Erdrutschen Krater im Erdreich, drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein.

+++ 17.07.2021: Peinlich! Steinmeier spricht über Flut-Opfer - Laschet lacht im Hintergrund +++

Diese Aktion kommt bei vielen Twitter-Usern gar nicht gut an. Auf Bildern ist zu sehen, wie Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet lacht, als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die Flut-Opfer spricht. Da ist die Empörung groß. Hier geht es zum Artikel.

+++ 17.07.2021: Polizei startet im Hochwassergebiet Ahrweiler neue Suche +++

Nach der Hochwasserkatastrophe will die Polizei in den besonders schwer zugänglichen Regionen im Raum Ahrweiler mit Hubschraubern nach weiteren Opfern der Flut suchen. Das Gebiet werde in Sektoren eingeteilt, und es würden Luftaufnahmen gemacht, teilte die Polizei in Koblenz am Samstag mit. Die Sektoren würden dann von Einsatzkräften systematisch abgesucht. Die Suche soll Sonntagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen sein. Über weitere Suchen werde dann entschieden.

+++ 17.07.2021: Steinmeier: Dürfen Hoffnung der Hochwasseropfer nicht enttäuschen +++

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu anhaltender Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands aufgerufen. "Die Unterstützungsbereitschaft, sie muss anhalten, im Großen wie im Kleinen", sagte er am Samstag bei einem Besuch im nordrhein-westfälischen Katastrophengebiet an der Erft.

Vielen Menschen in den Hochwassergebieten sei "nichts geblieben, außer ihrer Hoffnung. Und diese Hoffnung dürfen wir nicht enttäuschen", sagte Steinmeier in Erftstadt. Der Bundespräsident hatte sich zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin lascht (CDU) über die Lage in Erftstadt informiert, wo in den vergangenen Tagen zahlreiche Häuser und Autos weggespült worden waren.

+++ 17.07.2021: Laschet: Hochwasser "Jahrhundertkatastrophe" und "nationale Aufgabe" +++

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei einem Besuch in Erftstadt das Hochwasser als "Jahrhundertkatastrophe" bezeichnet. Es sei eine "nationale Aufgabe", der betroffenen Region zu helfen. Land und Kommunen könnten dies nicht allein stemmen. Unions-Kanzlerkandidat Laschet war zu einem gemeinsamen Besuch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Erftstadt westlich von Köln gekommen. Die Stadt war besonders schwer von Sturzflut und Hochwasser getroffen worden.

+++ 17.07.2021: Weiterhin Dammbruchgefahr an Steinbachtalsperre +++

An der Steinbachtalsperre bei Euskirchen droht trotz des sinkenden Wasserstands weiterhin ein Bruch des Staudamms. Der Damm sei "äußerst instabil", große Teile des Bauwerks seien weggebrochen, teilte die Bezirksregierung Köln am Samstag mit. Es drohe weiterhin akute Überflutungsgefahr für die Orte unterhalb der Talsperre. Weitere Evakuierungen seien deshalb geplant.

Aus der Talsperre wird Wasser abgelassen, um Druck von dem Damm zu nehmen. Das geschieht über Pumpen, den mittlerweile freigelegten Grundablass der Talsperre und eine Bypassleitung. Knapp 6 Kubikmeter Wasser könnten pro Sekunde abfließen, heißt es in der Mitteilung.

Entwarnung könne nach Angaben von Experten erst gegeben werden, wenn die Talsperre zu zwei Dritteln entleert sei. Das könnte nach vorsichtiger Schätzung am Sonntagnachmittag gegen 15.00 Uhr erreicht sein. "Bis dahin besteht daher weiterhin akute Dammbruchgefahr", warnte die Bezirksregierung. Die Orte Swisttal und Rheinbach unterhalb der Talsperre an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz waren evakuiert worden. Der Kreis hatte die Bewohner am Freitag gewarnt, in die Häuser zurückzukehren. "Wenn Sie Ihr Zuhause noch nicht verlassen haben, tun Sie dies unbedingt", hieß es in der Mitteilung.

+++ 17.07.2021: NRW-Innenministerium: Opferzahl nach Hochwasser mit 43 unverändert +++

Nach dem verheerenden Hochwasser sind in Nordrhein-Westfalen laut Innenministerium noch immer 43 Todesopfer offiziell bekannt. Die Zahl habe sich seit Freitag nicht verändert, so eine Sprecherin. Die Rettungskräfte fürchteten unterdessen, dass sie nach dem Rückzug des Wassers weitere Opfer entdecken könnten. So sind unter anderem in Erftstadt-Blessem die Arbeiten noch in vollem Gange. Man könne daher nicht ausschließen, noch Tote zu finden, so ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Samstag.

+++ 17.07.2021: Bericht: Merkel fliegt Sonntag ins Katastrophengebiet +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fliegt nach Informationen der "Bild am Sonntag" morgen ins Katastrophengebiet. Dem Bericht zufolge soll die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Marlu Dreyer (SPD) Merkel bei ihrem Besuch in Schuld begleiten.

+++ 17.07.2021: Schwierige Aufräumarbeiten in Trier nach der Flut in vollem Gang +++

In dem vom Hochwasser massiv betroffenen Trierer Stadtteil Ehrang sind nach der Flut die Aufräumarbeiten in vollem Gang. "Da stapeln sich die Berge von Sperrmüll", sagte ein Stadtsprecher am Samstag. Erste Anwohner gingen zurück in die Häuser. "Wer da geschlafen hat, hatte kein Wasser und keinen Strom." Betroffen sind der Stadt zufolge 670 Häuser, bei denen im Keller und Erdgeschoss fast alles zerstört wurde.

In Trier-Ehrang war am Donnerstag die Kyll über die Ufer getreten und hatte große Teile des Stadtteils überschwemmt. Nach Angaben des Sprechers schwoll der Wasserstand des kleinen Flüsschens von knapp einem auf bis zu acht Meter an. Etwa 1000 Einwohner waren nach Angaben der Stadt Trier in Sicherheit gebracht worden. Zudem mussten ein Altenheim und ein Krankenhaus evakuiert werden. Aus Anlass des Leids der Menschen in den Hochwassergebieten sollte es am Abend einen Klage-Gottesdienst in der Konstantin-Basilika in Trier geben. Nach Angaben der Evangelischen Kirche im Rheinland wollte auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) daran teilnehmen.

+++ 17.07.2021: Bundeswehr räumt überflutete Fahrzeuge von Bundesstraße bei Erftstadt +++

Auf der Bundesstraße 265 bei Erftstadt in Nordrhein-Westfalen hat die Bundeswehr begonnen, die von den Fluten eingeschlossenen Fahrzeuge mit Radpanzern zu bergen. Menschen seien in den Lastwagen und Autos bisher nicht entdeckt worden, teilte die Feuerwehr der Stadt Erftstadt am Samstag mit. Auf der B265 waren zahlreiche Fahrzeuge überspült worden. Eine Sprecherin des Rhein-Erft-Kreises hatte am Freitag gesagt, es sei unklar, ob alle Insassen es rechtzeitig aus ihren Wagen geschafft hätten, als sie von den Wassermassen überrascht wurden.

+++ 17.07.2021: Rhein-Hochwasser bei Köln: Höchststand erreicht, Pegelstände sinken +++

Das Rhein-Hochwasser hat bei Köln in der Nacht zum Samstag seinen Höchststand mit 8,06 Metern erreicht, danach fiel laut Städtischen Entwässerungsbetrieben der Wasserstand wieder. Für die nächsten Tage seien keine "abflusswirksamen Niederschläge" vorhergesagt, so dass der Rheinwasserstand in Köln weiterhin fallen werde, hieß es am Vormittag.

+++ 17.07.2021: Polizei warnt nach Hochwasser vor freiliegenden Stromleitungen +++

Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz hat die Polizei wegen der zerstörten regionalen Infrastruktur vor den Gefahren freiliegender Stromleitungen gewarnt. "Unter Umständen können Stromleitungen auch noch aus mehreren Metern auch ohne direkten Kontakt lebensgefährlich sein", teilte die Polizei am Samstag in Koblenz mit. Menschen in der betroffenen Region sollten großen Abstand halten und sich nicht in Gefahr bringen. Ein Hubschrauber mit Fachleuten an Bord solle die Gefahr nun prüfen, sagte ein Sprecher.

+++ 17.07.2021: Nach Dammbruch der Rur: Stadtteil von Wassenberg teils unter Wasser +++

Nach dem Bruch eines Damms der Rur und einer Evakuierung steht im nordrhein-westfälischen Wassenberg der Stadtteil Ophoven teilweise unter Wasser. Das sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstagmorgen. Etwa 700 Bewohner von Ophoven an der Grenze zu den Niederlanden hatten in der Nacht ihre Häuser verlassen müssen.

Es sei für die Bürger nach wie vor gefährlich, sich in dem Gebiet aufzuhalten, sagte der Sprecher. "Durch hohe Wasserstände verursachte Gefährdungen können nicht ausgeschlossen werden", teilte auch die Stadt mit. Wer nicht in der Lage sei, seine Wohnung selbstständig zu verlassen, solle über eine Hotline um Hilfe bitten. Die Lage blieb auch am Samstag gespannt. Der Pegelstand des Wassers stagniere, teilte die Stadt mit. Weiterhin gefährdet sind die Stadtteile Effeld und Steinfeld. Die Vorwarnung einer möglichen Evakuierung bleibe dort bestehen. Wie groß der Schaden durch den Dammbruch ist, ist bislang noch nicht bekannt.

+++ 17.07.2021: Polizei-Appell an potenzielle Hochwassertouristen und Gaffer +++

Mit einem eindringlichen Appell hat sich die Polizei in Rheinland-Pfalz zum Start ins Wochenende über Twitter an potenzielle Hochwassertouristen und Gaffer gewandt. "Es ist nicht an der Zeit für Touren in einem Katastrophengebiet", hieß es am Samstag von der Polizei in Mainz. Denn viele Menschen hätten dort gerade erst "großes Leid und Verluste erfahren". Während des Katastropheneinsatzes seit Donnerstag war es bereits zu Behinderungen durch Schaulustige gekommen.

Das Berchtesgadener Land hat nach starkem Regen wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. (Foto) Suche
Das Berchtesgadener Land hat nach starkem Regen wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Bild: dpa

+++ 17.07.2021: Hochwasserkatastrophe in NRW: Über 19 000 Kräfte im Einsatz +++

In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Landesregierung mehr als 19.000 Einsatzkräfte an den Rettungsarbeiten beteiligt. Die Koordinierungsgruppe des Krisenstabs Nordrhein-Westfalen tausche sich rund um die Uhr zur aktuellen Lage bei der Hochwasserkatastrophe aus und helfe landesweit bei der Koordinierung, hieß es am Samstagmorgen in Düsseldorf.

+++ 17.07.2021: Rettungseinsatz nach Flut in Rheinland-Pfalz läuft auf Hochtouren +++

Nach der Flutkatastrophe in der Region Ahrweiler sind auch am Samstag Hunderte Rettungskräfte in Rheinland-Pfalz auf der Suche nach weiteren Opfern und Vermissten. Die Polizei geht bislang von mehr als 90 Todesopfern und über 600 Verletzten aus. Bei dem Schadensausmaß sei mit weiteren Opfern zu rechnen, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. "Der Einsatz läuft auf Hochtouren."

+++ 17.07.2021: Nach Dammbruch: Weiter angespannte Lage in Wassenberg +++

Nach dem Bruch eines Damms der Rur ist im nordrhein-westfälischen Wassenberg (Kreis Heinsberg) der Stadtteil Ophoven evakuiert worden. Die Lage war am frühen Morgen laut Mitteilung der Stadt weiter angespannt. Der zuständigen Kreispolizei Heinsberg und der Bezirksregierung Köln waren am Morgen aber keine besonderen Vorkommnisse aus der Nacht bekannt.

Wie die Bezirksregierung am Freitagabend mitgeteilt hatte, waren rund 700 Anwohner von der Evakuierung betroffen. Für zwei weitere Stadtteile - Effeld und Steinkirchen - gab es in der Nacht weiter eine Vorwarnung, dass es zur Evakuierung kommen könnte. "Insgesamt stagnieren die dortigen Wasserpegel derzeit", teilte die Stadt Wassenberg am frühen Samstagmorgen mit.

Wie groß der Schaden durch den Dammbruch ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Rur hat ihre Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas. Laut WDR sieht Wassenbergs Bürgermeister Marcel Maurer (CDU) einen möglichen Grund für den Dammbruch auf niederländischer Seite: Dort seien Schleusenklappen geschlossen worden, so dass es zum Rückstau der Wassermassen gekommen

+++ 17.07.2021: Bislang keine Todesopfer in Erftstadt-Blessem entdeckt +++

In der besonders vom Hochwasser betroffenen nordrhein-westfälischen Ortschaft Erftstadt-Blessem gibt es bislang keine bestätigten Todesopfer. Das sagte ein Kreisprecher am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage in Blessem sei derweil weiter angespannt.

In anderen Teilen des Kreises gingen die Pegelstände unterdessen zurück, im Norden habe man Evakuierungen aufheben können. Da die Arbeiten der Rettungskräfte im Bereich Blessem noch in vollem Gange sind, könne man nicht ausschließen, noch Todesopfer zu finden. Belastbare Zahlen zu Vermissten gebe es nicht. Im Stadtteil Blessem waren mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. "Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht", hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf gesagt.

+++ 17.07.2021: Unwetterkatastrophe: Polizei Koblenz meldet über 90 Tote in Rheinland-Pfalz +++

Die Polizei Koblenz hat nach dem derzeitigen Stand von Samstag um 05.00 Uhr bereits über 90 Menschen registriert, die bei der Hochwasserkatastrophe im Großraum Ahrweiler ums Leben gekommen sind. Es sei zu befürchten, dass noch weitere Todesopfer hinzukommen, teilte die Polizei am Samstagmorgen mit. Insgesamt liege dem Polizeipräsidium die Meldung über insgesamt 618 Verletzte vor.

+++ 17.07.2021: Bezirksregierung Köln: Deich der Rur gebrochen - Stadtteil evakuiert +++

Im Kreis Heinsberg ist nach der Unwetterkatastrophe der vergangenen Tage ein Damm der Rur gebrochen. Nach Informationen der Bezirksregierung Köln haben Rettungskräfte damit begonnen, in Wassenberg den Ortsteil Ophoven zu evakuieren. Betroffen sind laut der Mitteilung via Twitter vom späten Freitagabend rund 700 Einwohner. Wie groß der Schaden durch den Dammbruch ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Rur hat seine Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas.

+++ 17.07.2021: Steinmeier reist heute ins Katastrophengebiet +++

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt am Samstag in den von der Unwetterkatastrophe besonders hart getroffenen Rhein-Erft-Kreis. Nach Angaben des Bundespräsidialamtes besucht das Staatsoberhaupt am Mittag (12.30 Uhr) zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Erftstadt, wo in den vergangenen Tagen zahlreiche Häuser und Autos weggespült worden waren.

Mehr Informationen rund um die Jahrhundertflut lesen Sie hier

Regenmassen sorgen für Überflutungen in Sachsen. (Foto) Suche
Regenmassen sorgen für Überflutungen in Sachsen. Bild: dpa

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/news.de/dpa

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