Erstellt von - Uhr

Verbindung zum "Blutbad von Duisburg": Untergetauchter Mafia-Boss in Lissabon festgenommen

Seit Sommer 2019 fehlte von Francesco Pelle jede Spur - der Mafia-Boss der 'Ndrangheta war zu lebenslanger Haft verurteilt worden und danach verschwunden. Jetzt gelang der Polizei in Lissabon die Verhaftung des Italieners.

Bei den als "Blutbad von Duisburg" in die Kriminalgeschichte eingegangenen Mafia-Morden starben im August 2007 sechs Männer durch Schüsse. (Foto) Suche
Bei den als "Blutbad von Duisburg" in die Kriminalgeschichte eingegangenen Mafia-Morden starben im August 2007 sechs Männer durch Schüsse. Bild: picture alliance / epa anp Peter Wijnands/ANP/dpa | epa anp Peter Wijnands

Die Polizei hat einen flüchtigen Mafia-Boss der 'Ndrangheta in Lissabon festgenommen, der im Zusammenhang mit Mafia-Morden in Duisburg steht. Der Mann sei im Juni 2019 kurz vor der endgültigen Verurteilung durch das Kassationsgericht zu lebenslanger Haft verschwunden und wurde vom italienischen Innenministerium auf der Liste der gefährlichsten gesuchten Italiener geführt, teilte die Polizei am Montagabend mit. Die Festnahme von Francesco Pelle sei am Montag erfolgt. Medienberichten zufolge lag der Gesuchte wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus.

Mafia-Boss Francesco Pelle nach Verurteilung untergetaucht - Verhaftung in Lissabon

Pelles Verurteilung stand den Berichten zufolge im Zusammenhang mit dem blutigen Kampf zweier 'Ndrangheta-Clans, nämlich der Pelle-Vottari-Familie und des Strangio-Nirta-Clans, der schon im Jahr 1991 begonnen haben soll. Zwischen 2006 und 2007 starben dabei Dutzende Menschen, darunter auch bei einem Blutbad in Duisburg in Nordrhein-Westfalen.

Nach Schießerei im Rollstuhl: Francesco Pelle rächte sich mit dem "Blutbad von Duisburg"

Laut Nachrichtenagentur Ansa wurde Francesco Pelle Ende Juli 2006 bei einem Schusswechsel an der Wirbelsäule verletzt und war fortan auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Rache folgte schließlich beim sogenannten Blutbad von Weihnachten 2006, bei dem die Frau des Bosses des Strangio-Nirta-Clans getötet wurde. Dafür wurde Pelle schließlich verurteilt. Mit dem "Blutbad von Duisburg" rächte sich der Clan des gegnerischen Mafiabosses schließlich im August 2007 bei den Rivalen.

Gesuchter Mafia-Boss lag mit Corona-Infektion im Krankenhaus

Der Gesuchte saß seit 2008 laut Ansa bereits rund neun Jahre im Gefängnis. Das Gericht entließ ihn allerdings 2017 in den Hausarrest nach Mailand, wo er bis zur Bestätigung des endgültigen Urteils bleiben sollte. Von dort floh er schließlich, bis er nun in im portugiesischen Krankenhaus aufflog.

Schon gelesen? Frau (42) getötet und an Schweine verfüttert

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: