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Alles Böhse Onkelz?: Die gefährlichsten Bands Deutschlands

Über 100 aktive Nazi-Bands und Liedermacher gibt es in Deutschland. Das Spektrum ist dabei so breit wie unübersichtlich. Von Nazi-Black-Metal über Rechtsrock bis zum Hatecore: Das sind Deutschlands gefährlichste Bands.

Von A wie Absurd, Act of Violence und Adrenalin über F wie Flammentod und Freibeuter bis zu S wie Sturm 18 und W wie Wolfsrudel - Bands mit unübersehbarer Rechts-Tendenz gibt es zahlreiche. Das Portal «Netz gegen Nazis» geht allein in Deutschland davon aus, dass mehr als 100 aktive Nazi-Bands und rechtsextreme Liedermacher in der Szene heimisch sind. Aber: Wo endet unbeschwerter Patriotismus für das eigene Land und wo sind die Grenzen zur «Deutschtümelei» zu ziehen?

Was kommt eigentlich auf den Index?
Bushidos Skandal-Song
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Fakt ist: Bands wie Böhse Onkelz, die in diesem Jahr ihr Bühnen-Comeback nach neun Jahren Abstinenz geben werden, und Frei.Wild, gegen die ein Indizierungsverfahren aufgrund ihres Songs «Rache muss sein» jüngst scheiterte, sind hierzulande wahre Chartstürmer. Die letzten beiden Alben der in Südtirol gegründeten Frei.Wild stiegen bis auf Platz eins der Albumcharts. Trotzdem (oder gerade deswegen) wird die Band immer wieder kritisch beäugt.

VIDEO: Verdammte Welt

Video: youtube.com/user/FreiWildBrixen

Verbreiten Frei.Wild Hass auf Andersdenkende?

Wenn man Thomas Kuban, einem Journalisten, der seit mehreren Jahren unter diesem Pseudonym über Rechtsrock jeglicher Art berichtet, folgen will, dann haben Frei.Wild «in ihren Liedern unter anderem Hass auf Andersdenkende verbreitet, Gewalt verherrlicht, mit geschichtsrevisionistischen Anspielungen gearbeitet und antisemitische Stereotype bedient». Und wer will sich ernsthaft darüber wundern, dass man Zeilen wie: «Südtirol, sind stolze Söhne von dir. Unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her.», mit nationalistischer Propaganda verbinden kann.

Reicht ein «Nazis raus» aus?

Die Band um den ehemaligen Skinhead Philipp Burger, der seine frühere Zugehörigkeit zur rechten Szene heute als Fehler bezeichnet, gibt sich demonstrativ distanziert: «Alle Tonträger wurden ja schon von Gutachtern überprüft und als bedenkenlos eingestuft», heißt es da in einer Pressemitteilung. Doch reicht das aus? Reicht es aus, auf einem Konzert «Nazis raus» ins Mikro zu sagen und dennoch zu wissen, dass die eigene Musik in rechten Kreisen mehr als nur Anklang findet? Wer das tut, stiehlt sich aus seiner Verantwortung. 

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