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Donald Trump : US-Präsident beschwört "sinnlosen Handelskrieg" herauf - Davor warnen Experten

Donald Trump hat neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt. Experten befürchten  dramatische Folgen für die US-Wirtschaft. Bschwört der US-Präsident einen "sinnlosen Handelskrieg" auf?

Donald Trump macht seine Drohungen wahr und verhängt Strafzölle gegen Mexiko, Kanada und China. (Foto) Suche
Donald Trump macht seine Drohungen wahr und verhängt Strafzölle gegen Mexiko, Kanada und China. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • US-Präsident verhängt neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China
  • Inflations- und Preissteigerung in den USA erwartet
  • Nimmt Donald Trump bald die EU ins Visier?

Donald Trump hat seine Drohungen wahr gemacht: Der US-Präsident verhängt neue Zölle gegen Waren aus Kanada, Mexiko und China. Die drei Länder reagieren prompt und drohen Gegenmaßnahmen an. Welche Folgen könnten Trumps Maßnahmen haben?

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Laut Trumps Anordnungen werden fortan Zölle in Höhe von 10 Prozent auf alle Einfuhren aus China erhoben sowie 25 Prozent auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada. Für Energie-Einfuhren aus Kanada wiederum soll ein Satz von 10 Prozent gelten. Doch die Zölle könnten noch weiter erhöht oder ausgeweitet werden, falls die Länder mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren sollten. Die Entscheidung des US-Präsidenten hat gravierende Folgen.

Mexiko ist einer der wichtigste Handelspartner der USA. Kein anderes Land exportiert mehr in die Vereinigten Staaten. Die Zollpolitik des Republikaners dürfte laut Ökonomen zufolge beiden Volkswirtschaften durch höhere Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen schaden. Mehr als 80 Prozent der gesamten Exporte von Mexiko gehen in die USA. Tausende Unternehmen und Millionen Jobs hängen davon ab.

Auch Kanada ist ein wichtiger Handelspartner der USA. Knapp eine Billion Dollar an Waren und Dienstleistungen werden zwischen den beiden nordamerikanischen Nachbarländern umgeschlagen. Neben einer engen Zusammenarbeit in der Autoindustrie verkaufen kanadische Firmen eine Reihe von landwirtschaftlichen Produkten sowie vor allem Öl, Gas und Mineralien in die Vereinigten Staaten. Die neuen Zölle auf alle Importe aus Kanada dürften die Produkte auf dem US-Markt teurer und damit weniger attraktiv machen, sodass sie letztendlich den Produzenten in Kanada empfindlich schaden dürften. Auch die Zölle auf chinesische Waren dürften zu Preissteigerungen führen. Sowohl Kanada, Mexiko und China kündigten bereits Gegenmaßnahmen an.

Nimmt Donald Trump als nächstes die EU ins Visier?

Als nächstes dürfte Donald Trump die Europäischen Union ins Visier nehmen. Es ist Trump seit langem ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU. Einen heftigen Handelsstreit hatte es zwischen den USA und der EU schon in Trumps erster Amtszeit gegeben. Trump hatte in seinen Regierungsjahren von 2017 bis 2021 insgesamt im großen Stil auf Zölle gesetzt, um Handelskonflikte mit anderen Ländern auszutragen.

Pressestimmen zur Zollpolitik von Donald Trump

"Trump startet einen sinnlosen Handelskrieg, der die Wirtschaft der gesamten Welt - einschließlich der der Vereinigten Staaten - schwer schädigen könnte. [...] Die Zölle werden Unternehmen erheblich belasten und zugleich direkt die Geldbeutel der Bürger, [...] insbesondere der einkommensschwächeren Familien, strapazieren. Gleichzeitig könnte der Preisanstieg die US-Notenbank dazu zwingen, die Zinsen länger hochzuhalten, wie der IWF warnt, was wiederum das Wirtschaftswachstum der USA bremsen würde", schreibt die spanische Zeitung "El País".

"Die 'America first'-Politik stellt eine Herausforderung für die internationale Diplomatie dar, die bereits mit Trumps Ankündigungen konfrontiert ist, Grönland und den Panamakanal zu beschlagnahmen. Noch gravierender ist, dass sie - zumindest kurzfristig - eine ernste Bedrohung der Wirtschaftsordnung darstellt. Die nun verhängten Zölle sind viel weitreichender als jene in Trumps erster Amtszeit, als er Solarpaneele, Waschmaschinen, Stahl, Aluminium und andere Produkte aus China ins Visier nahm", heißt es in der britischen "Sunday Times".

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/news.de/dpa

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