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Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein aktuell im April: Arbeitslosigkeit sinkt um 1,9 Prozent

Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit vorgelegt. So sieht der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein im April aus!

Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  (Foto) Suche
Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  Bild: Ralf Hirschberger / picture alliance / dpa

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Schleswig-Holstein?

Die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein ist im April zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 1.816 Personen und damit 1,9 Prozent auf 91.362.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 67 oder 0,2 Prozent auf 30.549 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Schleswig-Holstein auf 33,4 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein im April 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei 6,0 Prozent und damit höher. Je niedriger die Quote ist, desto besser, denn dann ist ein geringerer Anteil der Menschen arbeitslos.

Unterbeschäftigung um 118.946,638 Personen höher

Die sogenannte Unterbeschäftigung fällt mit 119.038 allerdings um landesweit 118.946,638 Personen höher aus als die Arbeitslosenzahl. In dieser Statistik zählt die Bundesagentur für Arbeit auch solche Personen mit, die nach der gesetzlichen Regelung nicht als arbeitslos gelten, die sich aber selbst in den meisten Fällen als arbeitslos bezeichnen würden, beispielsweise Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen.

Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein um 3.749 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,6 Prozent betragen.

Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 5,7 Prozent.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 6,1 Prozent deutlich höher als die der Frauen von 5,3 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 5,7 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 20,2 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit in den Kreisen und Städten in Schleswig-Holstein

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein wurde im Kreis Stormarn gemessen. Sie betrug dort nur 4,2 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage in Neumünster. Dort betrug die Arbeitslosenquote 8,8 Prozent, der höchste Wert in Schleswig-Holstein.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein beziehen Bürgergeld, nämlich 60.886 von insgesamt 91.362. Somit erhalten 66,6 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 294 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 0,5 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wer erhält in Schleswig-Holstein Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im April 207.681 Menschen Bürgergeld in Schleswig-Holstein. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 142.203 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 229 Menschen, ein Rückgang um 0,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 2.887 Menschen höher, ein Plus von 0,9 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 302 Personen, was einem Rückgang von 0,2 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 302 Personen und damit 0,2 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unter im Allgemeinen drei Hauptformen der Arbeitslosigkeit. Die erste Form ist die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Das kann beispielsweise geschehen, wenn Menschen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit weniger Geld ausgeben, Unternehmen deshalb weniger Produkte und Dienstleistungen verkaufen und folglich weniger Personal benötigen. Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist die zweite Kategorie. Dabei haben Unternehmen offene Stellen, finden aber keine geeigneten Kandidaten, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Form ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. Manchmal wird die saisonale Arbeitslosigkeit als eine eigenständige, vierte Art der Arbeitslosigkeit betrachtet. In Schleswig-Holstein waren im April 66,6 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechs wöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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