Tipps bei Trockenheit: Dürre-Gefahr: So schützen Sie Ihren Garten vor der Hitzewelle

Extreme Dürre im Sommer und kein Regen in Sicht? Das kann für Ihre Pflanzen schnell zur Belastung werden. Welche Maßnahmen bei Hitze und akuter Wasserknappheit helfen können, verraten wir Ihnen hier.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Bei extremen Dürreperioden kann es sich lohnen, etwas Wasser angespart zu haben. (Foto) Suche
Bei extremen Dürreperioden kann es sich lohnen, etwas Wasser angespart zu haben. Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
  • Wir zeigen Ihnen, was Sie bei Hitze im Garten beachten müssen
  • Bestimmte Strategien zur Bewässerung können den Pflanzen helfen
  • Besonders trockene Gebiete erfordern möglicherweise robustere Pflanzen

In diesem Sommer stehen uns erneut langatmige Hitzewellen und Dürreperioden bevor. Von lebensspendendem Regen ist keine Spur in Sicht - das wird auf Dauer zur Belastung für die heimischen Gartenpflanzen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen vor der Hitze schützen können und welche Maßnahmen jetzt schon gegen Wasserknappheit helfen.

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Welche Gefahren drohen dem Garten bei dauerhafter Trockenheit?

Besonders im Sommer droht der Garten, unter der anhaltenden Trockenheit zu leiden. Einerseits führen lange Perioden ohne Regen dazu, dass besonders junge oder flachwurzelnde Gewächse schnell unter dem Trockenstress leiden. Die Blätter welken, werden gelblich oder sogar braun und vertrocknen gänzlich, während das Wachstum ebenfalls aufgehalten wird. Ebenso werden die Blüte und Fruchtbildung beeinträchtigt - das bedeutet insbesondere für Obstgewächse, dass der Ertrag schrumpft.

Außerdem kann Trockenstress Pflanzen deutlich anfälliger für alle Arten von Krankheiten und Schädlingen wie Spinnmilben oder Blattläuse machen. Manche Schädlinge profitieren sogar aktiv von der Hitze, da sie sich dadurch schneller vermehren können, wie auch der MDR berichtet.

Auch wer vorrangig eine einfache Rasenfläche kultiviert, der kann beobachten, dass auf dieser Trockenflecken entstehen und der Rasen dann in den Ruhezustand versetzt wird. Hält die Dürre länger an, kann das den Boden direkt schädigen. Dabei wird er hart, und rissig, was das Eindringen von Wasser nach dem Gießen oder bei Regenfällen erschweren kann. Außerdem sterben Mikroorganismen, die für die Nährstoffversorgung wichtig sind, bei Trockenheit ab oder werden zumindest weniger aktiv.

Wasser ansparen: Müssen wir Wasser jetzt horten?

Es ist immer sinnvoll, einiges an Wasser anzusparen, bevor die sommerliche Dürreperiode einsetzt - vor allem, wenn Sie in einer besonders trockenen Region wohnen, wo Regenwasser im Sommer knapp wird. Das hat mehrere Gründe - einerseits kann Gießwasser aus der Leitung ganz einfach zu teuer sein, andererseits kann es aus Knappheitsgründen aber auch regionale Bewässerungsverbote geben. Treten diese in Kraft, darf nur noch mit angespartem Regenwasser gegossen werden. Obacht: In einigen Regionen gelten bereits bestimmte Auflagen zur Bewässerung - so auch in Hannover.

Der Vorteil bei Regenwasser: Es ist vollkommen kostenlos - und dazu auch noch extrem pflanzenfreundlich, da es keine Salze oder Kalk enthält. Regentonnen an Fallrohren zu installieren ist die einfachste Methode, um Regenwasser zu sammeln. Größere IBC-Container fassen 1.000 Liter und lassen sich besonders in größeren Gärten gut einsetzen. Für langfristige Wasservorräte sind aber vor allem ober- oder unterirdische Zisternen empfehlenswert.

Wo es erlaubt ist, kann auch sogenanntes "Grauwasser" gesammelt werden - dieses ist aus Duschen oder Waschbecken aufgefangenes Wasser, das zum Gießen verwendet werden kann, wenn es keine aggressiven Chemikalien enthält. Aber Vorsicht: Wasser mit Waschmitteln sollten Sie lieber nicht auf Ihre Pflanzen gießen. Das schadet nicht nur dem Garten, sondern auch der Sauberkeit des Grundwassers.

Mit drei einfachen Maßnahmen gegen die Dürre vorgehen

Bei drohender Dürre hilft eine Kombination aus drei besonders effektiven Maßnahmen, die Strategien zum Wassersparen, zur Verbesserung des Bodens und die richtige Pflanzenwahl miteinander verbindet:

  • Boden schützen: Mulchen hält Feuchtigkeit im Boden, kann die Bodentemperatur regulieren und Wildwuchs unterdrücken. Das hilft auch den für den Boden wertvollen Mikroorganismen dabei, zu überleben. Decken Sie den nackten Boden mit Rindenmulch, Stroh, Rasenschnitt, Laub oder einem Mulchvlies ab. Tipp: Das Einarbeiten von Kompost kann den Boden noch besser feucht halten.
  • Wassernutzung: Früh oder am späten Abend gießen - so verdunstet weniger Wasser. Zudem hat der Boden Zeit, das Wasser aufzunehmen, sodass es den Pflanzen im Laufe des Tages noch zur Verfügung steht.
  • Gartenstruktur anpassen: Schattenspendende Sonnensegel, Schirme und Netze verhindern Hitzestress für Pflanzen. Auch Hochbeete sollten unbedingt vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt werden. Rasen können Sie durch das Anpflanzen von Bodendeckern schützen. Neupflanzungen im Sommer lieber vermeiden, da der Wasserverbrauch durch diese steigen würde.

Die richtigen Pflanzen für Hitze und Dürre auswählen

In der Zukunft dürfte es immer heißer und trockener werden - wie Forscher zeigen, steigen die Temperaturen rasant an. Bestimmte Pflanzenarten werden die nächsten Sommer immer schwieriger zu pflegen - es könnte also lohnen, sich nach robusteren Gartengewächsen umzuschauen. Einige Arten kommen mit besonders wenig Wasser aus, weil sie tief wurzeln, ledrige Blätter haben oder andersweitig an die Trockenheit angepasst sind. Dazu gehören unter anderem mediterrane Pflanzen wie Thymian, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Ysop oder Wollziest. Auf besonders trockenen Standorten kommen etwa die Kugeldistel, der Sonnenhut oder einige Ziergräser wie Federgras gut zurecht. Sogar manche Gemüsearten, darunter Zucchini, Tomaten, Bohnen, Kürbis und Wurzelgemüse wie Karotten oder Pastinaken sind der Trockenheit gegenüber tolerant.

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