Ukraine-Krieg aktuell: Heftige Luftangriffe in der Nacht - Nato-Land startet Kampfjets

Trotz weiter laufender Friedensverhandlungen setzte Russland seine Angriffe auf die Ukraine auch in der Nacht vor dem Nikolaustag fort. Die massive Attacke zwang auch das angrenzend Nato-Land Polen zu einer Reaktion.

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Russland sorgt mit nächtlichen Drohnenangriffen für Bilder der Zerstörung in der Ukraine (Aufnahme vom 30.11.). In der Nacht zu Samstag gab es eine weitere heftige Attacke. (Foto) Suche
Russland sorgt mit nächtlichen Drohnenangriffen für Bilder der Zerstörung in der Ukraine (Aufnahme vom 30.11.). In der Nacht zu Samstag gab es eine weitere heftige Attacke. Bild: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky
  • Russland überzieht Ukraine in der Nacht mit heftigen Luftangriffen
  • Berichte über beschädigte Kraftwerke, einen Toten und mehrere Verletzte
  • Nato-Land Polen startet Kampfjets wegen Bedrohung durch Wladimir Putin

Viele westliche Staaten zweifeln daran, dass Wladimir Putin an einer friedlichen Lösung des Ukraine-Kriegs interessiert ist. Während die Verhandlungen über einen Waffenstillstand weiter laufen, empört der Kremlchef international mit einem weiteren entsetzlichen Angriff.

Russland startet massive nächtliche Luftangriffe im Ukraine-Krieg

In der Nacht zu Samstag, dem 6. Dezember, flog Russland einen der heftigsten Luftangriffe seit Kriegsbeginn. Darüber berichten übereinstimmend mehrere Medien wie "Newsweek""The Sun" oder der "Mirror". Die ukrainische Luftwaffe meldete den Einsatz von 653 Drohnen des Typs Shahed, 36 Marschflugkörpern und 17 ballistischen Raketen gegen Ziele im gesamten Land. Insgesamt trafen 60 Angriffe 29 verschiedene Standorte.

Wladimir Putin nimmt Kraftwerke in der Ukraine ins Visier

Die Attacke richtete sich gezielt gegen die Energieversorgung des Landes. Umspannwerke, Kraftwerke und Stromleitungen wurden beschädigt – darunter eine Leitung, die das Atomkraftwerk Saporischschja versorgt. Auch ein großes Wärmekraftwerk in Krywyj Rih – der Geburtsstadt von Präsident Selenskyj – erhielt einen Direkttreffer. In Fastiw wurde ein Bahnhof zerstört, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fielen in vielen Landesteilen Strom und Heizung aus. In Dnipro kam laut "Daily Express" ein zwölfjähriger Junge durch die russischen Angriffe ums Leben – ein weiteres Opfer des Krieges, der nun fast vier Jahre andauert. Es soll weitere Verletzte gegeben haben. In Kiew suchten Bewohner Schutz in U-Bahn-Stationen.

"Aus militärischer Sicht war dieser Angriff sinnlos", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In der Region Kiew seien Unternehmen und Wohnhäuser angegriffen worden. Außerdem gab es demnach Attacken in den Gebieten Dnipropetrowsk im Osten, Tschernihiw im Norden, Saporischschja, Odessa und Mykolajiw im Süden sowie in den an Polen grenzenden Regionen Wolhynien und Lwiw (Lemberg).

Nato-Land Polen lässt Kampfjets starten

Das Ausmaß des russischen Angriffs zwang das Nato-Mitglied Polen zu einer Reaktion. Das Operative Kommando der polnischen Streitkräfte teilte am Samstagmorgen mit, dass Kampfflugzeuge aufgestiegen seien und bodengestützte Luftabwehr- sowie Radaraufklärungssysteme in Bereitschaft versetzt wurden. "Diese Maßnahmen sind präventiver Natur und zielen darauf ab, den Luftraum zu sichern und zu schützen, insbesondere in Gebieten, die an die bedrohten Regionen angrenzen", hieß es.

Die Attacke erfolgte nach Friedensgesprächen in Florida, wo Trumps Gesandter Steve Witkoff und Jared Kushner mit ukrainischen Vertretern offiziellen Angaben zufolge "konstruktive Diskussionen" führten.

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/news.de/dpa/stg

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