Donald Trump und Steve Witkoff: Pikantes Geheimgespräch bringt Trump-Gesandten in Bedrängnis
Fünf Minuten dauerte das Telefonat, in dem Trumps Sondergesandter Steve Witkoff dem Kreml verriet, wie Putin den US-Präsidenten um den Finger wickeln könne. Nun muss sich der Trump-Vertraute scharfe Vorwürfe der Russlandnähe gefallen lassen - und was sagt der US-Präsident selbst dazu?
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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- Steve Witkoff in der Schusslinie: Ist der US-Sondergesandte zu russlandtreu?
- Pikantes Gespräch zwischen Trump-Gesandtem und Kreml-Botschafter veröffentlicht
- Tipps an Wladimir Putin für Umgang mit Donald Trump empören US-Republikaner
- So reagiert Donald Trump auf den Witkoff-Wirbel
Seitdem Donald Trump als wiedergewählter US-Präsident ins Weiße Haus und auf die politische Weltbühne zurückgekehrt ist, stehen internationale Staats- und Regierungschefs vor einer kniffligen Aufgabe: Wie geht man mit dem US-Präsidenten diplomatisch um, ohne einen Wutausbruch von "The Don" zu provozieren?
Wirbel um Geheim-Telefonat: Trumps Sondergesandter versorgt Kreml mit Hinweisen
Dass persönliche Treffen mit Donald Trump, die für gewöhnlich mit Pressekonferenzen im Oval Office des Weißen Hauses enden, von einer Sekunde auf die andere in heilloses Chaos umschlagen können, bekam beispielsweise der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Ende Februar 2025 am eigenen Leib zu spüren. Eine vergleichbare Eskalation wollte man im Vorfeld persönlicher Zusammenkünfte zwischen Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin offenbar unbedingt vermeiden: Wie jetzt von der US-Nachrichtenwebsite "Bloomberg"enthüllt wurde, fand unlängst ein geheimes Telefonat zwischen Steve Witkoff und Juri Uschakow statt, dessen Transkript nun für Wirbel sorgt. Der Mitschrift zufolge gab der US-Gesandte dem russischen Berater in dem fünfminütigen Gespräch vom 14. Oktober 2025 Tipps, wie Kreml-Chef Wladimir Putin am besten mit Donald Trump umgehen solle, um seinen Zielen näher zu kommen.
Steve Witkoff gab Putin-Berater strategische Tipps vor Trump-Verhandlungen
Das Gespräch zwischen dem Trump-Sondergesandten und dem Kreml-Berater fand somit etwa fünf Wochen statt, bevor erste Berichte über einen von den USA und Russland ausgearbeiteten Friedensplan bekannt wurden. Das nun veröffentlichte Wort-für-Wort-Protokoll basiert auf einer überprüften Aufzeichnung des Anrufs. Witkoff gab dem russischen Berater dabei strategische Hinweise für ein geplantes Gespräch zwischen Wladimir Putin und Donald Trump. Die Veröffentlichung wirft neue Fragen über die Rolle des US-Gesandten und seine Beziehungen zum Kreml auf.
Trump-Gesandter versorgt Putin-Gefolgschaft mit Charme-Empfehlungen
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Der US-Gesandte empfahl dem Kreml eine gezielte Strategie für das Gespräch mit Trump. Putin solle den US-Präsidenten als "Mann des Friedens" würdigen und dabei auf Trumps Erfolg beim Gaza-Deal verweisen, geht aus dem Transkript hervor. Uschakow pflichtete bei und bezeichnete Trump als "echten Friedensstifter". Steve Witkoff drängte zudem auf ein Telefonat zwischen Putin und Trump noch vor Selenskyjs geplantem Besuch im Weißen Haus. Tatsächlich telefonierten die beiden Staatschefs am 16. Oktober - einen Tag vor dem Ukraine-Präsidenten. Trump bewertete das Gespräch später als "sehr produktiv". Der US-Gesandte brachte die Idee eines umfassenden Friedensplans ins Spiel. Er regte an, ein Konzept mit 20 Punkten zu entwickeln, das sich am Gaza-Abkommen orientieren solle.
US-Gesandter Witkoff in der Schusslinie: Ist Donald Trumps Vertrauter zu russlandtreu?
Im vertraulichen Gespräch machte Witkoff konkrete territoriale Vorschläge. Er wisse, was für ein Friedensabkommen nötig sei - die Abtretung von Donezk und möglicherweise ein Gebietsaustausch an anderer Stelle, zitiert "Bloomberg" aus dem Transkript. Diese Äußerungen decken sich mit dem später bekannt gewordenen Plan, wonach sich die Ukraine aus dem von ihr kontrollierten Teil Donezks zurückziehen solle. Der Trump-Gesandte zeigte sich überzeugt, dass Russland schon immer eine Friedenslösung angestrebt habe. Er bekundete "den tiefsten Respekt für Präsident Putin", wie aus dem Protokoll hervorgeht. Diese Aussagen werfen Fragen über Witkoffs Neutralität als Vermittler auf, zumal er ohne Abstimmung mit der Ukraine territoriale Zugeständnisse ins Spiel brachte.
Trump verteidigt umstrittenes Witkoff-Telefonat als "normale Verhandlung"
Der US-Präsident wies Bedenken über Witkoffs Russland-Nähe indes deutlich zurück und verteidigte seinen Sondergesandten gegen den Vorwurf, dieser agiere im Ringen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg zu russlandfreundlich. "Das ist eine ganz normale Sache", sagte der Republikaner während eines Flugs nach Florida, nachdem ihn eine Journalistin zu einem heiklen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg befragt hatte.
[Q]:
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) November 26, 2025
Do you remember this audio that Bloomberg has of Witkoff coaching the Russians on how to appeal to you?
[President Trump]:
Well, I haven't heard it, but that's a standard thing. He's got to sell this to Ukraine, he's got to sell Ukraine to Russia. That's what a dealmaker… https://t.co/gL3u20aczH pic.twitter.com/B2sklIugJV
Er habe die Aufnahme des Gesprächs zwar nicht gehört, für ihn klinge das Ganze aber nach "ganz normalen Verhandlungen". Man müsse der Ukraine eben russische Positionen vermitteln und umgekehrt auch Moskau die Forderungen aus Kiew. Er gehe davon aus, dass Witkoff in Gesprächen mit der ukrainischen Seite ähnlich auftrete. Auf die Frage, ob er keine Sorge habe, dass sein Sondergesandter zu russlandfreundlich sei, antwortete Trump, der Krieg könne noch Jahre dauern - und Russland habe "viel mehr Einwohner und Soldaten" als die Ukraine. Wenn das angegriffene Land daher einen Deal aushandeln könne, sei das seiner Ansicht nach "eine gute Sache".
Auch das Weiße Haus verteidigte Witkoffs Kontakte. Kommunikationsdirektor Steven Cheung betonte gegenüber AFP, der "Bloomberg"-Bericht zeige, dass Witkoff "fast jeden Tag" mit Vertretern beider Konfliktparteien spreche. Genau dafür habe Trump ihn ernannt - um Frieden zu erreichen.
US-Republikaner toben vor Wut nach Witkoff-Enthüllungen
Die Veröffentlichung sorgte auch in Trumps eigener Partei für heftige Kritik. Der republikanische Kongressabgeordnete Brian Fitzpatrick sprach auf der Plattform X von "einem Riesenproblem" und forderte ein Ende "geheimer Nebenkanäle". Parteikollege Don Bacon wurde noch deutlicher: Es sei "offensichtlich, dass Witkoff voll und ganz auf der Seite der Russen steht", schrieb er. "Man kann ihm nicht zutrauen, diese Verhandlungen zu führen. Würde ein von Russland bezahlter Agent weniger tun als er? Er sollte entlassen werden."
Trump-Gesandter Witkoff reist nach Moskau - Friedensplan drastisch gekürzt
Steve Witkoff genießt als langjähriger Bekannter Trumps dessen volles Vertrauen. Seit November 2024 fungiert er als Sondergesandter für den Nahen Osten, seit Juli 2025 zusätzlich als Sonderbeauftragter für Friedensmissionen. Trump kündigte an, Witkoff werde nach Moskau reisen, um mit Putin "einige strittige Punkte" des Plans zu besprechen.
Der ursprüngliche Friedensplan umfasste 28 für die Ukraine harte Punkte. Nach Nachbesserungen zugunsten Kiews schrumpfte das Dokument auf 19 Punkte zusammen. Heikle Themen wie territoriale Fragen und Nato-Beziehungen wurden ausgeklammert - diese sollen Trump und Selenskyj direkt besprechen. Die Reduzierung deutet auf erheblichen Widerstand der ukrainischen Seite gegen die ursprünglichen Forderungen hin.
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loc/news.de/dpa/stg
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