Donald Trump: "Für Amerika katastrophal!" Republikaner wettern gegen seinen Ukraine-Plan
Mit seinem Friedensplan für die Ukraine, der sich stark an den Forderungen Russlands orientiert, verärgert Donald Trump auch einige Republikaner. Sie warnen vor der Gefahr, die weiterhin für die USA von Kremlchef Wladimir Putin ausgeht.
Von news.de-Redakteur Martin Gottschling - Uhr
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- Donald Trump setzt Ukraine mit US-Friedensplan unter Druck
- Laut US-Präsident muss Wolodymyr Selenskyj seine Vorschläge wohl akzeptieren
- Doch selbst Republikaner kritisieren den Plan scharf und warnen vor einer weiteren Gefahr durch Russland
Donald Trump erhöht den Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er legte ihm einen 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges mit Russland vor. Die Bedingungen für Kiew sind hart: Unter anderem müssten Gebiete an Moskau abgetreten und die eigene Armee verkleinert werden. Auch ein Nato-Beitritt wäre in Zukunft ausgeschlossen. Dennoch bleibt Selenskyj laut Trump wohl keine andere Wahl, als dem US-Plan zuzustimmen. Doch mit seinen Vorschlägen verärgert der Republikaner selbst Politiker aus den eigenen Reihen.
Donald Trump setzt Wolodymyr Selenskyj unter Druck: Ukrainischer Präsident soll seinem Friedensplan zustimmen
Auf eine Frage einer Journalistin, ob die USA ihre Unterstützung für die Ukraine einstellen würden, falls Selenskyj dem Friedensplan nicht zustimme, entgegnete Trump am Freitag im Weißen Haus:
- "Nun, irgendwann wird er etwas akzeptieren müssen."
- Er erinnerte außerdem an ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten im Oval Office: "Da sagte ich: 'Sie haben nicht die Trümpfe in der Hand.'"
- Trump behauptete weiterhin, mit ihm als Präsident wäre der Krieg im Jahr 2022 nie ausgebrochen.
- "Ich habe diesen Krieg geerbt und ich fand, er hätte vor ein, zwei Jahren einen Deal aushandeln sollen. Der beste Deal wäre gewesen, wenn er nie begonnen hätte. Das wäre ein guter Deal gewesen. Das wäre auch möglich gewesen, wenn Sie den richtigen Präsidenten gehabt hätten, aber Sie hatten nicht den richtigen Präsidenten", so das amtierende amerikanische Staatsoberhaupt.
Sie sehen den Tweet nicht? Klicken Sie hier.Q: The suggestion you made was that if Zelenskyy doesn't accept it, the US will pull back its support for Ukraine
— Republicans against Trump (@RpsAgainstTrump) November 21, 2025
Trump: You remember right in the Oval Office I said, 'You don't have the cards'
pic.twitter.com/se7r4qVUPS
Dass die Aggression von Russland ausging, erwähnte Trump hingegen erneut mit keinem Wort. Kritik an Kremlchef Wladimir Putin sparte er ebenfalls aus.
Wird Wladimir Putin für Gräueltaten belohnt? Republikaner warnen vor Gefahr für die USA
Dass sich in seinem Friedensplan auch einige Maximalforderungen Moskaus finden, sorgte nicht nur international für Verwunderung. Deutliche Kritik übte auch Trumps Parteikollege Roger Wicker (74) auf X (vormals Twitter). Der Senator aus Mississippi, Mitglied im Verteidigungsausschuss, schrieb:
- "Dieser sogenannte 'Friedensplan' birgt ernsthafte Probleme, und ich bin äußerst skeptisch, ob er Frieden bringen wird. Die Ukraine sollte nicht gezwungen werden, ihr Land an einen der berüchtigtsten Kriegsverbrecher der Welt, Wladimir Putin, abzutreten. Die Größe und Aufstellung der ukrainischen Streitkräfte ist eine souveräne Entscheidung der Regierung und des Volkes. Jegliche Zusicherungen an Putin dürfen weder sein bösartiges Verhalten belohnen noch die Sicherheit der Vereinigten Staaten oder ihrer Verbündeten gefährden. Insbesondere sollte jeder Vorschlag, mit einem notorischen Lügner und Mörder wie Putin Rüstungskontrolle betreiben zu wollen, mit größter Skepsis betrachtet werden."
This so-called ‘peace plan’ has real problems, and I am highly skeptical it will achieve peace. Ukraine should not be forced to give up its lands to one of the world’s most flagrant war criminals in Vladimir Putin. The size and disposition of Ukraine’s armed forces is a sovereign…
— Senator Roger Wicker (@SenatorWicker) November 21, 2025
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Ähnlich sieht es Mitch McConnell (83), ehemaliger Anführer der Republikaner im US-Senat:
- "Putin hat das ganze Jahr damit verbracht, Präsident Trump zum Narren zu halten. Wenn die Regierungsbeamten mehr daran interessiert sind, Putin zu beschwichtigen, als echten Frieden zu sichern, dann sollte der Präsident sich neue Berater suchen. Russische Gräueltaten zu belohnen, wäre für die Interessen Amerikas katastrophal. Und eine Kapitulation wie Bidens Rückzug aus Afghanistan wäre für das Vermächtnis des Friedens durch Stärke verheerend."
Sie sehen den Tweet nicht? Klicken Sie hier.Putin has spent the entire year trying to play President Trump for a fool. If Administration officials are more concerned with appeasing Putin than securing real peace, then the President ought to find new advisors. Rewarding Russian butchery would be disastrous to America’s…
— U.S. Senator Mitch McConnell (@SenMcConnell) November 21, 2025
Ukraine und Europa beraten über Trump-Plan
Trump gab der Ukraine bis kommenden Donnerstag Zeit, seinem Friedensplan zuzustimmen.Selenskyj sprach von einem der "schwierigsten Momente" in der Geschichte der Ukraine. Am Rande des G20-Gipfels beraten am Wochenende auch die europäischen Partner über den Plan und wollen gemeinsam mit Kiew mögliche Gegenvorschläge zur Lösung des Konflikts erarbeiten.
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gom/news.de/dpa
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