Margarita Simonjan: Putin-Natter wittert Russland-Revolte und Umsturz

Hat der engste Kreis von Wladimir Putin bereits vor Angst die Hosen voll? Im russischen Staatsfernsehen äußerte Kreml-Hetzerin Margarita Simonjan nun offen Sorge darüber, dass in Russland schon bald eine handfeste Revolte losbrechen könnte.

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Wladimir Putin kanns sich auf seine treuen Propagandisten, darunter Medien-Persönlichkeit Margarita Simonjan (re.), zu jeder Zeit verlassen. (Foto) Suche
Wladimir Putin kanns sich auf seine treuen Propagandisten, darunter Medien-Persönlichkeit Margarita Simonjan (re.), zu jeder Zeit verlassen. Bild: picture alliance / dpa | Mikhail Klimentyev/Sputnik/Kreml
  • In Russland brodelt es: Angst vor Volksrevolte wächst
  • Putins Propaganda-Natter Margarita Simonjan bangt vor Umsturz
  • Putin-Vertraute äußert düstere Zukunftsprognose im russischen Staatsfernsehen

Seinen im Februar 2022 begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt Wladimir Putin unerbittlich weiter, auch wenn sich die Ukraine mit aller Macht gegen die nicht abreißen wollenden Angriffe aus Russland zur Wehr setzt und ihrerseits zu Gegenschlägen ausholt. In Russland scheint dieser Kurs im nächsten Umfeld Wladimir Putins für zunehmende Nervosität zu sorgen, wie den jüngsten Aussagen von Kreml-Propagandistin Margarita Simonjan im russischen Staatsfernsehen zu entnehmen ist, über die "Focus online" berichtet.

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Putin-Hetzerin alarmiert: Schliddert Russland einem Volksaufstand entgegen?

Ausschnitte aus der Rossija-1-Talksendung von Wladimir Solowjow, selbst glühender Kreml-Hetzer und Putin-Verfechter, wurden mit englischen Untertiteln versehen auf dem Kanal von "Russian Media Monitor" bei YouTube veröffentlicht. In ihrem Redebeitrag zeigte sich Margarita Simonjan alarmiert über eine drohende Volksrevolte in Russland. Die Leiterin des Medienkonzerns Rossja Sewodnja äußerte ihre Befürchtung, dass ukrainische Drohnenangriffe auf zivile Einrichtungen gezielt darauf abzielen, die bislang unpolitische Bevölkerung gegen die Moskauer Führung aufzuwiegeln.

Als konkretes Beispiel nannte Simonjan einen mutmaßlichen Drohnenangriff auf die Eliteschule Sirius in Sotschi. Die enge Vertraute des Kremls sieht darin eine perfide Strategie: Durch Attacken auf Urlaubsorte und Bildungseinrichtungen solle die neutrale Bevölkerungsschicht politisch mobilisiert werden - allerdings gegen ihre eigene Regierung.

Margarita Simonjan bezichtigt die Ukraine der Aufwiegelung der russischen Bevölkerung

In der Sendung stellte Putin-Natter Simonjan eine Reihe rhetorischer Fragen, die ihre Besorgnis verdeutlichen: Die Ukraine und ihre Verbündeten würden versuchen, einen Aufstand in Russland zu provozieren. Sie fragte, weshalb gerade zur Hauptreisezeit die Flughäfen lahmgelegt würden und warum - wie zuletzt vor wenigen Tagen - vermehrt Drohnenattacken auf Sotschi und die Sirius-Schule stattfänden.

Die Kreml-nahe Journalistin glaubt eine klare Strategie zu erkennen: Es gehe darum, Menschen zu politisieren, die bisher neutral geblieben seien und sich nicht für die Geschehnisse im Donbass interessierten, so Margarita Simonjan im Brustton der Überzeugung. Dabei betonte die Kreml-Propagandistin, dass sie diese unpolitische Haltung nicht verurteile - nicht jeder müsse sich politisch engagieren, Menschen seien nun mal unterschiedlich.

Putin-Propagandistin sieht schwarz für Russland und spricht von "perfidem Kalkül"

Die Propagandachefin malte ein düsteres Zukunftsszenario: Die ukrainische Strategie ziele darauf ab, die Menschen in eine andere politische Richtung zu drängen. Das Kalkül sei perfide - die Bevölkerung solle dazu gebracht werden, persönliche Annehmlichkeiten wie Urlaubsflüge ans Meer höher zu bewerten als die Zukunft des russischen Staates.

Simonjan sieht darin eine existenzielle Bedrohung für das Land. Die gezielte Störung des zivilen Lebens durch Drohnenangriffe solle die bisher apolitischen Bürger gegen die eigene Regierung aufbringen. Ihre Warnung offenbart die wachsende Nervosität im Kreml über mögliche innenpolitische Instabilität.

Spott und Häme für Margarita Simonjan wegen Panik vor Regime-Kollaps

Die Äußerungen der Putin-Vertrauten lösten im Netz spöttische Reaktionen aus. Eine ukrainische Bloggerin kommentierte, Simonjan habe versehentlich zugegeben, dass der Kreml einen Regimekollaps durch ukrainische Aktionen befürchte. Die Führung in Moskau sorge sich offenbar besonders davor, dass das Leben der bisher gleichgültigen und politisch desinteressierten Bevölkerung beeinträchtigt werden könnte.

Tatsächlich hatte die Ukraine Ende Juli Drohnenangriffe auf die Region durchgeführt. Nach Kiewer Angaben galt der Angriff einem Öllager in Krasnodar Krai, während Moskau von Explosionen im Stadtgebiet berichtete. Eine unabhängige Überprüfung dieser widersprüchlichen Darstellungen ist derzeit nicht möglich.

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