Bereit für Konflikt: US-Truppen in Südkorea sollen China von Taiwan-Invasion abschrecken

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigt eine strategische Neuausrichtung der in Südkorea stationierten Soldaten an, die künftig auch als Abschreckung gegen eine mögliche chinesische Invasion Taiwans dienen sollen.

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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte kürzlich ein Abschreckungsmanöver gegen China an. (Foto) Suche
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte kürzlich ein Abschreckungsmanöver gegen China an. Bild: picture alliance/dpa/AP | Anupam Nath
  • US-Verteidigungsminister Pete Hegseth will gegen China vorgehen
  • Amerikanische Soldaten sollen zur Abschreckung in Südkorea stationiert werden
  • China droht Taiwan mit Militärübungen - mögliche Invasion wird befürchtet

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat erklärt, dass amerikanische Streitkräfte in Südkorea bereit sind, auf eine mögliche chinesische Invasion Taiwans zu reagieren. Bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur im vergangenen Monat warnte Hegseth, dass "Peking glaubwürdig darauf vorbereitet ist, möglicherweise militärische Gewalt einzusetzen, um das Machtgleichgewicht im Indopazifik zu verändern".

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Hegseth: Strategische Neuausrichtung zur "Abschreckung von Agressionen"

Das Pentagon orientiere sich neu auf die "Abschreckung von Aggressionen durch das kommunistische China", so der Verteidigungsminister. Die derzeit 28.500 in Südkorea stationierten US-Soldaten, die ursprünglich zur Verteidigung gegen Nordkorea entsandt wurden, würden damit eine erweiterte Rolle in der regionalen Sicherheitsarchitektur übernehmen. Die geplante Neuausrichtung würde US-Truppen nicht nur in Südkorea, sondern auch in Japan, Hawaii und Guam in eine umfassende regionale Abschreckungsstrategie gegen China einbinden.

Während bisher keine Entscheidung über die Truppenstärke in Südkorea getroffen wurde, würde jede künftige Militärpräsenz sowohl zur Verteidigung gegen Nordkorea als auch zur Abschreckung Chinas optimiert werden. Die US-Streitkräfte in der Region würden damit eine Doppelfunktion übernehmen - traditionelle Sicherheitsgarantien für Südkorea bei gleichzeitiger Vorbereitung auf potenzielle Konflikte in der Taiwanstraße.

Diplomatische Herausforderungen für Südkorea

Diese Entwicklung stellt Südkorea vor erhebliche diplomatische Herausforderungen. Die südkoreanische Bevölkerung steht der US-Militärpräsenz historisch skeptisch gegenüber. Besonders problematisch wird die Situation für den neu gewählten Präsidenten Lee Jae-myung, der einen Dialog mit Nordkorea anstrebt.

Lee hatte erklärt, er wolle sich mit Unterstützung der US-Truppen mit Nordkorea engagieren. Die neue strategische Ausrichtung der amerikanischen Streitkräfte gegen China könnte jedoch seine außenpolitischen Pläne komplizieren. Südkorea sieht sich damit in einer schwierigen Position zwischen seinen Sicherheitsgarantien durch die USA und dem Wunsch nach regionaler Entspannung.

Chinas militärische Drohgebärden versetzen Taiwan unter Anspannung

Die Spannungen in der Region eskalierten im vergangenen Monat dramatisch. China führte großangelegte Militärübungen um Taiwan durch und setzte dabei Dutzende Kriegsschiffe und Flugzeuge ein. Die mehrtägigen Manöver zwangen Taiwan, eigene Kampfjets und Kriegsschiffe zu mobilisieren.

Besonders alarmierend waren Satellitenbilder, die massive "Invasionsplattformen" zeigten - gigantische modulare Strukturen, die zu mobilen Anlegern verbunden werden können. Diese könnten es chinesischen Streitkräften ermöglichen, Tausende Soldaten und Hunderte Fahrzeuge an Taiwans Küsten anzulanden. Die Übungen demonstrierten Pekings wachsende militärische Fähigkeiten und verstärkten die Befürchtungen über eine mögliche Invasion der Insel.

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