Ukraine-Krieg aktuell: Bericht enthüllt russische Cyberangriffe auf Nato
Russlands digitale Kriegsführung erreicht eine neue Dimension: Britische Cybersicherheitsexperten haben eine umfassende Hackeroperation des russischen Militärgeheimdienstes gegen Nato-Logistik zur Unterstützung der Ukraine aufgedeckt.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Russische Cyberangriffe auf die Ukraine und Nato-Staaten aufgedeckt
- Attacken zielen auf Logistik zur Unterstützung der Ukraine ab
- Bericht von britischer Behörde enthüllt nicht, welche Organisationen konkret betroffen sind
Moskau führt seinen Krieg gegen die Ukraine längst nicht mehr ausschließlich auf dem Schlachtfeld. Cyberangriffe spielen Berichten zufolge ebenfalls eine Schlüsselrolle beim Erreichen der eigenen Ziele. Neben der Ukraine sollen in den vergangenen Monaten auch mehrere Nato-Staaten betroffen gewesen sein.
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Russische Cyberangriffe auf Nato-Staaten laut Bericht
Wie "Newsweek" berichtet, hat die nationale Cybersicherheitsbehörde des Vereinigten Königreichs (NCSC) jetzt eine umfangreiche Kampagne russischer Cyberangriffe aufgedeckt. Diese zielen auf die Logistiksysteme zur Unterstützung der Ukraine. Laut Mitteilung versucht die russische Militärgeheimdiensteinheit GRU 26165, auch bekannt als APT 28, in Netzwerke von Verteidigungs- und Transportsystemen sowohl in der Ukraine als auch bei deren Verbündeten einzudringen.
Attacken auf Logistik zur Unterstützung der Ukraine
Die NCSC-Untersuchung, die gemeinsam mit Partnern aus zehn Ländern durchgeführt wurde, ergab, dass die russische Hackergruppe seit 2022 systematisch gegen öffentliche und private Organisationen vorgeht. Im Fokus stehen besonders Einrichtungen aus dem Verteidigungssektor, IT-Dienstleister, der Seeverkehr sowie Flughäfen, Häfen und Luftverkehrsmanagementsysteme. Ziel sind insbesondere Organisationen, die sich an der Unterstützung der Ukraine beteiligen. Die als "Fancy Bear" bekannte russische Einheit hatte bereits im April für Alarm unter Nato-Verbündeten gesorgt, als Frankreich sie beschuldigte, Cyberangriffe auf Regierungsministerien durchgeführt zu haben.
Wladimir Putin nahm offenbar auch Deutschland ins Visier
Die russischen Hacker würden verschiedene Techniken nutzen - darunter das Erraten von Anmeldeinformationen oder gezielte Phishing-Angriffe. Besonders beunruhigend ist der Angriff auf mit dem Internet verbundene Kameras an ukrainischen Grenzübergängen und in der Nähe militärischer Einrichtungen. Neben der Ukraine wurden offenbar zwölf weitere Länder ins Visier genommen: Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Moldawien, die Niederlande, Polen, Rumänien, die Slowakei und die USA. Welche spezifischen Organisationen betroffen waren und ob geheime Informationen entwendet wurden, geht aus dem NCSC-Bericht nicht hervor.
Paul Chichester, Direktor für Operationen beim NCSC, warnt laut "Newsweek": "Diese bösartige Kampagne des russischen Militärgeheimdienstes stellt ein ernsthaftes Risiko für die angegriffenen Organisationen dar, einschließlich jener, die an der Unterstützung der Ukraine beteiligt sind." Die britische Behörde fordert Führungskräfte in Technologie- und Logistikunternehmen auf, die erhöhte Cyberbedrohung anzuerkennen und sofortige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
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