
- Satellitenaufnahmen sollen erweiterten russischen Marinestützpunkt Njonoksa
- Bilder zeigen drei neue Gebäude und Stratrampe für Raketen
- 2019 kam es an dem Ort zu einem Nuklearunfall
- Putin könnte dort eine nukleare Waffe getestet haben
Wladimir Putins Top-Propagandisten drohten im russischen Staatsfernsehen in den vergangenen Monaten wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen. Wie ernst solche Drohungen tatsächlich zu nehmen sind, wird von westlichen Experten unterschiedlich eingeschätzt. Doch nun vergrößern neu veröffentlichte Satellitenaufnahmen die Sorge, dass Moskau sich auf eine nukleare Eskalation vorbereiten könnte.
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Wladimir Putin soll Militärbasis für Atomwaffentests erweitert haben
Offenbar wurde ein militärischer Stützpunkt im Nordwesten Russlands erweitert, auf dem in der Vergangenheit bereits Atomwaffen getestet worden sein sollen. Darüber berichten aktuell britische Boulevardblätter wie "The Sun" oder der "Mirror". Drei neue Gebäude - jeweils in der Größe eines Fußballfelds - sollen auf dem Marinetestgelände Njonoksa entstanden sein, das rund 65 Kilometer westlich der Stadt Archangelsk mit knapp 350.000 Einwohnern liegt. Satellitenaufnahmen die zunächst von der norwegischen Online-Zeitung "The Barents Observer" veröffentlicht wurden, zeigen, dass 2023 Bauarbeiten in einem Waldgebiet begannen. Dieses befinde sich in der Nähe einer Eisenbahnlinie und sei mittlerweile ebenfalls mit Stacheldrahtzaun umgeben. Auf den Bildern seien außerdem mehrere blaue Container zur Lagerung von Raketen zu erkennen. Offenbar wurde auch eine Startrampe errichtet, von der aus Raketen Richtung in Richtung Weißes Meer abgeschossen werden können.
Tote bei Nuklearunfall auf dem Marinetestgelände Njonoksa im Jahr 2019
Laut "The Sun" gibt es keine öffentlichen Informationen darüber, welche Art von Tests mit den neuen Anlagen geplant sind. Das Gelände von Njonoksa geriet aber bereits 2019 in die Schlagzeilen, als sich dort am 8. August ein Nuklearunfall ereignete. Dabei kamen unter anderem fünf Mitarbeiter der russischen Atomenergie-Agentur Rosatom ums Leben. Die russischen Behörden behaupteten damals, Radioaktivität sei nach der Explosion eines Flüssigkeitsraketentriebwerks ausgetreten. Doch an dieser offiziellen Darstellung gibt es Zweifel. US-Experten vermuteten, dass ein Test des neuartigen nuklearen Marschflugkörpers Burewestnik dahintersteckte. "Flüssigtreibstoff-Raketentriebwerke, die explodieren, geben keine Strahlung ab, und wir wissen, dass die Russen an einer Art nuklearem Antrieb für einen Marschflugkörper arbeiten", sagte Atomexperte Ankit Panda gegenüber "The Sun". Was genau im August 2019 auf dem Marinetestgelände passierte, ist bis heute unklar.
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gom/news.de
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