Donald Trump: US-Präsident setzt den Rotstift ans NASA-Budget - SpaceX profitiert
Die Trump-Administration plant drastische Kürzungen im NASA-Budget 2026 um fast 25 Prozent. Damit sollen vor allem Mond- und Marsmissionen gefördert werden. Von den Maßnahmen dürfte Trump-Kumpel Musk besonders profitieren.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Trump-Administration plant drastische Kürzungen
- Das NASA-Budget soll um fast ein Viertel gekürzt werden
- Von den Maßnahmen würden private Anbieter wie SpaceXprofitieren
Die Trump-Administration hat einen drastischen Einschnitt im NASA-Budget für das Jahr 2026 vorgeschlagen. Der Plan sieht eine Reduzierung der Finanzmittel um fast ein Viertel vor - von 24,8 Milliarden Dollar im Jahr 2025 auf nur noch 18,8 Milliarden Dollar. Das bedeutet womöglich das Ende vieler Projekte der staatlichen Raumfahrt-Organisation.
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Mit einer Kürzung von 24,3 Prozent handelt es sich laut der Planetary Society um den größten einjährigen Budgetschnitt in der 67-jährigen Geschichte der US-Raumfahrtbehörde. Der Vorschlag ist Teil des sogenannten "Skinny Budget" der Regierung. Die Budgetkürzungen betreffen zahlreiche etablierte Programme und Projekte der NASA, während gleichzeitig die Prioritäten neu ausgerichtet werden sollen. Besonders betroffen sind die Bereiche Weltraumwissenschaft mit einer Reduzierung um 2,3 Milliarden Dollar, Erdwissenschaft mit 1,2 Milliarden Dollar weniger und bestehende bemannte Explorationsprogramme, die um 900 Millionen Dollar gekürzt werden sollen.
Budgetplan sieht drastische Kürzungen vor
Der Budgetplan sieht die vollständige Streichung mehrerer Flaggschiff-Programme vor. Das geplante Lunar Gateway, eine Raumstation in der Mondumlaufbahn, die als Drehkreuz für Mond- und spätere Marsmissionen dienen sollte, wird komplett gestrichen. Auch das Space Launch System (SLS) und die Orion-Kapsel sollen nach nur drei Flügen eingestellt werden. Beide Programme haben zusammen fast 48 Milliarden Dollar gekostet. Die Regierung will stattdessen auf "kostengünstigere kommerzielle Systeme" setzen.
Ebenfalls betroffen ist die Mars Sample Return Mission, ein gemeinsames Projekt mit der Europäischen Weltraumorganisation. Die Mission sollte Gesteinsproben vom Mars zur Erde bringen, die der Perseverance-Rover gesammelt hat. Die Begründung für die Streichung: Die Ziele würden durch bemannte Marsmissionen erreicht werden. Ob diese in naher Zukunft stattfinden, ist jedoch bisher eher zweifelhaft. Zudem werden die Erdwissenschaften der NASA um mehr als 1,1 Milliarden Dollar gekürzt, wodurch "klimaüberwachende Satelliten mit niedriger Priorität" wegfallen.
NASA soll ab sofort Mond- und Marsmissionen priorisieren
Trotz der massiven Gesamtkürzungen sieht der Budgetplan eine Erhöhung der Mittel für bemannte Weltraummissionen vor. Die Ausgaben für die Weltraumforschung sollen im Vergleich zu 2025 um 647 Millionen Dollar steigen. Für bemannte Mondmissionen sind insgesamt mehr als 7 Milliarden Dollar vorgesehen. Die Finanzierung konzentriert sich dabei auf das Artemis-Programm, das Astronauten zum Mond bringen soll. Zusätzlich werden 1 Milliarde Dollar für neue "marsorientierte Programme" bereitgestellt. "Dieser Vorschlag umfasst Investitionen, um gleichzeitig die Erforschung des Mondes und des Mars voranzutreiben und dabei kritische Wissenschafts- und Technologieforschung zu priorisieren", erklärte die amtierende NASA-Administratorin Janet Petro in einer Stellungnahme. Das Weiße Haus betont, es wolle sich darauf konzentrieren, "China bei der Rückkehr zum Mond zu schlagen und den ersten Menschen auf den Mars zu bringen."
Trump will China schlagen - und seinen Freund Elon Musk fördern
Während China seine erste bemannte Mondlandung für 2030 plant, hat das US-Artemis-Programm wiederholt Verzögerungen erfahren. Die Abkehr von NASA-eigenen Systemen wie SLS und Orion könnte kommerziellen Anbietern wie SpaceX und Blue Origin zugutekommen. Allerdings sind deren Alternativen - SpaceX' Starship und Blue Origins New Glenn - noch nicht vollständig für den Flug zertifiziert.
Dennoch dürften die Budgetkürzungen ein weiterer Schritt zum Machtausbau des SpaceX-Chefs Elon Musk gewesen sein: Als enger Freund und Berater Trumps dürfte Elon Musk wohl an der Planung der Budgetkürzungen beteiligt gewesen sein. Musk fungiert als einer der wichtigsten Männer im Machtzirkel des Präsidenten und leitet dessen Kostensenkungsbemühungen im Rahmen der sogenannten "Abteilung für Regierungseffizienz", auch DOGE genannt. Diese hat bereits zuvor massive Eingriffe in staatliche Unternehmen vorgenommen, um die Bürokratie zu reduzieren. Doch statt Kosteneinsparungen verursachten die Eingriffe der DOGE-Behörde eher Chaos in diversen staatlichen Institutionen und führten zu Massenentlassungen. Betroffen waren unter anderem Beamte der Steuerbehörden, Nuklearwaffenspezialisten und Ranger in Nationalparks.
Raumfahrt-Bündnis übt Kritik an den Budgetkürzungen
Die drastischen Kürzungen haben bereits scharfe Kritik hervorgerufen. Die Planetary Society warnte: "Die Kürzung des NASA-Budgets in diesem Umfang, so schnell, ohne Einbeziehung eines bestätigten NASA-Administrators oder als Reaktion auf ein überlegtes politisches Ziel, wird die Behörde nicht effizienter machen - es wird Chaos verursachen, die Investitionen der Steuerzahler verschwenden und die amerikanische Führungsrolle im Weltraum untergraben." Casey Dreier, Leiter der Weltraumpolitik bei der Planetary Society, bezeichnete den Vorschlag gegenüber der "New York Times" als "den größten einjährigen Einschnitt in der NASA-Geschichte" und warnte, dass er signalisiere, "Amerika sei fertig damit, die Welt im Weltraum anzuführen, dass wir eine Nation sind, die sich nach innen wendet." Der Budgetvorschlag muss noch vom Kongress genehmigt werden, der für die tatsächliche Ausarbeitung des Haushalts verantwortlich ist.
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