Donald Trump: Nun doch keine 3. Amtszeit? Ihn will der US-Präsident als Nachfolger

Kurz nach seinem Amtsantritt kokettierte Donald Trump wiederholt mit einer 3. Amtszeit als US-Präsident - nun die plötzliche Kehrtwende. In einem TV-Interview sprach der Republikaner über seinen favorisierten Nachfolger.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Donald Trump ist bekannt für seine spontanen Sinneswandel - das jüngste Beispiel dafür sind die Überlegungen des Republikaners zu einer möglichen dritten Amtszeit als US-Präsident. (Foto) Suche
Donald Trump ist bekannt für seine spontanen Sinneswandel - das jüngste Beispiel dafür sind die Überlegungen des Republikaners zu einer möglichen dritten Amtszeit als US-Präsident. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mike Stewart
  • Peilt Donald Trump eine 3. Amtszeit als US-Präsident an?
  • Republikaner kokettiert mit neuerlicher Kandidatur bei US-Wahlen - jetzt kommt die Kehrtwende
  • Donald Trump spricht über möglichen Nachfolger: Wen will Trump als nächsten US-Präsidenten?

Wer sich bei Donald Trump darauf verlässt, dass der US-Republikaner während seiner zweiten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika einen klaren Kurs fährt, ist in vielerlei Hinsicht bereits in den ersten 100 Tagen enttäuscht worden, die seit Donald Trumps Vereidigung ins Land gezogen sind. Mal hü, mal hott - so lässt sich Donald Trumps Gebaren nicht nur in handelspolitischen und Zoll-Angelegenheiten beschreiben, auch wenn es um seine langfristige politische Zukunft geht, schlägt Donald Trump offenbar wilde Haken.

Lesen Sie außerdem:

Donald Trump liebäugelt unverhohlen mit 3. Amtszeit als US-Präsident

Ein Punkt, der in Donald Trumps zweiter Amtszeit immer wieder aufs Tapet kommt, ist die Frage, ob sich der umstrittene US-Republikaner über die geltende Verfassung der USA hinwegsetzen und eine dritte Amtszeit als Präsident anstreben könnte. Trump selbst liebäugelte bereits öffentlich mit einer solchen Möglichkeit, auch namhafte Ultras aus Trumps Republikaner-Lager schlossen sich den Spekulationen an - zuletzt brachte Donald Trump selbst Merchandise mit dem Slogan "Trump 2028" in Umlauf und deutete damit an, in drei Jahren erneut zur Wahl des US-Präsidenten antreten zu wollen. Nun die überraschende Kehrtwende: Offenbar hat Donald Trump nach eigenem Bekunden doch keine Lust, nach seiner zweiten Amtszeit erneut um den Einzug ins Weiße Haus zu kämpfen.

Doch keine dritte Amtszeit für Donald Trump? US-Präsident rudert plötzlich zurück

Das sagte Donald Trump zumindest in einem aktuellen Interview mit dem Sender NBC, das als eine Art Zwischenbilanz zu Trumps ersten 100 Tagen im Amt mit der TV-Journalistin Kristen Welker aufgezeichnet wurde. In dem am 4. Mai 2025 ausgestrahlten Fernseh-Interview stellte Trump klar, dass er keine dritte Amtszeit anstrebe. Er plane vier großartige Jahre im Amt und wolle "dann an jemanden übergeben, idealerweise an einen großartigen Republikaner, der es weiterführt". Er glaube, vier Jahren seien ausreichend Zeit, "um etwas wirklich Spektakuläres zu tun". Ob Trump damit Gedankenspiele zu einer möglichen dritten Amtszeit komplett ausschließt, ist angesichts seiner vielen anderslautenden Äußerungen in den vergangenen Monaten jedoch offen.

Der US-Präsident sagte in dem NBC-Interview mit Kristen Welker einmal mehr, viele Menschen wollten, dass er noch mal antrete. "Aber soweit ich weiß, ist das nicht erlaubt." Der 78-Jährige sagte außerdem: "Das ist nicht etwas, was ich vorhabe zu tun." Donald Trump plant demnach, nach seiner zweiten Amtszeit die Führung abzugeben. Diese Aussagen stehen im Kontrast zu früheren Äußerungen, in denen Trump erst im März 2025 ebenfalls gegenüber Kristen Welker betonte, er scherze nicht über eine mögliche dritte Kandidatur. Der Präsident räumte ein, dass viele seiner Unterstützer ihn zu einer weiteren Amtszeit drängen würden. "So viele Menschen wollen, dass ich es tue", sagte Trump damals.

Was will Donald Trump wirklich? Mit seinen Zukunftsplänen scheffelt der Präsident Unsummen

Trotz seiner jetzigen Klarstellung sendet Trumps Organisation weiterhin widersprüchliche Signale. In seinem Online-Shop werden Basecaps mit dem Aufdruck "Trump 2028" für 50 Dollar verkauft, mit der Beschreibung: "Die Zukunft sieht hell aus! Schreibe die Regeln neu mit der Trump 2028 High Crown Kappe." Auch T-Shirts mit dem Aufdruck "Rewrite the Rules" ("Ändert die Regeln") in Anspielung auf die Verfassung sind im Fanshop erhältlich. Trump distanzierte sich teilweise von diesen Produkten: "Es gibt viele Leute, die den 2028-Hut verkaufen. Aber das ist nichts, was ich vorhabe."

In den vergangenen Wochen hatte der Präsident mehrfach über eine mögliche dritte Amtszeit gesprochen und angedeutet, es gebe "Methoden", mit denen dies möglich sein könnte. Im NBC-Interview erwähnte er auch "verschiedene Konzepte", die ihm vorgeschlagen wurden, darunter eine rechtlich zweifelhafte Strategie mit Vance.

Diese Hürden müsste Donald Trump überwinden, um nach zwei Amtszeiten Präsident zu bleiben

Trump räumte im NBC-Interview die verfassungsrechtlichen Beschränkungen ein, die ihn nach aktuellem Stand von einer erneuten Kandidatur fernhalten: "Es ist etwas, das man nach meinem besten Wissen nicht tun darf. Ich weiß nicht, ob es verfassungsrechtlich ist, dass sie es einem nicht erlauben, oder etwas anderes."

Der 22. Zusatzartikel der US-Verfassung legt fest, dass "keine Person mehr als zweimal zum Präsidenten gewählt werden darf". Eine Änderung dieser Bestimmung wäre äußerst schwierig und würde die Zustimmung von zwei Dritteln beider Kongresskammern oder zwei Dritteln der Bundesstaaten erfordern. Anschließend müssten drei Viertel der Bundesstaaten die Änderung ratifizieren. Im Repräsentantenhaus gibt es bereits legislative Aktivitäten zu diesem Thema. Der republikanische Abgeordnete Andy Ogles aus Tennessee beispielsweise brachte im Januar eine Resolution ein, die eine Verfassungsänderung für eine dritte Amtszeit ermöglichen würde, während der Demokrat Dan Goldman eine Gegenresolution zur Bekräftigung des 22. Zusatzartikels einreichte.

Donald Trump spricht über J.D. Vance und Marco Rubio als potenzielle Nachfolger

Trump nannte in seinem NBC-Interview konkrete Namen möglicher Nachfolger für 2028. Besonders hervorgehoben wurden Trumps Vizepräsident J.D. Vance und US-Außenminister Marco Rubio: "Ich denke, er ist ein fantastischer, brillanter Typ", sagte Trump über Vance und deutete an, dass dieser als Vizepräsident einen Vorteil im republikanischen Vorwahlkampf haben könnte. "Sicherlich würde man sagen, dass jemand, der Vizepräsident ist, wenn diese Person herausragend ist, wahrscheinlich einen Vorteil hätte." In dem Interview des Fernsehsenders NBC sagte der Republikaner auf eine entsprechende Frage nach seiner Nachfolge jedoch, es sei noch viel zu früh, um sich festzulegen.

Auch Rubio erhielt hohes Lob vom Präsidenten. "Marco macht einen hervorragenden Job", erklärte Trump und verwies auf Rubios umfangreiche Aufgaben in der Regierung. Neben seinem Amt als Außenminister fungiert Rubio derzeit auch als Nationaler Sicherheitsberater. Trump sprach insgesamt von bis zu 20 "großartigen" Republikanern, die als potenzielle Kandidaten für 2028 in Frage kämen.

Für eine Verfassungsänderung gelten in den USA extrem hohe Hürden. Experten sehen auf diesem Weg keine echte Möglichkeit für Trump, seine Amtszeit zu verlängern. Demokraten fürchten allerdings schon länger, dass der Republikaner versuchen könnte, die Verfassung anders auszulegen, um länger an der Macht zu bleiben. Auch die juristische Fachwelt hat bereits Theorien durchgespielt, wie Trump das versuchen könnte. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt Grenzen überschritten und mit politischen Normen gebrochen.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.