Donald Trump: Wutschnaubender Lügen-Präsident gleich doppelt überführt

Mit seinen XXL-Zöllen hat Donald Trump der Weltwirtschaft den Krieg erklärt und auf allen Kanälen gegen europäische Handelspartner gepoltert. Gleich mehrere Behauptungen des US-Präsidenten wurden dabei postwendend als Lügen entlarvt.

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Sobald Donald Trump ein Mikrofon vor der Nase hat, ist Vorsicht geboten - bei seinen Aussagen nimmt es der US-Präsident mit der Wahrheit bekanntlich nicht allzu genau. (Foto) Suche
Sobald Donald Trump ein Mikrofon vor der Nase hat, ist Vorsicht geboten - bei seinen Aussagen nimmt es der US-Präsident mit der Wahrheit bekanntlich nicht allzu genau. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Donald Trump lügt wie gedruckt
  • Deutsche Experten entlarven gleich mehrere Falschaussagen
  • US-Präsident verbreitet Falschinformationen zu Autoindustrie und Deutschlands Energieversorgung

Donald Trump ist nicht unbedingt als eine Person bekannt, die sich, sobald ein Mikrofon oder eine TV-Kamera in Sichtweite sind, mit polternden Meinungsäußerungen auffallend zurückhält - eher das Gegenteil ist auch in der zweiten Amtszeit des wiedergewählten US-Präsidenten der Fall. Dass es Donald Trump dabei zu allem Übel mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, zeigen einmal mehr jüngst getätigte Aussagen des US-Republikaners nach dessen Kriegserklärung an die Weltwirtschaft.

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Donald Trump auf Krawall gebürstet: Nach Mega-Zollpaket geht die US-Wirtschaft den Bach runter

Seitdem der US-Präsident seine XXL-Importzölle in Kraft setzte und damit ein wahres Börsenbeben schürte und die US-amerikanische Wirtschaft wie bereits kurz nach Trumps Vereidigung vorhergesagt im Handumdrehen an den Abgrund drängte, ist Donald Trump gefühlt noch mehr als sonst auf Krawall gebürstet - kaum ein Tag vergeht, an dem Trump keine Schimpftirade von sich gibt. Zuletzt ätzte Trump gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die EU im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen. Der US-Präsident redete sich einerseits in Rage, als es um die europäische Autoindustrie ging, nur um wenig später nachweisliche Falschinformationen über die deutsche Energieversorgung zu verbreiten.

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Donald Trump beim Lügen erwischt: Diese Schimpftirade ist nachweislich gelogen

Trumps erste verbale Abrechnung galt dieser Tage den Autoherstellern in Europa, die Trump bekanntlich ein Dorn im Auge sind. Um zu belegen, dass die EU ihre Autoindustrie neben Zöllen auch mit Auflagen und Regeln abschotte, führte der Republikaner das Beispiel eines Tests an, bei dem angeblich eine Bowling-Kugel aus sechs Metern Höhe auf ein Auto fallen gelassen werde, und wenn es dann eine Delle habe, dürfe es nicht in die EU verkauft werden. Ein deutsches Auto bekäme bei so einem Test auch eine Delle, behauptete Trump polternd. Der Haken an der Sache: Einen solchen Sicherheitstest gibt es gar nicht, wie Sicherheits-Experten des TÜV Süd und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) klarstellten. Donald Trump hat also nachweislich eine Lüge in die Welt hinausposaunt.

Auto-Experten lassen glasklare Lüge des US-Präsidenten auffliegen

Homologation - so nennt man die grundsätzliche Zulassung eines Fahrzeugmodells zum Verkauf in einem Land oder Gebiet wie der EU - gehört zu den zentralen Geschäftsfeldern des TÜV Süd. Das Unternehmen fertigt dabei die Gutachten für die Autokonzerne an, bei denen die Fahrzeuge nach den Regeln der Länder oder in diesem Fall der EU geprüft werden - die Experten des TÜV Süd müssen diese Regeln also bestens kennen.

Ein Test, wie ihn Donald Trump beschrieb, findet sich dabei in der EU nicht unter den Regeln, wie ein TÜV-Süd-Sprecher betont. Zudem seien die Regelungen unabhängig davon, aus welchem Land ein Fahrzeug komme und für alle gleich. Bleibt man in Trumps Beispiel, müsste dementsprechend auch das deutsche Auto den Test bestehen - so er denn existierte. Auch beim KBA hieß es: "Dieser Test ist nicht Teil der Homologation und keine bekannte Regel oder Auflage." Fallversuche mit Kugeln gebe es zwar, erklärte der Sprecher, diese dienten aber beispielsweise, um zu testen, wie eine Windschutzscheibe bei einem Aufprall breche, ob dabei scharfe Scherben entstünden oder nicht. Dass die Scheibe breche, sei dabei aber normal und kein Versagen.

US-Präsident verbreitet Fake-News über deutsche Kohlekraftwerke

In Sachen Automobilsicherheit hat Donald Trump also seinen eigenen "alternativen Fakten" den Vorzug gegeben - und auch in Sachen Energieversorgung in Europa scheint der US-Präsident komplett auf dem Holzweg zu sein. Trump, der die Kohleförderung in den USA vorantreiben will, behauptete zuletzt, in Deutschland würden überall neue Kohlekraftwerke in Betrieb gestellt worden.

Lügen-Trump bloßgestellt nach Kohle-Schwindelei über Deutschland

Dass Trump seinen Zuhörern damit eine weitere lupenreine Lüge aufgetischt hat, bestätigten das Bundeswirtschaftsministerium und die deutsche Bundesnetzagentur postwendend: Demnach wurde das letzte größere Kohlekraftwerk 2020 in Datteln fertiggestellt.

Der Widerspruch aus der Bundesrepublik hätte dabei deutlicher kaum ausfallen können: Deutschland werde bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen, sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. "Neue Kohlekraftwerke werden nicht errichtet. Hingegen wurden 2024 achtzehn Kohlekraftwerke abgeschaltet." Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner hatte nach Trumps Lügen nur gesagt: "Selbstverständlich bleiben wir in einem freundlichen und offenen Gespräch mit den USA."

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/news.de/dpa

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