Karin Prien privat: Das muss man über die aktuelle Merz-Ministerin für Bildung wissen
Ihren Posten als Bildungsministerin in Schleswig-Holstein hat Karin Prien gegen einen Job im Kabinett von Friedrich Merz getauscht. Was man über die CDU-Politikerin und ihr Familienleben privat wissen muss, wird hier verraten.
Von news.de-Redakteurin Claudia Löwe - Uhr
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- Karin Prien als neue Bildungsministerin im Kabinett Merz im Gespräch
- Karin Prien privat: Wie lebt die CDU-Politikerin mit Ehemann und Kindern?
- Ihre Wiege stand in Amsterdam: Das ist die bewegte Familiengeschichte von Karin Prien
Im Sommer 2017 nahm Karin Prien ihre Arbeit als Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Landtag von Schleswig-Holstein auf - nun steht der CDU-Politikerin eine neue Aufgabe in Berlin bevor. Karin Prien wurde im Kabinett von Bundeskanzlers Friedrich Merz das Bundesministeramt für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend anvertraut. Doch wie lebt Karin Prien privat abseits der Politikwelt, wie sieht ihre bisherige Laufbahn aus und was ist über ihr Familienleben bekannt?
Karin Prien im Steckbrief
- Name: Karin Prien, geb. Kraus
- Geburtsdatum und -ort: 26. Juni 1965 in Amsterdam (Niederlande)
- Sternzeichen: Krebs
- schulischer und beruflicher Werdegang: Abitur 1984, Studium der Rechts- und Politikwissenschaften in Bonn, 1. Staatsexamen 1989, 2. Staatsexamen 1994, seit 1994 als Rechtsanwältin mit den Schwerpunkten Insolvenz- und Wirtschaftsrecht sowie als Mediatorin tätig
- Familie: verheiratet mit Jochen Prien, Mutter dreier Kinder
- Wohnort: Hamburg-Blankenese
- Konfession: jüdisch
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Karin Prien machte vor ihrem CDU-Durchbruch als Juristin Karriere
Zwar trat Karin Prien, die im Juni 1965 als Karin Kraus in Amsterdam geboren wurde und mit einem jüngeren Bruder aufwuchs, schon im Alter von 16 Jahren in die CDU ein, doch nach dem Abitur schlug die Enkeltochter von aus Deutschland vor den Nazis geflohenen Großeltern zunächst eine juristische Laufbahn ein. Ihr Jura-Studium absolvierte Karin Prien, die ihre Kindheit zuerst in den Niederlanden und schließlich in Rheinland-Pfalz verbrachte, in Bonn und in Amsterdam. Nach erfolgsreich abgelegten Staatsexamen praktizierte Karin Prien von 1994 bis 2017 als Rechtsanwältin, wobei sich die CDU-Politikerin auf Wirtschafts- und Insolvenzrecht sowie Handels- und Gesellschaftsrecht spezialisierte. Ihren Alltagsjob als Juristin legte Karin Prien 2017 auf Eis, als sie Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein wurde. Nach knapp acht Jahren auf diesem Posten soll Karin Prien, die als meinungsstark und eine der profiliertesten Bildungspolitikerinnen der Union gilt und keine Debatte scheut, nun im Kabinett Merz Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden.
Karin Prien und ihr bisheriger Werdegang als CDU-Politikerin
- CDU-Mitglied seit 1981
- stellvertretende CDU-Ortsvorsitzende in Hamburg-Blankenese von 2004 bis 2012
- stellvertretende Kreisvorsitzende im Kreisverband Altona-Elbvororte seit 2006
- Mitglied des CDU-Landesvorstandes seit 2010
- Ortsvorsitzende der CDU Blankenese seit 2014
- Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur von Schleswig-Holstein seit 2017
- stellvertretende Vorsitzende der CDU Schleswig-Holstein seit 2018
- Wahl in den CDU-Bundesvorstand 2021
- Wahl zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU 2022
Karin Prien privat: Wie lebt die Politikerin mit Ehemann, Kindern und Familie?
Abseits des politischen Alltags widmet sich Karin Prien am liebsten ihrem Familienleben - die in Amsterdam geborene CDU-Politikerin, die sich selbst als jüdisch identifiziert, aber nach eigenem Bekunden nicht religiös lebt, ist mit dem Rechtsanwalt Jochen Prien verheiratet und Mutter von drei Kindern. Darüber hinaus verbringt die in Hamburg wohnhafte Juristin ihre Freizeit mit Vorliebe am heimischen Herd, denn Karin Prien gilt als leidenschaftliche Köchin.
Ministerin Prien: Würde bei AfD-Kanzler auswandern
Bundesbildungsministerin Karin Prien würde nach eigenen Worten auswandern, sollte die AfD einmal Kanzlerpartei werden. Die CDU-Politikerin, die jüdische Vorfahren hat, sagte im am 9. Oktober 2025 veröffentlichten Podcast "Meine schwerste Entscheidung" der Funke Mediengruppe: "Wenn die AfD den Bundeskanzler stellt, dann werde ich sicherlich vorher Deutschland verlassen. Das kann ich, glaube ich, heute so sagen. Das wäre nicht mehr mein Land. Und ich fürchte aber, dass das schon sehr spät ist."
Allerdings sei die Entscheidung, wohin man emigrieren könnte, nicht einfach, fügte Prien hinzu. Die USA und Israel seien im Moment eher schwierige Zufluchtsorte. Dennoch würde sie sagen: "Am ehesten ist es immer noch Israel. Aber das ist natürlich ein großer Schritt." Dem deutschen Staat gelinge es schon heute nicht mehr, "Jüdinnen und Juden wirklich wirksam zu schützen vor den Angriffen auf der Straße", sagte Prien. "Juden, die als Juden gelesen werden, also die durch Kippa, durch das Tragen eines Davidsterns erkennbar sind, werden auf offener Straße diskriminiert, werden angespuckt, werden angegriffen." Viele, die sie kenne, zögen sich zurück oder diskutierten, ob man in Deutschland weiter leben könne.
Zuletzt habe sie sich bei einem privaten Treffen mit Jüdinnen und Juden unterhalten über die Frage, ob man jetzt überlege, sich ein finanzielles Polster auch im Ausland zu schaffen, sagte Prien. "Also es sind schon so Gedankenspiele, denen ich mich auch nicht vollständig verschließe." Auch wenn die politischen Institutionen derzeit klar Linie hielten, müsse man sehr genau beobachten, ob das so bleibe. Es sei bitter, dass man nur, weil man tatsächlich oder vermeintlich als Jüdin oder Jude gelesen werden könne, für Entscheidungen der israelischen Regierung in Haftung genommen werde. "Und das ist klassisch antisemitisch. Und diese Zuschreibungen haben zugenommen."
loc/news.de/dpa
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