Experten rechnen vor: So kostspielig werden die schwarz-roten Rentenpläne für Deutschlands Arbeitnehmer
Die neue schwarz-rote Bundesregierung will ein Abrutschen des Rentenniveaus bis 2031 vermeiden und Mütter besser stellen. Eine höchst kostspielige Idee, wie der Arbeitgeberverband vorrechnet.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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Die Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD sind abgeschlossen, der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und Sozialdemokraten liegt vor - auch in Sachen Rente soll sich den schwarz-roten Plänen zufolge einiges ändern. Allerdings stellen sich Arbeitgebervertretern bei den anvisierten Vorhaben bereits die Nackenhaare auf, denn die praktische Umsetzung käme einer milliardenschweren Mehrbelastung für Deutschlands Arbeitgeber sowie einem Minus für Arbeitnehmende gleich.
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Rentenpläne von Schwarz-Rot in der Kritik: So teuer wird das Vorhaben laut Experteneinschätzung
Die Pläne von Union und SPD für ein stabiles Rentenniveau und bessere Mütterrenten kosten nach Berechnung der Arbeitgeber bis 2031 rund 50 Milliarden Euro. "Der Koalitionsvertrag lässt leider jegliche Anstrengungen vermissen, das Ausgabenwachstum in der Rentenversicherung zu begrenzen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, der Deutschen Presse-Agentur.
Schon in dieser Wahlperiode drohe ein Anstieg des Rentenbeitragssatzes von heute 18,6 auf mehr als 20 Prozent. "Das heißt noch höhere Arbeitskosten für die Arbeitgeber und noch weniger Netto für die Beschäftigten", kritisierte Kampeter.
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Heftige Kritik an schwarz-roter Mütterrente: Koalitionspläne kosten 5 Milliarden Euro jährlich
Die künftige schwarz-rote Koalition will Mehrkosten für die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent und für Verbesserungen bei der Mütterrente aus der Staatskasse zahlen. Kampeter übt dennoch Kritik. Das "führt lediglich dazu, dass die Beitragssätze nicht noch stärker anwachsen als ohnehin", sagte er.
Auch wenn das Geld aus dem Haushalt komme: "Die zusätzliche Mütterrente hätten die Koalitionäre sein lassen sollen." Die geschätzten Ausgaben von fünf Milliarden Euro pro Jahr würden an anderer Stelle fehlen.
"Macht keinen Sinn": Diese Überlegungen fehlen in den schwarz-roten Rentenplänen
Unterstützung kommt von den Arbeitgebern hingegen für die sogenannte Frühstartrente, also private Rentensparpläne vom Kindesalter an, und die "Aktivrente" - das sind Steuervorteile für Leute, die nach dem Rentenalter weiterarbeiten. "Mehr Ältere in Beschäftigung zu halten, ist ein richtiges Ziel", sagte Kampeter. Der Arbeitskräftemangel sei ein Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft. "Die Aktivrente macht aber keinen Sinn, wenn man nicht gleichzeitig Frühverrentungsanreize wie die abschlagsfreie vorzeitige Rente abschafft.
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loc/news.de/dpa
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