Wolodymyr Selenskyj: Ukraine-Präsident warnt: Putin könnte sich vor Trump zum Sieger erklären
Die Friedensverhandlungen nehmen an Fahrt auf. Wladimir Putin versucht offenbar aus den Gesprächen, als Gewinner hervorzugehen. Der ukrainische Präsident warnt nun vor den Siegesabsichten des Kremlchefs.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Selenskyj warnt: Putin könnte sich vor Trump als Verhandlungssieger darstellen
- Ukraine-Präsident hält Ende des Kriegs 2025 möglich
- Friedensverhandlungen nehmen an Fahrt auf
Lange lagen die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auf Eis. Nun nehmen sie an Fahrt auf. Donald Trump will mit Wladimir Putin über ein Ende des Ukraine-Kriegs verhandeln. Der Kremlchef nutzt die Gesprächsgrundlage offenbar für sich aus und will sich als Sieger darstellen.
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Selenskyj warnt: Putin könnte sich als Verhandlungssieger darstellen
Wenn es zu einem Treffen kommt, will Putin Bedingungen schaffen, um vor Trump als Gewinner der Verhandlungen dazustehen, warnte Wolodymyr Selenskyj in seiner Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz am 15. Februar. Dafür wolle der russische Präsident Bedingungen schaffen. Dafür will er die mediale Berichterstattung beeinflussen. Laut dem russischen Nachrichtenportal "Meduza" will das innenpolitische Team des Kreml verhindern, dass die Russen "Trump als eine proaktivere und entschlossenere Führungspersönlichkeit" ansehen als Putin - also jemanden, der die Situation aktiv verändern kann. "„Der [russische] Präsident würde im Vergleich dazu passiv - mit anderen Worten schwach - erscheinen. Es würde so aussehen, als hätte Putin versagt, wo Trump erfolgreich war. Das ist kein Bild, das irgendjemand will", erklärte ein namentlich nicht genannter politischer Stratege, der mit dem Kreml-Team zusammenarbeitet, gegenüber "Meduza".
Putin will vor Trump gewinnen
Putin will vermutlich die Oberhand behalten. Das Institute for the Study of War berichtete darüber, dass Putin sich auf eine Ebene mit Trump stellt "und Russland als eine mit den Vereinigten Staaten vergleichbare Weltmacht und als Erbe des 'Supermacht'-Status der Sowjetunion" präsentiert. Gleichzeitig will er direkt mit den USA verhandeln. Die Ukraine soll ausgeschlossen werden, erklärte Selenskyj.Für mögliche Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine forderte Selenskyj eine Beteiligung der europäischen Staaten, nicht nur Russlands und der USA. "Keine Entscheidungen über die Ukraine ohne die Ukraine, keine Entscheidungen über Europa ohne Europa", mahnte er. "Sie müssen einen Platz am Verhandlungstisch haben, wenn Entscheidungen über Europa getroffen werden."
Wolodymyr Selenskyj: Ukraine-Krieg kann unter bestimmten Bedingungen 2025 enden
Donald Trump betonte bereits vor seiner zweiten Amtszeit den Ukraine-Krieg schnell beenden zu wollen. Die Lage war bislang angespannt. Dennoch hält es Selenskyj im Interview mit dem britischen Sender ITV News" unter gewissen Voraussetzungen" für möglich, den Krieg noch in diesem Jahr zu beenden. Dazu gehörten unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine und stärkere Sanktionen gegen Russland, erklärte Selenskyj. "Wir haben uns eigentlich jedes Jahr gewünscht, dass unsere westlichen Partner die Kraft finden, (Kremlchef Wladimir) Putin zu zwingen, den Krieg zu beenden." Das Interview wurde in Auszügen in ukrainischen Medien verbreitet.
Vor allem mit US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Kriegs möglich. "Meiner Meinung nach will Trump ein schnelles Ende des Krieges", sagte Selenskyj. "Aber ob schnell oder nicht, wir wissen nicht, wie es ausgehen wird, aber wir wissen, dass wir stark sein müssen." Trump sei zwar mächtig, doch müssten die USA im Bündnis mit den Europäern entschlossen handeln.
Ein gerechter Frieden sei wichtig für die Ukraine, sagte Selenskyj, aber jetzt gehe es darum, die heiße Phase des Krieges zu beenden. Zudem brauche die ukrainische Armee von den westlichen Partnern mehr Unterstützung, um sicherzustellen, "dass die Ukraine morgen nicht allein gelassen wird".
Was demnächst wichtig wird: Die Verhandlungen über Frieden in der Ukraine nehmen Fahrt auf: In der kommenden Woche wollen unter anderem US-Außenminister Marco Rubio und ranghohe Vertreter Russlands in Saudi-Arabien Berichten zufolge über ein Ende des russischen Angriffskriegs sprechen. Darüber hinaus soll in dem arabischen Land ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet werden.
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bos/news.de
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