Von news.de-Redakteur - Uhr

Wladimir Putin angeklagt: Soldaten-Frauen proben nach massiven Verlusten Aufstand gegen Kreml-Chef

Es sind schwere Vorwürfe, die Wladimir Putin und seine Armeeführung unter Druck setzen sollen. In einem Brief an die Kreml-Führung klagen Russinnen den Staatspräsidenten an: Er verheize ihre Männer für seine Offensive.

Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. (Foto) Suche
Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Bobylev
  • Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine
  • Massive Verluste der Russen-Truppen bei Charkiw-Offensive
  • Witwen-Brief setzt Putin unter Druck: Frauen klagen Kreml-Führung an

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Russland führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei.

Lesen Sie außerdem auch:

Berichte über massive Verluste der Putin-Truppen im Ukraine-Krieg

Laut Ukraine-Berichten bezieht sich die Gesamtzahl der russischen Verluste angeblich auf mittlerweile über 500.000 Mann. Der Kreml selbst äußert sich in der Regel nicht zu Verlustmeldungen. Was man bedenken sollte:

  • Der Ukraine-Krieg wird auch im Internet geführt - mit Propaganda-Mitteln auf beiden Seiten.
  • Unabhängig bestätigen lassen sich die Berichte von der Front in aller Regel nicht.
  • Experten warnen davor, dass sowohl die Ukraine als auch Russland die von der jeweils anderen Seite gemeldeten Verluste wahrscheinlich höher darstellen als sie es tatsächlich sind.

Aufstand gegen Wladimir Putins: Witwen-Brief setzt Kreml-Chef unter Druck

Doch die Verluste scheinen der russischen Bevölkerung nicht länger verborgen zu bleiben. Besonders in der Region in Charkiw, wo die russischen Truppen zuletzt ihre Offensive forcierten, haben die Putin-Truppen offenbar große Opfer hinnehmen müssen. Eine Tatsache, die sich jetzt in einem offenen Brief der "Ehefrauen, Mütter und Schwestern des mobilisierten 1009. Regiments" an die russische Regierung zeigt. Das Schreiben, in dem die Frauen darum flehen, dass Schicksal ihrer Männer zu klären, ist beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) zu sehen und dürfte Wladimir Putin unter Druck setzen. Darin heißt es:

  • Am 9. Mai hätten die Männer den Befehl zur Erstürmung der Region Charkiw erhalten und seien "in Richtung der Stadt Wowtschansk" geschickt worden.
  • Danach kämpften sie fünf Tage lang "ohne Pause". Sie "schliefen anderthalb Stunden (unterwegs und wer immer konnte), es gab keine Nahrung und kein Wasser."
  • "Das Regiment erhielt[...]keine angemessene Verstärkung für die Offensive, wodurch das Regiment enorme Verluste an Soldaten erlitt und weiterhin Verluste erleidet."
  • Am 15. Mai hätten die Putin-Kämpfer "keine physische und moralische Kraft sowie keine Munition" gehabt, was sie "zwang, sich zurückzuziehen, um das eigene Leben und das der überlebenden Soldaten zu retten".
  • Ihr Vorgesetzter habe gedroht, sie wegen "Verrat am Vaterland" vor ein Kriegsgericht zu stellen.
  • Die Überlebenden wurden angeblich eingesammelt und zum 82. Regiment verlegt, mit dem sie erneut Wawtschansk hätten stürmen müssen.
  • Seit diesem Zeitpunkt haben die Frauen keine Informationen über ihre Angehörigen.
  • Sie wissen nicht, "ob sie leben, gesund sind und wo sie sich befinden".

Angeblich keine gute medizinische Versorgung der Putin-Armee

Dazu kommt dem Brief zufolge die schlechte medizinische Behandlung der Soldaten. Denn längst nicht alle "verwundeten und verletzten Soldaten erhalten die notwendige medizinische Versorgung und Evakuierung". Dazu heißt es in dem Brief weiter:

  • "Einer unserer Männer erlitt während eines Kampfeinsatzes eine schwere Gehirnerschütterung mit anschließender Bewusstlosigkeit. Seine Kollegen zogen ihn während des Rückzugs aus dem Schlachtfeld. Er wurde nicht ordnungsgemäß medizinisch versorgt und evakuiert, und obwohl er keine Waffe in der Hand halten konnte, hat das Kommando in keiner Weise darauf reagiert."

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de

Themen: