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INSA-Umfrage: AfD schmiert nach Spionage-Skandal ab - auch die Ampel wackelt

Nach den Skandalen um ihre Spitzenkandidaten zur Europawahl verliert die AfD in den Europa-Umfragen. Wie aus der aktuellen INSA-Befragung hervorgeht, rutscht die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla mächtig ab. Doch auch die Ampel wackelt.

Wird der Skandal um Maximilian Krah der AfD zum Verhängnis? (Foto) Suche
Wird der Skandal um Maximilian Krah der AfD zum Verhängnis? Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Wenn am kommenden Sonntag Europawahl wäre, wie würden Sie wählen? Diese Frage stellte das InstitutINSA im Auftrag der "Bild"-Zeitung über Tausend Menschen. Das Ergebnis der Umfrage dürfte vor allem die AfD schockieren, die zuletzt die meisten Stimmen verlor.

  • INSA: AfD verliert in Europawahl-Umfrage
  • Nach Spionage-Affäre schmiert die AfD ab
  • So schnitten die übrigen Parteien ab

INSA-Umfrage aktuell: AfD schmiert nach Spionage-Affäre mächtig ab

Die AfD verliert laut einer INSA-Umfrage zur Europawahl an Wählergunst, seit zwei ihrer Topkandidaten wegen angeblicher Verbindungen zu Russland und China im Zwielicht stehen. Der Befragung für die "Bild am Sonntag" zufolge rutscht die Partei um zwei Punkte auf 17 Prozent im Vergleich zu einer Befragung des Instituts für das Portal T-Online vor drei Wochen.

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Grüne legen zu - SPD, Union und FDP bleiben unverändert

Damit liegt die AfD weit hinter der Union und nur noch knapp vor der SPD. Die Grünen können in der INSA-Sonntagsfrage zur Europawahl um eineinhalb Punkte auf 13 Prozent zulegen. Bei den weiteren Parteien bleiben die Veränderungen darunter: SPD 16 Prozent, Union 29, FDP und Linke jeweils 4, BSW 7 und Freie Wähler 3 Prozent.

Erneute Umfrage-Schlappe für die Ampel

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden die Wähler ähnlich abstimmen, heißt es bei "Bild". Ohne ihre Skandal-Spitzenkandidaten Krah und Bystron könnte die AfD einen Prozentpunkt mehr erreichen als in Europa, ebenso die FDP, schreibt das Boulevardblatt. Die Freien Wähler und Sonstigen würden im Bundestagswahl-Trend von INSA einen Punkt schwächer liegen. Was das für die Regierungsbildung in Berlin bedeuten würde? Wäre am nächsten Sonntag Bundestagswahl, dann würde eine Ampel-Koalition wohl nicht mehr zustande kommen.

  • "Politisch und rechnerisch möglich bleiben Schwarz-Rot mit zusammen 45 Prozent und eine Jamaika-Koalition mit zusammen 48 Prozent", erklärtINSA-Chef Hermann Binkert im "Bild"-Interview.

AfD immer noch deutlich über Ergebnis von 2019

Allerdings: Trotz des jüngsten Spionage-Skandals liegt die AfD immer noch deutlich über ihrem Ergebnis bei der letzten Europawahl 2019 (11 Prozent). Hermann Binkert sagte dazu gegenüber der "Bild"-Zeitung:

  • "Ob es noch zu einem massiven Einbruch für die AfD bei der Europawahl kommt, wird auch davon abhängen, wie die Partei mit den schwerwiegenden Vorwürfen, die derzeit im Raum stehen, umgeht."
  • Und weiter: "Und natürlich daran, ob es zu einem Solidarisierungseffekt innerhalb der potenziellen AfD-Wählerschaft kommt."

Krah hält an Spitzenkandidatur für Europawahl fest

Trotz des Skandals hält die AfD an Maximilian Krah fest. Der AfD-Europaabgeordnete bleibt Spitzenkandidat seiner Partei bei der Europawahl. Das hatte er nach einem Krisengespräch mit den Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla in Berlin angekündigt. Der AfD-Spitzenkandidat für die Wahl am 9. Juni, Maximilian Krah, und die Listennummer zwei, Petr Bystron, sind wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken seit Wochen in den Schlagzeilen. Staatsanwaltschaften prüfen nach Medienberichten über mögliche Geldzahlungen bei beiden, ob Ermittlungen aufgenommen werden. Bei Krah wird zudem geprüft, ob es Ermittlungen wegen möglicher chinesischer Zahlungen geben soll.

Anmerkung: Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Für die jüngste INSA-Erhebung wurden 1.200 Personen im Zeitraum am 25. und 26. April online befragt.

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/news.de/dpa

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