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Wladimir Putin: Russlands Pläne durchkreuzt! Verbündeter verpasst Kreml-Chef herbe Klatsche

Eigentlich sollten in diesem Jahr gemeinsame Militärmanöver des von Russland geführten Militärbündnisses OVKS in Armenien stattfinden. Doch Regierungschef Nikol Paschinjan sagte die Übungen ab und ließ Putin damit eiskalt fallen.

Nikol Paschinjan, armenischer Ministerpräsident, und Wladimir Putin: Das enge Bündnis von Armenien und Russland beginnt zu bröckeln (Foto) Suche
Nikol Paschinjan, armenischer Ministerpräsident, und Wladimir Putin: Das enge Bündnis von Armenien und Russland beginnt zu bröckeln Bild: picture alliance/dpa | Vasily Maximov

Herbe Klatsche für Wladimir Putin! Die Ex-Sowjetrepublik Armenien weigert sich, gemeinsam geplante Übungen des von Russland geführten Militärbündnisses OVKS auf seinem Staatsgebiet abzuhalten. Fällt der langjährige Verbündete dem Kreml-Chef mit dieser Entscheidung in den Rücken?

Herbe Klatsche für Wladimir Putin! Armenien sagt gemeinsame Militärmanöver ab

"In der aktuellen Situation halten wir die Durchführung von OVKS-Übungen auf dem Gebiet Armeniens für nicht zweckmäßig", sagte der Regierungschef der Südkaukasusrepublik, Nikol Paschinjan, am Dienstag. Seine genauen Beweggründe erklärte Paschinjan in einer Pressekonferenz. Demnach sei Russlands immer offenere Aserbaidschan-freundliche Haltung ein Problem. "Wenn wir unsere Beziehungen in der Region nicht ändern, werden wir die bestehenden Bedrohungen nicht bewältigen können. Aber unser Wunsch reicht nicht aus, wir müssen flexibler sein, als wir denken", sagte Paschinjan.

In den vergangenen Wochen haben armenische Regierungsmitglieder intensive Verhandlungen mit Vertretern der USA und Frankreich geführt. Armenien wolle aus dem Militärbündnis mit Russland aussteigen. Mit einer neuen Westbindung könnte sich das Land aus dem russischen Würgegriff lösen.

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Russland als Schutzmacht unfähig? Kreml verliert offenbar enge Verbündete

Bislang ist das krisengeschüttelte Land stark auf Russland als Schutzmacht angewiesen. Zuletzt warf die Regierung Moskau immer wieder Untätigkeit in der Konfliktregion Berg-Karabach vor. Für besonderen Unmut sorgt, dass in dem Gebiet stationierte russische Truppen sich aus armenischer Sicht nicht genug für die Freigabe des Latschin-Korridors einsetzen, den Kräfte aus dem verfeindeten Nachbarland Aserbaidschan blockieren. Der Straßenkorridor ist die einzige Verbindung zwischen Armenien und Berg-Karabach, das von etwa 120.000 Armeniern bewohnt wird. Zuletzt hatte Eriwan vor einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung der Region gewarnt. Medienberichten zufolge werden auch die Lebensmittel knapp.

Kreml überrascht von Manöver-Absage

Die Absage des gemeinsamen Militärmanövers stieß in Russland auf Unverständnis. "Dies ist eine ziemlich neue Erklärung des Premierministers von Armenien. Ich denke, dass die OVKS-Kollegen sich miteinander in Verbindung setzen werden, sie werden die Details der Position Armeniens klären", sagte Putin Sprecher Dmitri Peskow. "In jedem Fall ist Armenien unser sehr enger Verbündeter, wir werden den Dialog fortsetzen, einschließlich der jetzt sehr schwierigen Themen."

Erst vor rund anderthalb Wochen hatte das russische Verteidigungsministerium angekündigt, die Organisation des Vertrags über die kollektive Sicherheit (OVKS) werde in diesem Jahr ihr Manöver "Unzerstörbare Bruderschaft - 2023" in Armenien abhalten. Dem Bündnis gehören auch andere ehemals sowjetische Staaten wie Belarus und Kasachstan an. Kremlsprecher Dmitri Peskow versicherte am Dienstag, Armenien sei nach wie vor ein enger Partner Russlands - zugleich räumte er angesichts der jüngsten Äußerungen Paschinjans aber auch "sehr komplizierte Probleme" ein.

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/sba/news.de/dpa

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