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Karl Lauterbach: Nach Impf-Empfehlung für junge Menschen! Regierung pfeift Gesundheitsminister zurück

Während die Stiko die vierte Impfung nur für ältere und vorerkrankte Menschen empfiehlt, will Karl Lauterbach auch junge Menschen erneut impfen lassen. Die Bundesregierung rudert nun jedoch zurück.

Die Bundesregierung widerspricht Karl Lauterbach. (Foto) Suche
Die Bundesregierung widerspricht Karl Lauterbach. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Auch junge Menschen sollten sich nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein viertes Mal gegen das Coronavirus impfen lassen. "Wenn jemand den Sommer genießen will und kein Risiko eingehen will zu erkranken, dann würde ich in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen", sagte der SPD-Politiker gegenüber dem "Spiegel". Damit widerspricht Lauterbach jedoch der Einschätzung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Die Bundesregierung pfeift den Gesundheitsminister nun zurück.

Karl Lauterbach empfiehlt vierte Impfung für junge Menschen - Bundesregierung rudert zurück

FDP-Vize Wolfgang Kubicki wollte in einer Anfrage wissen, ob sich die Bundesregierung der Impf-Empfehlung des Gesundheitsministers anschließt, schreibt die "Bild"-Zeitung. Die Antwort: "Für die Bundesregierung sind die wissenschaftlichen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut maßgeblich", heißt es darin. Ob eine Impfung sinnvoll sei, sollte demnach"individuell mit dem Arzt besprochen werden". Die Stiko empfiehlt derzeit nur Menschen über 70 Jahren sowie Vorerkrankten die vierte Impfung gegen das Coronavirus.

Heftige Kritik an Lauterbach! FDP-Politiker wettert gegen Bundesgesundheitsminister

"Es ist beruhigend, dass sich das Bundesgesundheitsministerium gegen das Ansinnen von Karl Lauterbach stellt und deutlich macht, dass die Stiko-Empfehlung maßgeblich bleibt", sagte Wolfgang Kubicki gegenüber der "Bild"-Zeitung. Der FDP-Politiker hält es für "hochproblematisch, wenn ein Minister sich nicht mehr an ministeriale Verantwortung gebunden fühlt und freischwebende Äußerungen von sich gibt, die mit Wissenschaft und medizinischer Ethik nichts mehr gemein haben". Für das Bundesgesundheitsministerium sei die Regierungsantwort keinesfalls ein Widerspruch. Die Empfehlung von Lauterbach sei demnach lediglich eine Ergänzung der Stiko-Empfehlung.

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/gom/news.de

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