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Angst vor Atomkatastrophe: Nach Brand in Atomkraftwerk! Selenskyj warnt vor nuklearem Super-Gau

Der Brand im Atomkraftwerk in Saporischschja schürt Ängste vor einer möglichen Atomkatastrophe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt nach dem Angriff vor einem möglichen Super-Gau, der Europa "töten" könnte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt nach dem Feur in einem Atomkraftwerk vor einer möglichen nuklearen Katastrophe. (Foto) Suche
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt nach dem Feur in einem Atomkraftwerk vor einer möglichen nuklearen Katastrophe. Bild: picture alliance/dpa/Ukrainian President/telegram

Nach der Einnahme des AKW nahe der Großstadt Saporischschja in der Ukraine durch russische Truppen war in der Nacht zu Freitag auf dem Gelände ein Brand ausgebrochen, laut ukrainischem Innenministerium im Gebäude eines Trainingskomplexes. Es wurde am Morgen gelöscht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte russischen Panzern den gezielten Beschuss des Atomkraftwerks vorgeworfen. Es hätte zu einer zerstörerischen Atomkatastrophe kommen können, die ganz Europa ausgelöscht hätte, sagte er in einer Rede.

Selenskyj warnt vor Tod Europas wegen Angriff auf Atomkraftwerk

Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Beschuss als "Nuklearterrorismus" und warnte die USA, Großbritannien, die EU und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) vor einer möglichen nuklearen Katastrophe, nachdem russische Truppen das größte Kernkraftwerk des Landes beschossen hatten. "Nur ein schnelles Handeln Europas kann die russischen Truppen aufhalten. Wir dürfen nicht zulassen, dass Europa an einer Katastrophe in einem Atomkraftwerk stirbt", so Selenskyj. Eine Explosion würde "das Ende für Europa bedeuten", fügte der ukrainische Präsident hinzu.

Um Atomkatastrophe zu verhindern! Selenskyj fordert Russen auf sich gegen Wladimir Putin zu stellen

Gegenüber der UNO forderte er eine Flugverbotszone über der Ukraine, um so weitere Angriffe aus der Luft - und mögliche Angriffe von Atomkraftwerken - zu verhindern, berichtet der britische "Express" ."Wir kämpfen gegen einen mächtigen Feind, der uns zahlenmäßig überlegen ist. Der uns durch die Menge an Technologie, über die er verfügt, dominiert. Aber der Tausende von Lichtjahren von normalen Menschen entfernt ist, die Würde haben", sagte er in seiner Rede. Er forderte die russische Bevölkerung eindringlich auf, sich gegen Putins Regime zu stellen, um eine radioaktive Katastrophe zu verhindern.

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Nukleare Gefahr nach Feuer in Atomkraftwerk weiter groß

Die ukrainische Aufsichtsbehörde, das russische Verteidigungsministerium und später auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) versicherten, es sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Ein russischer Ministeriumssprecher sagte der Agentur Interfax zufolge, das Personal arbeite normal weiter. Der Brand inmitten des Ukraine-Krieges hat die Welt jedoch in noch größere Sorgen versetzt.

Die staatliche ukrainische Atomaufsichtsbehörde teilte jedoch in einer Erklärung auf ihrer Facebook-Seite mit, dass die Kraftwerksblöcke zwei und drei vom Netz getrennt worden seien und die Atomanlagen abgekühlt würden. Sie warnte aber davor, dass der "Verlust der Möglichkeit, Kernbrennstoff abzukühlen, zu erheblichen Freisetzungen von Radioaktivität in die Umwelt führen wird", die "alle bisherigen Unfälle in Kernkraftwerken, einschließlich des Unfalls von Tschernobyl und des Unfalls im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, übertreffen könnten".

Auch die ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, sieht nach dem Feuer an Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine trotz erster Entwarnungen weiter große Gefahr. "Die Lage ist weiter sehr, sehr riskant", sagte Markarowa am Freitag dem Nachrichtensender CNN. Auch wenn das System in der Anlage zunächst gesichert sei, sei die Situation insgesamt keineswegs sicher. Die Tatsache, dass die Anlage Ziel militärischer Attacken geworden sei und nun unter russischer Kontrolle stehe, sei eine "große Gefahr".

UN, USA und Großbritannien verurteilen Angriff auf AKW als Verstoß gegen "Völkerrecht"

Großbritannien und Frankreich gehen von einem vorsätzlichen Angriff russischer Truppen auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja aus. "Dies ist das erste Mal, dass ein Staat ein (mit Brennstäben) bestücktes und funktionierendes Atomkraftwerk angegriffen hat. Und es ist eindeutig durch das Völkerrecht und die Genfer Konventionen verboten", sagte die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward am Freitag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière sagte, der Vorfall "impliziert einen Angriff" auf das Atomkraftwerk.

Die Vereinten Nationen haben sich nach den Kämpfen in direkter Umgebung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja äußert besorgt gezeigt. "Angriffe auf Atomkraftwerke stehen im Widerspruch zum humanitären Völkerrecht", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo. Sie bekräftigte erneut, dass Russlands Krieg in der Ukraine gegen die UN-Charta verstoße. "Die Kämpfe in der Ukraine müssen aufhören, und zwar jetzt."

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/news.de/dpa

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