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Hämorrhagisches Simian-Fieber-Virus: Übertragung auf den Menschen möglich? Ebola-ähnliche Viren in Affen entdeckt

Das hämorrhagische Simian-Fieber-Virus verursacht Ebola-ähnliche Symptome bei Affen. Bislang hat sich noch kein Mensch mit den Viren infiziert. Doch Forscher warnen nun vor einer möglichen und schnellen Übertragung auf den Menschen.

Forscher haben das hämorrhagische Simian-Fieber-Virus in Affen entdeckt. (Foto) Suche
Forscher haben das hämorrhagische Simian-Fieber-Virus in Affen entdeckt. Bild: AdobeStock/Gorodenkoff

Coronaviren haben gezeigt, wie schnell sie sich weltweit ausbreiten können. Nun warnen Forscher vor der Ausbreitung einer weiteren Virenart, die bislang nur in Affen auftrat: das hämorrhagische Simian-Fieber-Virus (SHFV). Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftlerim Magazin "Cell".

Forscher warnen vor Übertragung auf den Menschen: Hämorrhagische Simian-Fieber-Virus in Affen gefunden

Das Forscherteam fand heraus, dass das hämorrhagische Simian-Fieber-Virus (SHFV) das Immunsystem umgeht, ähnlich wie vermutlich beim HIV-Virus."Die Ähnlichkeiten zwischen diesem Virus und den Affenviren, die die HIV-Pandemie ausgelöst haben, sind sehr groß", sagte Studienautor Professor Cody Warren. HIV entwickelte sich erstmals in einer Schimpansenart in Afrika. "Dieses tierische Virus hat herausgefunden, wie es sich Zugang zu menschlichen Zellen verschafft, sich selbst vermehrt und einigen der wichtigen Immunmechanismen entgeht, die wir erwarten würden, um uns vor einem tierischen Virus zu schützen. Das ist ziemlich selten. Wir sollten dem Aufmerksamkeit schenken", erklärte die Hauptautorin der Studie Dr. Sara Sawyer.

Durch die Entwicklung von Tests und die Überwachung des Virus "könnte die globale Gesundheitsgemeinschaft möglicherweise eine weitere Pandemie verhindern", so die Forscher.
Experten der Universität von Colorado Boulder schlagen Alarm, weil das SHFV "mit dem Menschen kompatibel ist".

Keine Infektionen beim Menschen: Infektion mit Ebola-ähnlichem Virus endet oft tödlich

Eine Infektion mit dem Virus endet bei Makakenaffen oft innerhalb von zwei Wochen tödlich. Sie leiden unter Ebola-ähnlichen Symptomen, wie Fieber, Blutungen, Appetitlosigkeit und Flüssigkeitsansammlungen im Körpergewebe. Beim Menschen wurden bislang keine Infektionen gefunden.

Hämorrhagische Simian-Fieber-Virus zuerst bei gefangenen Makakenaffen entdeckt

Dashämorrhagische Simian-Fieber-Virus zählt zu den Artiviren. Diese kommen bei Schweinen, Pferden und Affen vor. Sie seien laut den Forschern bei Primaten aber wenig erforscht. Viele afrikanische Affen tragen eine hohe Viruslast in sich. In den meisten Fällen treten keine Symptome auf. Was die Wissenschaft noch nicht herausgefunden hat, ist, wer der ursprüngliche Wirt für das Virus ist. In den frühen 1960er Jahren brach das hämorrhagische Simian-Fieber-Virus bei gefangenen Makaken-Kolonien aus. 1964 sequenzierten Forscher das Virus, nachdem es gleichzeitig in US-amerikanischen und sowjetrussischen Laboren ausbrach.

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