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Demenz-News aktuell: Virus in Senioren-Gehirnen gefunden! Löst Herpes Alzheimer aus?

Wie entsteht Alzheimer? Auf diese Frage haben Forscher noch keine eindeutige Antwort. Neueste Forschungsergebnisse lassen aber darauf schließen, dass Herpes-Viren das Risiko erhöhen können, an dieser Demenzform zu erkranken. 

Laut einer neuen Studie können Herpesviren die Entstehung von Alzheimer begünstigen. (Foto) Suche
Laut einer neuen Studie können Herpesviren die Entstehung von Alzheimer begünstigen. Bild: Adobe Stock/ Ocskay Bence

Seit längerer Zeit wird vermutet, dass dasHerpes-Simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) die Entstehung von Alzheimer und anderen Formen von Demenz begünstigen könnte. In einem30-jährigen Forschungsprojekt hat sich ein Forscherteam näher damit beschäftigt und einen möglichen Zusammenhang entdeckt.

Neue Studie: Herpes-Infektion erhöht das Alzheimer-Risiko

Die Forscher vom Oxford Institute of Population Ageing, der Tufts University in den USA und der University of Manchester entdeckten in vielen Gehirnen von älteren Menschen HSV-1. Außerdem fanden sie mehr abnormale Tau-Proteine als bei Menschen, die sich nicht mit dem Herpes-Virus infiziert hatten. Es wird bereits vermutet, dass diese fehlgeformten Tau-Proteine Alzheimer begünstigen könnten. Proteine sind Mikroskopisch kleine Röhren. Durch sie können Nährstoffe zu den verschiedenen Gehirnbereichen transportiert werden. Sind diese Tau-Proteine aber falsch geformt, wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Vitalstoffen versorgt. Wie hoch das Risiko für die virusbedingte Fehlbildung ist, zeigt sich an den Herpesbläschen. Je mehr davon auf der Haut, an Lippen oder im Genitalbereich auftreten, desto höher ist das Risiko an Alzheimer zu erkranken.

Demenz-News aktuell: Gürtelrose kann zu Schädigungen im Gehirn führen

Außerdem spielt auch Gürtelrose (Herpes Zoster) eine Rolle."Unsere Ergebnisse stimmen mit der Vermutung überein, dass Gürtelrose eine Reaktivierung von HSV-1 im Gehirn verursacht", schreiben die Forscher, in der im "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlichten Studie. Professor Itzhaki, Gastprofessor am Oxford Institute of Population Ageing, sagte: "Dieses bemerkenswerte Ergebnis scheint zu bestätigen, dass Infektionen wie VZV beim Menschen zu einer Zunahme der Entzündung im Gehirn führen können, die das ruhende HSV-1 reaktivieren kann", zitiert "The Sun" Ruth Itzhaki, Gastprofessorin am Oxford Institute of Population Ageing. Sie fügte hinzu: "Die Schädigung des Gehirns durch wiederholte Infektionen im Laufe des Lebens würde schließlich zur Entwicklung von Alzheimer oder Demenz führen". Die Forscherin betonte, dass Impfstoffe die viralen Schädigungen verringern und so auch indirekt einen gewissen Schutz vor Alzheimer bieten könnten".

Eine Gürtelrose entsteht durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV). Dieses gelangt nach einer Windpocken-Infektion in den Körper, wo es jahrelang schlummern kann. Gerade ältere oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, die einmal an Windpocken erkrankten, können eine Gürtelrose bekommen. Bei Patient:innen mit Herpes-Zoster sind Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, neurologische Störungen, wie eine Meningitis, oder chronische Nervenschmerzen (Post-Zoster-Neuralgie) möglich. Damit es gar nicht erst dazu kommt, empfehlen Ärzte eine Impfung. 

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