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Mord in Liverpool: Schulmädchen (9) erschossen - Polizei erhält Hinweise auf Täter

In Liverpool ist ein neunjähriges Mädchen getötet worden. Ein Bewaffneter erschoss das Kind in einem Haus in der Kingsheath Avenue. Es war nur einer von mehreren schrecklichen Morden in der Metropole und Umgebung innerhalb weniger Stunden.

Polizei steht am Tatort in Knotty Ash, Liverpool, wo ein neunjähriges Mädchen von einem Unbekannten erschossen wurde. Beamte der Merseyside Police haben eine Mordermittlung eingeleitet. (Foto) Suche
Polizei steht am Tatort in Knotty Ash, Liverpool, wo ein neunjähriges Mädchen von einem Unbekannten erschossen wurde. Beamte der Merseyside Police haben eine Mordermittlung eingeleitet. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Peter Byrne

Innerhalb weniger Stunden wurden in der englischen Großstadt Liverpool und ihrer Umgebung mehrere Menschen durch Kriminelle getötet oder verletzt. Für besonderes Entsetzen sorgt ein Verbrechen, dem ein neunjähriges Schulmädchen zum Opfer fiel. Das Kind wurde in einem Haus im Stadtteil Knotty Ash erschossen.

Schulmädchen in Haus in Liverpool erschossen, Mann und Frau bei Angriff verletzt

Wie die Liverpooler Polizei in der Nacht zum Dienstag mitteilte, wurde am späten Montagabend gegen 22.00 Uhr in einem Haus in der Kingsheath Avenue ein neunjähriges Mädchen von einem Unbekannten erschossen. Die Schülerin wurde von den Schüssen in die Brust getroffen und starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Ein Mann und eine Frau wurden mit Schussverletzungen in Kliniken gebracht. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge war der Täter in das Haus im Nordosten der Großstadt eingedrungen.

Polizei sucht nach Tragödie in der Kingsheath Avenue nach dem Täter

Nach dem Vorfall sperrte die Polizei, die wegen Mordes ermittelt, das Gebiet rund um das Haus in der Kingsheath Avenue ab, setzte Spürhunde ein und ging von Tür zu Tür, um etwas über die Tat herauszufinden. Außerdem werden Überwachungsaufnahmen ausgewertet und gerichtsmedizinische Untersuchungen durchgeführt. Die stellvertretende Polizeipräsidentin Jenny Sims sagte, die jüngste Tragödie, die die Stadt erschütterte, sei ein "wirklich schockierender Vorfall" und "abscheulich" für die örtliche Gemeinschaft. "Kein Elternteil sollte jemals den Verlust eines Kindes unter diesen furchtbaren Umständen erleiden müssen".

Liverpool nach tödlichen Schüssen unter Schock

Bürgermeisterin Joanne Anderson bat die Bevölkerung um Hilfe. "Dies ist ein entsetzlicher Akt des Bösen. Wenn Sie etwas wissen, müssen Sie sich melden", sagte Anderson. Sie erinnerte daran, dass vor genau 15 Jahren ein elfjähriger Junge versehentlich in einer Auseinandersetzung jugendlicher Banden erschossen wurde. "Haben wir nichts gelernt?", sagte die Bürgermeisterin. Die Polizei hatte zuvor geklagt, sie stoße in Liverpool auf eine Mauer des Schweigens.

Polizei erhält Hinweise zur Tötung von Olivia (9) in Liverpool

Jetzt hat die Polizei bei der Suche nach dem Mörder eines Hinweise auf den Täter erhalten. Zwei verschiedene Quellen hätten den Behörden einen Namen genannt, berichtete die BBC am Mittwoch. Die Liverpooler Polizeiaufseherin Emily Spurrell begrüßte die Entwicklung. "Ich bin wirklich erfreut zu hören, dass Informationen rauskommen", sagte Spurrell. Zuvor hatte die Polizei in einem seltenen Schritt an Kriminelle appelliert, Informationen zu dem Fall mitzuteilen, der landesweit für Entsetzen gesorgt hat. Die Behörden beklagen eine Mauer des Schweigens gegenüber den Sicherheitskräften in der nordenglischen Großstadt.

Die neunjährige Olivia war am Montagabend erschossen worden, nachdem ein 35-jähriger Mann auf der Flucht vor einem Schützen in das Haus des Mädchens gestürmt war. Der Verfolger feuerte durch die halb geöffnete Tür. Dabei tötete er das Kind und verletzte dessen 46 Jahre alte Mutter am Handgelenk. Der Verfolgte wurde schwer verletzt, er liegt in einem Krankenhaus und konnte bisher nicht befragt werden. Beide Männer hätten keine Verbindung zu der Familie, betonte die Polizei. Demnach handelt es sich vermutlich um einen Bandenkrieg in der Liverpooler Unterwelt.

Ashley D. (28) wurde in Old Swan aufgrund einer Verwechslung erschossen

Es war das dritte Mal innerhalb einer Woche, dass ein Mensch in Liverpool erschossen wurde. Am Morgen des 21. August starb eine 28-Jährige, nachdem jemand in ihrem Haus in der Leinster Road im Bezirk Old Swan auf sie gefeuert hatte. Der Angriff habe vermutlich nicht der Frau gegolten, teilte die Polizei mit. Sie war die Halbschwester eines 16-Jährigen, der 2015 in Liverpool erschossen worden war - seine Mörder hatten ihn offensichtlich mit einem anderen Menschen verwechselt. Es gibt bisher keinen Hinweis, dass die Attacken auf die 28-Jährige und das Mädchen zusammenhängen. Am Abend des 16. August wurde ein 22-jähriger Mann erschossen, zwei Täter flüchteten auf Elektrofahrrädern.

Frau über 50 wurde auf Parkplatz vor Pub in Kirkby erstochen

Ein weiteres Drama gab es am Montagabend gegen 20.10 Uhr auf dem Parkplatz eines Pubs in Kirkby, einer Stadt in der Nähe von Liverpool. Dort wurde eine Frau über 50 erstochen. Die Beamten konnten einen 38-jährigen Verdächtigen festnehmen. Später stellte sich zudem ein weiterer Mann (32). Den Ermittlern zufolge gab es laut aktuellem Stand eine Auseinandersetzung im Lokal, die sich später im Freien fortsetzte.

Eine der gefährlichsten Städte Großbritanniens: Kriminalität in Liverpool nimmt zu

Liverpool gehört zu einer der gefährlichsten Städte des Vereinigten Königreichs und zur gefährlichsten in der Region Merseyside, schreibt die "Daily Mail". Die Kriminalität habe sich in den vergangenen Jahren verschlimmert. 31.372 Gewalt- und Sexualstraften seien im Jahr 2021 gemeldet worden, 2020 waren es nur 24.782 Straftaten.

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/rad/news.de/dpa

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