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Corona-Impfungen aktuell Deutschland: Mythos "Pandemie der Ungeimpften"? DAS sagen die Corona-Zahlen wirklich

Lange war von einer "Pandemie der Ungeimpften" die Rede. Virologen wie Christian Drosten und Alexander Kekulé widersprechen, denn auch Geimpfte können sich infizieren und das Virus weitergeben. Doch was sagen eigentlich die nackten Zahlen? 

Haben wir wirklich eine "Pandemie der Ungeimpften"? Ein Blick auf die Corona-Infektionszahlen liefert Antworten. (Foto) Suche
Haben wir wirklich eine "Pandemie der Ungeimpften"? Ein Blick auf die Corona-Infektionszahlen liefert Antworten. Bild: (Symbolbild) vegefox.com/AdobeStock

Seitdem (fast) jeder in Deutschland ein Impfangebot bekommen hat, ist in Medien und Politik gern die Rede von einer "Pandemie der Ungeimpften", laut der nur Menschen ohne Corona-Immunschutz für die hohen Fall- und Sterbezahlen verantwortlich seien. Doch stimmt das? Virologen wie Christian Drosten und Alexander Kekulé widersprechen. Laut Drosten seien an der Pandemie "alle beteiligt", laut Kekulé laufe im Hintergrund sogar eine unsichtbare Welle der Geimpften. Was sagen die nackten Zahlen? Die "Pandemie der Ungeimpften" im Faktencheck.

Corona-News: "Pandemie der Ungeimpften" im Faktencheck

Die Corona-Inzidenz in Deutschland ist derzeit so hoch wie nie zuvor (263,7 Stand 12.11.2021). Doch in den Bundesländer variieren die Inzidenzen stark - und zeigen unmissverständlich, dass in dem Spruch der "Pandemie der Ungeimpften" viel Wahrheit steckt. Wie "Focus online" auf Basis einer Datenanalyse berichtet, zeigen die Corona-Fallzahlen deutlich, dass sich trotz Impfdurchbrüchen vor allem die Ungeimpften mit dem Coronavirus infizieren und dieses weitergeben.

Vergleich Infektionszahlen Geimpfter und Ungeimpfter

"Focus online" analysierte die Meldezahlen jener Bundesländer, die ihre Infektionszahlen separat für Geimpfte und Ungeimpfte ausweisen. Die Daten zeichnen ein deutliches Bild. Die Inzidenzen (7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner) von Geimpften und Ungeimpften unterscheiden sich stark.

Bayern: Inzidenz der Ungeimpften und Geimpften

Geimpft: 97,6
Ungeimpft: 953,2

Baden-Württemberg: Inzidenzder Ungeimpften und Geimpften

Geimpft: 36,2
Ungeimpft: 892,5

Hamburg: Inzidenz der Ungeimpften und Geimpften (von Dienstag)

Geimpft: 20
Ungeimpft: 450

Mecklenburg-Vorpommern:Inzidenz der Ungeimpften und Geimpften

Geimpft: 47,7
Ungimpft: 384,6

Sachsen:Inzidenz der Ungeimpften und Geimpften

Geimpft: 72,8
Ungeimpft: 1.388,5

Thüringen: Inzidenz der Ungeimpften und Geimpften 

Geimpft: 120,3
Ungeimpft: 356,9

Corona-Hospitalisierungsrate in Baden-Württemberg: 9 Geimpfte, 543 Ungeimpfte 

Wie "Focus online" berichtet, sprechen auch die Zahlen der Hospitalisierungen eine deutliche Sprache. So steht einer sogenannten Hospitalisierungsinzidenz in Baden-Württemberg bei Geimpften von 9 einer Hospitalisierungsinzidenz bei Ungeimpften von 543 gegenüber. Zwar nehmen die Impfdurchbrüche zu, doch ließe sich dies vor allem durch die hohe Zahl an Geimpften erklären. Je mehr Menschen sich gegen das Coronavirus impfen lassen, desto höher ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich unter ihnen Impfdurchbrüche befinden. In Deutschland stehen 56,1 Millionen Geimpften 26,9 Millionen Ungeimpften gegenüber (darunter auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können wie Kinder unter 12 Jahren). 

Laut Robert Koch-Institut ist bei etwa 20 Prozent der gemeldeten Corona-Fälle der Impfstatus nicht geklärt.

Geimpfte können Corona weitergeben - allerdings kürzer als Ungeimpfte

Festzuhalten ist jedoch, dass sich auch vollständig Geimpfte mit dem Coronavirus infizieren und das Virus weitergeben können. Da der Immunschutz durch die Impfungen die Replikation des Virus in den Zellen hemmt, tragen Geimpfte das Virus jedoch über einen kürzeren Zeitraum weiter als infizierte Ungeimpfte. Einer britischen Studie zufolge unterscheide sich die Virenlast von infizierten Geimpften und Ungeimpften zwar nur geringfügig - Geimpfte steckten in der Studie 25 Prozent ihrer Kontakte an, Ungeimpfte 38 Prozent - doch der Zeitraum, in dem Geimpfte ansteckend waren, verkürzte sich durch die Impfungen beträchtlich. Das berichtet der "Bayerische Rundfunk" unter Berufung auf die Studie.

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