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Coronavirus-Impfung: Nach Myokarditis-Fällen! DIESER Impfstoff nicht für unter 30-Jährige empfohlen

Es ist bekannt, dass bei jüngeren Menschen nach Impfungen mit mRNA-Präparaten in seltenen Fällen Herzmuskelentzündungen auftreten können. Einen der beiden Impfstoffe sollen unter 30-Jährige daher künftig besser nicht mehr bekommen.

Die Stiko hat ihre Impfempfehlung für jüngere Menschen angepasst. (Foto) Suche
Die Stiko hat ihre Impfempfehlung für jüngere Menschen angepasst. Bild: AdobeStock / Prostock-studio

Myokarditis undPerikarditis zählen zu den seltenen Nebenwirkungen einer Corona-Impfung. Bleibt eine Herzmuskelentzündung unentdeckt, kann sie im schlimmsten Fall zum Tode führen. Aktuelle Meldeanalysen zeigen, dass diese Erkrankungen bei jüngeren Leuten nach einer Moderna-Impfung deutlich häufiger als nach einer BionTech-Impfung auftreten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) änderte nun ihre Empfehlung: Demnach sollen Kinder ab 12 sowie Jugendliche und Erwachsene unter 30 Jahren künftig nur noch mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer und nicht mit dem von Moderna geimpft werden.

Coronavirus-Impfung: Stiko passt Empfehlung nach Herzmuskelentzündungen bei unter 30-Jährigen an

"Diese Empfehlung gilt sowohl für die Grundimmunisierung als auch für mögliche Auffrischimpfungen." Auch wenn zuvor ein anderer Impfstoff verwendet worden sei, solle für weitere Impfungen Biontech genutzt werden, hieß es. Das Expertengremium berief sich auf Sicherheitsdaten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und internationale Daten. Die Stiko rät außerdem, dass auch Schwangere unabhängig vom Alter Biontech bekommen sollten, auch wenn es für sie noch keine vergleichenden Sicherheitsdaten zu den beiden Impfstoffen gebe.

Es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung. Der Beschlussentwurf zur entsprechenden Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung sei zur Abstimmung an Fachkreise und Länder gegangen, hieß es. Änderungen seien daher noch möglich.

Der Verlauf der Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sei nach bisher vorliegenden Sicherheitsberichten "überwiegend mild", erklärte die Stiko. Wie das PEI in seinem Sicherheitsbericht angibt, traten die Entzündungen insbesondere nach der zweiten Impfung auf. Erste Beschwerden würden typischerweise innerhalb weniger Tage nach dem Piks bemerkt. Die Stiko betonte, für Menschen ab 30 bestehe nach der Moderna-Impfung kein erhöhtes Risiko für die beiden Entzündungen.

Biontech statt Moderna! Stiko empfiehlt diesen Impfstoff für Menschen zwischen 12 und 30 Jahren

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und dem US-Hersteller Moderna ähneln sich in einigen Punkten: Es sind beides mRNA-Impfstoffe, für die Grundimmunisierung werden zwei Dosen verabreicht. Seit der Einführung beider Präparate sei bekannt, dass sie "in seltenen Fällen" Herzmuskel- und/oder Herzbeutelentzündungen bei jüngeren Menschen zur Folge haben können, schreibt die Stiko. Der Vorsitzende Thomas Mertens sagte der dpa am Mittwoch, die Hypothese sei, dass die häufiger erfassten Fälle beim Moderna-Impfstoff mit dessen vergleichsweise höherer mRNA-Dosierung zusammenhängen könnten.

Im PEI-Sicherheitsbericht sind 136 Meldungen von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei mit Moderna geimpften Menschen zwischen 18 und 29 Jahren verzeichnet. Zwei Meldungen betreffen 12- bis 17-Jährige. Pro 100.000 Moderna-Impfungen ist von einer Berichtsrate von 11,41 beziehungsweise 11,71 für die beiden Altersgruppen die Rede.

Auch Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde rät Menschen unter 30 aus den gleichen Gründen von Moderna ab, wie aus einer Empfehlung der Behörde vom Montagabend hervorging. Moderna hatte am Dienstag mitgeteilt, bei der Europäischen Arzneimittelagentur Ema die Zulassung auch für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren beantragt zu haben. Noch gibt es in Europa keinen zugelassenen Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren.

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/news.de/dpa

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