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Long-Covid-Forschung aktuell: Schock-Studie enthüllt: Jeder 5. Corona-Kranke erleidet Organschäden

Neuesten Erkenntnissen zufolge ist Long-Covid gefährlicher, als bislang geglaubt. Ein Forschungsprojekt der Uniklinik Ulm zu Corona-Spätfolgen stellte bei jedem fünften Corona-Infizierten Organschäden fest. Betroffen seien auch Menschen ohne Vorerkrankungen.

Ein Forschungsprojekt zu Corona-Langzeitfolgen ergab: Jeder fünfte Corona-Erkrankte leidet unter Organschäden. (Foto) Suche
Ein Forschungsprojekt zu Corona-Langzeitfolgen ergab: Jeder fünfte Corona-Erkrankte leidet unter Organschäden. Bild: (Symbolbild) Corona Borealis/AdobeStock

Die Spätfolgen einer Corona-Erkrankung könnten drastischer ausfallen, als viele bislang vermuteten. Ärzte an der Uniklinik Ulm untersuchen Menschen mit andauernden Beschwerden nach einer Covid-19-Erkrankung auf Schäden an Herz und Lunge. Eine erste Zwischenbilanz fällt deutlich aus.

Corona-Spätfolge: jeder Fünfte mit Organschäden

Ein Forschungsprojekt der Universitätsklinik Ulm zu Corona-Spätfolgen hat bislang bei etwa jedem fünften seiner Patienten Organschäden festgestellt. "Wir hatten bislang rund 250 Patienten. 20 Prozent von ihnen haben Organschäden", sagte Dominik Buckert, betreuender Oberarzt der Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen am Uniklinikum Ulm. Der größte Teil der übrigen Patienten fühle sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, sagte Buckert. Bei ihnen konnten die Mediziner aber keine Organschäden feststellen.

Long-Covid: Viele Betroffene ohne Vorerkrankungen

Die meisten Menschen, die in die Sprechstunde kommen, sind demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt. "Und eigentlich verhältnismäßig gesund, also ohne chronische Vorerkrankungen", so der Oberarzt. Die jüngsten der etwas mehr männlichen Patienten sind um die 20 Jahre alt.

Das Uniklinikum hatte die Sprechstunde für Menschen mit Langzeitfolgen nach einer Covid-19-Erkrankung bereits im Februar dieses Jahres eingerichtet.

Organschäden durch Corona an Herz, Lunge und Co.

Die Ulmer Spezialisten für innere Medizin beobachten bei den Organschäden vor allem Herzmuskelentzündungen und die Folgen davon. Dazu gehörten etwa Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, so Buckert. "Bei der Lunge beobachten wir, dass sich das Lungengerüst verändert und so ein schlechterer Gasaustausch möglich ist." Atemnot sei die Folge. Die bisherigen Erkenntnisse deckten sich mit den Rückmeldungen anderer Kliniken zu Corona-Spätfolgen, sagte Buckert.

Ursachen für Long-Covid noch nicht ganz geklärt

Die Langzeitschäden, die infolge einer Corona-Infektion auftreten, werden unter dem Begriff Long-Covid zusammengefasst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jeder Zehnte Corona-Infizierte vier Wochen oder länger nach seiner Infektion an Symptomen von Covid-19 leide. Wie der "Spiegel" berichtet, ergab eine Erhebung der Barmer GEK, dass rund 17 Prozent der Corona-Erkrankten länger als vier Wochen krankgeschrieben werden mussten. Die genauen medizinischen Hintergründe von Long-Covid sind unklar. In Deutschland existiert bislang kein Meldesystem für Langzeitbeschwerden nach einer Corona-Erkrankung.

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/fka/news.de/dpa

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