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Arbeitslosigkeit im Rhein-Neckar-Kreis aktuell im März: Arbeitslosigkeit sinkt um 1,6 Prozent

Die Arbeitslosenquote im Rhein-Neckar-Kreis ist im März auf 4,2 Prozent gefallen. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  (Foto) Suche
Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  Bild: Ralf Hirschberger / picture alliance / dpa

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Rhein-Neckar-Kreis?

Die Arbeitslosigkeit im Rhein-Neckar-Kreis ist im März zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 211 Personen und damit 1,6 Prozent auf 12.956.

Arbeitslosenquote im Rhein-Neckar-Kreis im März 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Diese niedrige Quote bringt dem Rhein-Neckar-Kreis einen Platz als Kreis mit der Arbeitslosenquote in Deutschland.

30,3 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitlosen sank gegenüber dem Vormonat um 26 oder 0,7 Prozent auf insgesamt 3.925 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Rhein-Neckar-Kreis niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum März des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Rhein-Neckar-Kreis um 617 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 5,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,0 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Rhein-Neckar-Kreis besonders betroffen?

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 4,2 Prozent.
Männer waren im März etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 4,4 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 4,0 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,9 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 11,4 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Von den 12.956 Arbeitslosen im Rhein-Neckar-Kreis beziehen 7.276 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 56,2 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 57 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,8 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wer erhält im Rhein-Neckar-Kreis Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im März im Rhein-Neckar-Kreis 25.974 Menschen Bürgergeld. Davon waren 17.983 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 96 Menschen, ein Rückgang um 0,4 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 530 Menschen höher, ein Plus von 2,0 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 51 Personen, was einem Zuwachs von 0,3 Prozent entspricht. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 51 Personen und damit 0,3 Prozent.

Kritik an Arbeislosenstatistik

Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im März gab es im Bundesland Baden-Württemberg 354.902,704 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 0,1 Prozent der 355.168 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Baden-Württemberg oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 28.03.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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roj/news.de

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