Die Wahrheit über Eier: Wie schädlich ist Cholesterin wirklich?

Etwa vier bis fünf Eier verzehrt jeder Deutsche im Schnitt pro Woche. Liegt der Verbrauch auch mal höher, kommt schnell die Frage auf: Schadet das nicht dem Cholesterinspiegel? Wie viele Eier eigentlich gesund sind, erfahren Sie hier.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Etwa vier bis fünf Eier verzehrt jeder Deutsche pro Woche. (Foto) Suche
Etwa vier bis fünf Eier verzehrt jeder Deutsche pro Woche. Bild: picture alliance/dpa | Elisa Schu
  • Jeder Deutsche verzehrt vier bis fünf Eier pro Woche
  • Eine häufige Frage: Wie viele Eier darf man eigentlich essen?
  • Ob Eier dem Cholesterinspiegel wirklich schaden, lesen Sie hier

Ob zum Frühstück oder Abendbrot, als Rührei, gekocht oder Spiegelei: Eier sind äußerst beliebt bei den Deutschen. Das zeigt auch der Verbrauch: Nach Informationen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLE) liegt der Pro-Kopf-Verbrauch hierzulande bei vier bis fünf Eiern pro Woche. Macht insgesamt über 250 Eier pro Jahr und insgesamt über 20 Milliarden Eier - ist das nicht schädlich für den Cholesterinspiegel? Wir erklären, was wirklich hinter dem "bösen" Cholesterin steckt.

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Das ist mit dem "guten" und "schlechten" Cholesterin wirklich gemeint

Ein rundum gesunder Mensch hat in der Regel etwa 140 Gramm Cholesterin im Körper. Hier ist allerdings zwischen "guten" HDL-Cholesterin und "schlechtem" LDL-Cholesterin zu unterscheiden. Das "gute" unterstützt den Körper dabei, Blutfett aus den Arterien herauszufiltern. Das "schlechte" wiederum kann sich an den Arterienwänden ablagern und diese verengen, wodurch das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung steigt. Das kann im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Wird also moniert, dass die Cholesterinwerte im Körper durch die Ernährung steigen können, dann geht es um das LDL-Cholesterin. "Ein hoher Cholesterinwert ist immer etwas, was man mit einem Arzt oder der Ärztin besprechen sollte", so Prof. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie im Universitätsklinikum Leipzig. Auch LDL-Cholesterin kann jedoch wichtige Funktionen für den Körper erfüllen. So leistet es im Körper Reparaturarbeiten und stellt zusätzliche Ressourcen für den Muskelaufbau zur Verfügung.

Gene spielen eine wichtige Rolle für den Cholesterinspiegel

Cholesterin steckt zwar einerseits durchaus in der Ernährung, vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern oder Butter, doch andererseits wird der Großteil vom Körper selbst in der Leber und im Darm produziert. Wie viel wir über die Nahrung aufnehmen, beeinflusst den Cholesterinspiegel daher nur zum Teil.

Den Rest bestimmen die Gene: Genetisch bedingt können Menschen mehr oder weniger LDL-Rezeptoren in der Leber haben und somit den Cholesterinspiegel besser oder schlechter regulieren, so Laufs. "Bestimmte Stellschrauben im Körper haben wesentlich mehr Einfluss auf den Cholesterinspiegel als unsere Ernährung", betont der Kardiologe im Gespräch mit "Focus online". Daher gilt: Wer eine Herzerkrankung vermeiden will, sollte in erster Linie auf Nikotin verzichten. Auch viel Bewegung kann gut für das Herz sein. Eine gesunde Ernährung komme da erst an dritter Stelle.

Cholesterinspiegel wird durch Eier kaum angehoben

Fakt ist jedoch: Eier heben den Cholesterinspiegel nur sehr geringfügig an - auch die renommierte Mayo Clinic bestätigt die Ergebnisse verschiedener Studien. "Die meisten gesunden Menschen können bis zu sieben Eier pro Woche essen, ohne dass sich ihr Risiko für Herzkrankheiten erhöht", heißt es von den Experten. Einige Studien haben offenbar auch Hinweise darauf gefunden, dass diese Menge an Eiern sogar dazu beitragen kann, bestimmte Arten von Schlaganfällen und eine schwere Augenerkrankung namens Makuladegeneration zu verhindern. Kurzum: Die Ernährung ist nur für einen kleinen Teil des Cholesterinspiegels verantwortlich - und besonders Eier erhöhen diesen nur sehr schwach.

Was tun bei zu hohem Cholesterinspiegel?

Wer nicht raucht, sich ausreichend bewegt, Übergewicht vermeidet und noch immer an zu hohen Cholesterinwerten scheitert, der kann sich in Absprache mit einem Arzt durch bestimmte Medikamente helfen lassen. Die sogenannten Statine hemmen das Enzym, das für die Produktion von Cholesterin verantwortlich ist.

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