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Schluckauf: An Schluckauf kann man ersticken - Mythos oder Wahrheit?

Einige Zeitgenossen plagt es nur nach zu hastigem Essen, andere haben es mehrmals am Tag: Die Rede ist von Schluckauf. Mitunter werden die Hickser echt lästig - aber sind sie auch gefährlich? Immerhin geistert der Mythos herum, dass man an Schluckauf gar ersticken kann. News.de geht dieser Behauptung auf den Grund.

Betroffene können ein Lied davon singen: Schluckauf stellt sich immer im ungünstigsten Moment ein. (Foto) Suche
Betroffene können ein Lied davon singen: Schluckauf stellt sich immer im ungünstigsten Moment ein. Bild: picture alliance / dpa / Patrick Seeger / Montage von news.de

Jeder Mensch kennt das Gefühl aus eigener Erfahrung: Aus heiterem Himmel stellt sich ein Schluckauf ein, und egal wie sehr man es unterdrücken möchte, ein Hickser jagt den nächsten. Das in der Medizinwelt als Singultus bekannte Phänomen tritt bereit bei Ungeborenen im Mutterleib auf. Was der Grund dafür ist, darüber sind sich Mediziner noch uneins. Eine Fraktion behauptet steif und fest, das Ungeborene würde damit seinen Atemreflex trainieren, andere vertreten die Meinung, dass durch die Hickser im Mutterleib verhindert wird, dass Fruchtwasser in die Atemwege des Babys gelangt.

Schluckauf und seine Entstehung im Zwerchfell

Weitaus häufiger als im Kleinkindalter werden jedoch erwachsene Menschen von Schluckauf geplagt. In den meisten Fällen ist Schluckauf keine lebensbedrohliche Sache. Das Hicksen in regelmäßigen Abständen entsteht, wenn sich das Zwerchfell, das den Brust- und den Bauchraum voneinander abgrenzt, schlagartig verkrampft. Manchmal passiert das bei zu hastigem Essen, doch auch zu heiße oder eiskalte Speisen sind in manchen Fällen für das Entstehen von Schluckauf verantwortlich.

Dieser Krampf im Zwerchfell hat direkte Auswirkungen auf die Atmung: Die Stimmbänder verschließen sich aufgrund der Verkrampfung. Die in den Lungen enthaltene Luft prallt beim Ausatmen dagegen, das typische Hicks-Geräusch entsteht. Stellt sich ein Singultus spontan ein, verschwindet er in der Regel auch nach kurzer Zeit wieder. Verläuft der Schluckauf jedoch chronisch, kann er mitunter bis zu zwei Tage anhalten - kaum verwunderlich, dass die betroffenen Patienten das ständige Hicksen als äußerst belastend empfinden.

Gefährlich? Schluckauf als Symptom ernsthafter Erkrankungen

In einigen Fällen können auch andere Krankheiten hinter dem Schluckauf stecken. Beispielsweise können virale Infektionen oder Entzündungen an der Speiseröhre oder am Kehlkopf dafür verantwortlich sein, dass sich immer wieder Schluckauf einstellt. Oft geht das Hicksen dann mit einem Engegefühl im Hals oder Atemnot einher - die betroffenen Patienten haben dann das Gefühl, bei jedem Hickser zu ersticken.

Auch Schilddrüsenprobleme sind häufig für einen Singultus verantwortlich: Ist das hormonelle Gleichgewicht aus dem Ruder geraten, kann sich eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse einstellen, was oftmals durch eine Enge im Hals begleitet wird. Der empfindliche Hormonhaushalt hat wiederum Auswirkungen auf die Nervenleitungen, die auch das Zwerchfell betreffen. Deshalb kann anhaltender Schluckauf ein Hinweis sein, dass der Hormonspiegel vom Arzt untersucht werden sollte.

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fro/kad/news.de

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