
- Erzeugerpreisindex des Statistischen Bundesamts ist da
- Energie und Tanken sind jetzt deutlich billiger geworden
- Preise für Lebensmittel hingegen explodieren förmlich
Das Statistische Bundesamt hat nun die aktuellen Erzeugerpreise veröffentlicht - mit einigen Überraschungen. Denn während bereits in den Vormonaten die Preise tendenziell einen Trend nach unten zeigten, gilt dieser Trend offenbar nicht für alle Produkte. So befinden sich einige Güter wie Brennstoff im Sinkflug, während bestimmte Lebensmittel deutlich teurer werden.
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Experte erwartet in Zukunft weitere Preisanstiege
Dieser Rückgang ist vor allem dem sinkenden Preis von Energie zu verdanken. Ohne Energie stiegen die Preise im Jahresvergleich sogar um 1,5 Prozent. "Die Energiepreisentwicklung kaschiert, dass die Preise in der Breite gestiegen sind und dies bereits seit Anfang des Jahres tun", so Chefökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank. "Insofern ist die Entwicklung bei den Erzeugerpreisen noch kein komplett überzeugendes Argument, um mit einem nachhaltigen Rückgang der Inflation zu rechnen." Bedeutet: Lieber noch nicht zu früh freuen - die Zeit der steigenden Preise ist vermutlich noch lange nicht vorüber.
Endlich Entlastungen: Energie wird billiger
Immerhin: Es gibt gute Nachrichten für Autofahrer. Kraftstoffe sind satte 9,5 Prozent günstiger, leichtes Heizöl ist sogar 16,5 Prozent günstiger. Auch die Kosten für Strom (-7,5 Prozent) und Gas (-6,2 Prozent) sind deutlich gesunken. Das kommt auch Unternehmen zugute. Diese müssen allerdings wieder um gestiegene Preise für Investitionsgüter wie Maschinen (+1,9 Prozent) und Fahrzeugteile (+1,4 Prozent) bangen. Insgesamt ist das als eine erneute Belastung für die Industrie zu verstehen.
Preisschock: Lebensmittelpreise explodieren
Während die Energie- und Spritkosten immer günstiger werden, geht es für Lebensmittelpreise steil bergauf. Das fällt besonders bei Kaffee auf: Hier beträgt der Preissprung glatte 43,3 Prozent, wodurch sich die morgendliche Tasse Kaffee preislich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Andere Lebensmittel, die ebenfalls deutlich im Preis gestiegen sind, sind etwaRindfleisch (+30,4 Prozent), Butter (+24,6 Prozent) und pflanzliche Öle (+15,8 Prozent). Lichtblicke gibt es nur sehr wenige im Supermarkt: Zucker ist um 38 Prozent günstiger, Schweinefleisch ist immerhin um 7,7 Prozent billiger als im Vorjahr - auch wenn es im März wieder teurer wurde (+9,0 Prozent).
Was bedeuten die Entwicklungen für Verbraucher?
Für die Verbraucher ist der Erzeugerpreisindex des Statistischen Bundesamts als eine Art Frühwarnsystem zu verstehen: So werden sie darauf vorbereitet, was sie letztlich an der Kasse im Supermarkt erwarten dürfte. Zwar drücken die sinkenden Preise die Inflationsrate, doch wer Lebensmittel einkauft, der hat davon nicht allzu viel. Für viele Haushalte bleibt der Wocheneinkauf damit weiterhin eine echte Herausforderung.
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sfx/bua/news.de
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